Ich habe zum wiederholten Mal bemerkt, dass es sich auszahlt, sich mit einem Rezept wieder und wieder zu befassen. Das hat auch Felicity Cloake im Guardian gemacht und Clafoutis-Rezepte von diversen Starköchen verglichen. Das schlussendliche Rezept ist sehr gut! Ich würde fast so weit gehen und sagen, bitte nicht so machen wie ich und die Kirschen entkernen, denn die Kerne bei den Kirschen sind so etwas wie der Knochen beim Fleisch: der Geschmack wird dadurch verstärkt. Aaaaber: Meine Kirschen sind wann immer möglich bio, das heißt, es leben mit ziemlicher Sicherheit Würmer drinnen. Und diese Vorstellung halte ich nur ganz schlecht aus. Auch wenn ich sie nach dem Backen sicher nicht sehen und oder gar schmecken kann, allein die Vorstellung lässt mir jeden Appetit vergehen. Daher werden meine Kirschen entkernt. Das hat den Vorteil, dass die Kirschen beim Mazerieren in Zucker und Maraschino besser die Aromen annehmen können. Lässt man die Kerne drinnen, dann würde ich die Kirschen ein wenig anquetschen, damit die Haut aufplatzt. Und ich habe noch eine Wunderwaffe, die hervorragend zu diesem Rezept passt: Bittermandeln. Bitte wirklich nur eine halbe Bittermandel nehmen. Das reicht aus, um einen deutlichen Mandelgeschmack und eine leicht herbe Note in diesen Pudding-ähnlichen Kuchen zu bringen. Wobei wir auch gleich beim Teig sind: Wenn man Pudding nicht mag, dann mag man normalerweise auch Clafoutis nicht. Dadurch, dass sehr wenig Mehl im Teig ist, bleibt die Masse leicht wabbelig. Ich finde das grandios!
Für eine Tarte-Form:
½ kg Kirschen
75 g Rohrrohrzucker + 2 EL extra
3 EL Maraschino oder Kirsch
20g Butter, geschmolzen, zusätzlich 1 EL Butter mitschmelzen zum Einfetten
50 g glattes Mehl
1 Prise Salz
2 Eier, verschlagen
270 ml Vollmilch
½ Bittermandel, fein gerieben
Die Kirschen waschen und die Stiele entfernen, entkernen. Mit 2 EL Zucker und dem Maraschino vermischen, abdecken und mindestens eine, besser zwei Stunden ziehen lassen.
Backrohr auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Die Form mit der geschmolzenen Butter ausstreichen. Rand nicht vergessen! Nun den ganzen Rohrohrzucker in die Form geben, die Form drehen und so den Zucker gleichmäßig verteilen. Den übrigen Zucker aus der Form herausschütteln und in eine Schüssel geben.
Für den Teig alle anderen Zutaten außer dem Zucker mit einem Schneebesen verrühren. Den entstandenen Saft von den Kirschen ebenfalls in den Teig einrühren. Die Kirschen in die Form geben und gleichmäßig in einer Schicht verteilen. Den Teig drüberleeren. Nun den restlichen Zucker auf der Oberfläche des Kuchens verteilen. Ins Rohr schienen und ca. ½ Stunde backen.
Der Kuchen ist fertig, wenn er noch ein wenig schwabbelt. Die gesamte Form auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Optimal isst man Clafoutis warm, aber nicht mehr heiß. Warm verteilt man Clafoutis mit einem großen Löffel auf die Teller. Ausgekühlt kann man dann Stücke wie bei Kuchen schneiden.
Clafoutis geht sehr super mit Maulbeeren! Den Kirsch-Schnaps durch Maulbeerlikör ersetzen wäre ganz super wenn möglich, aber sonst geht auch der Kirsch. Die Bittermandel passt auch sehr gut zu den Maulbeeren.
Und mit anderen Früchten geht Clafoutis natürlich auch.
Angeblich sind in einer Form sechs Portionen, aber ich bin mir sicher, das ist ein Tippfehler! Ein Abend, zwei Personen, Clafoutis weg! So schaut's nämlich aus. 😃
Ich warte auf ordentliche Kirschen, weil, Clafoutis muss sein. Sicherheitshalber entkerne ich die Kirschen auch, eigentlich habe ich das bisher wegen der Zahngesundheit gemacht. Aber der Gedanke an die Fleischeinlage freut mich grade auch nicht so wirklich :-).
AntwortenLöschenAuf der anderen Seite: Wer mag Kirschen, die so behandelt sind, dass nicht einmal Würmer sie fressen wollen?
LöschenEigentlich mag ich lieber Krumple als Clafoutis- aber die Bettermandel reizt mich nun doch. Kirschen gibt es auch schon...
AntwortenLöschenMit deiner Bittermandel ist das ein perfektes Essen - wenn man Puddingähnliches gern mag.
LöschenDas muss ich für den Signore machen!
AntwortenLöschenDas solltest du unbedingt!
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