Montag, 8. Januar 2018

Mit Bratlfett geschmorter Zeller mit Blattsenf

Enthält Werbung

Das ist jetzt genau so eine Werbe-Kennzeichnung, die ich absolut blöd finde: Ich werde unten auf eine Rezeptquelle (öffentlich-rechtliches Fernsehen, das mir ganz sicher nix zahlt) verlinken, daher muss ich das als Werbung kennzeichnen. Andererseits wäre ich aber nicht verpflichtet, auf diese Quelle hinzuweisen, weil ich am Rezept etwas geändert habe. Ich finde aber, dass man die Erfinder von solche genialen Kombinationen sehr wohl nennen muss. Also bleibt mir nur diese Kennzeichnung. Ich muss jetzt schnell kochen gehen, damit ich mein inneres Gleichgewicht nicht verliere und zu schimpfen anfange.

Dieses Rezept ist der Grund, warum man Asia-Salate anbauen sollte: So konnte ich um diese Jahreszeit rausgehen und einen Topf mit rotem Blattsenf abernten! (Danke an Karin von Angel And Devils Food für den Samen!) Im Originalrezept ist angegeben, dass man stattdessen jungen Spinat nehmen kann. Falls jemand andere Asiasalate oder Wintersalate hat, dann würde ich die vor dem Spinat bevorzugen, denn die sind meiner Erfahrung nach recht stabil, was Hitze angeht, und die platschen dann auf dem heißen Zeller nicht sofort zusammen.

Zwei Vokabeldinger:
1) Bratlfett! ÖsterreicherInnen kennen das sicher, denn das kommt bei uns am Tag 3 nach dem Schweinsbraten aufs Brot. Das ist das gestockte Schmalz samt dem gestockten Bratensaft vom Schweinsbraten.
2) Zeller ist Knollensellerie auf Österreichisch.




Zutaten für 4 Personen
1 Knolle Sellerie
Salz
Thymian
Kümmel (ganz)
1 EL Schmalz
200 g Bratlfett (Verhältnis Saft:Schmalz am besten 50:50)
1 Knoblauchzehe.

Für den Senfsalat mit Sesam:
1 Hand voll Blattsenf
1 TL grobkörniger Senf
1 Prise Zucker
½ Stange Staudensellerie (klein geschnitten)
30 ml weißer Balsamico-Essig
Salz
Pfeffer
100 ml Olivenöl
50 ml Sesamöl

Zum Bestreuen:
1 EL Sesam, geröstet

In einem Topf, der groß genug ist, dass die Sellerieknolle hineinpasst, Salzwasser mit Knoblauch, Thymian und Kümmel zustellen. Den Zeller waschen und sehr gut putzen. Meine Knolle hat 45 min. gebraucht, bis sie gar war. Das testet man am besten, indem man mit einem Messer in die Knolle hineinsticht: sie soll bissfest sein, aber nicht ganz durchgegart.

Zeller überkühlen lassen und schälen, in große Spalten schneiden und die in einer Pfanne rundherum in Schmalz anbraten. Das Bratlfett zugeben und unter den Zeller häufigem Übergießen mit dem Bratlfett ca. 20 min. schmoren. Im Originalrezept wird der Zeller im Rohr geschmort, aber da es bei uns eine Erdäpfelgalette als Beilage gab, war das Rohr schon besetzt.

Für die Salatmarinade die Zutaten alle mit dem Stabmixer gut zermixen (geht sicher auch im Zerkleinerer).

Die Selleriespalten auf eine passende Platte legen, mit geröstetem Sesam bestreuen. Den Blattsenf marinieren und auf dem Zeller verteilen.



Ein wirklich ganz tolles und ungewöhnliches Essen! Die Erdäpfelgalette haben wir zu viert sowohl von der Menge her als auch von der Geschmackskombination dazu sehr erfreulich gefunden.
Die Menge der Marinade habe ich deutlich verkleinert, es ist aber auch so noch genug übrig geblieben, was aber nichts macht, denn sie hält sich bis zum nächsten Salatessen in einem Glas im Kühlschrank ein paar Tage.

Und wer es bisher geschafft hat: Am zweiten Tag nach dem Schweinsbraten isst man das Fleisch dünn aufgeschnitten kalt mit Brot, Senf und Kren. Dann bleibt auch Bratlfett für dieses Essen übrig!

Rezeptquelle: Richard Rauch




22 Kommentare :

  1. Liebe Susi,
    mach Dich doch nicht bekloppt! Fas ist keine Werbung und Du musst das auch nicht als solche kennzeichnen. Wo ist denn hier Dein wirtschaftlicher Vorteil?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Na nirgends. Aber das ist wohl jetzt so in Österreich, dass auch unbezahlte Werbung gekennzeichnet werden muss. Es geht nicht darum, dass man wirtschaftliche Vorteile haben muss, sondern dass man etwas bewirbt.
      Meine Plug Ins zu meinen Social Media-Kanälen hab ich auch rausgenommen, weil das bereits abgemahnt wurde.

      Wer denkt sich etwas, wenn er solche Gesetze macht? Oder zumindest so auslegt?

      Löschen
  2. Das soll Werbung sein? Also bitte!
    Und was den Sellerie angeht - nehm ich!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Anscheinend muss man jetzt alles kennzeichnen, sobald es verlinkt ist. Auch selbst bezahlte Restaurantbesuche. Was dazu führt, dass ich genau Null Lust habe, weiter über gute Lokale zu scheiben.

      Löschen
    2. Würdest Du aus Deutschland schreiben, wäre das eine fette Falschinformation, mit österreichischer Gesetzgebung kenne ich mich nicht aus. Ich bezweifle es trotzdem ;)

      Löschen
    3. Ich wünsche, es wäre eine! Dann hab ich halt was falsch gekennzeichnet, das ist ja hoffentlich nicht abmahnenswert.

      Löschen
  3. Und wer mal einem Abmahn-Verein in die Fänge gerät...oh weh. Den Sellerie hingegen- danke für die Aufklärung- werde ich gerne mal testen, den esse ich nämlich mittlerweile ganz gerne. Am Liebsten die dicken Brocken die direkt im Bratensaft mitgegart wurden....

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das ist eine hervorragende Idee, solche Zellerstücke direkt bei einem Schweinsbraten mitzugaren! Danke. :)

      Löschen
  4. Ich ess halt dann nur des Bratl ;) ... den Sellerie vertrag leider ich nicht :(
    Tz tz tz - was es jetzt alles für bescheuerte Bestimmungen gibt 🙄
    Gruß Doris

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Na dann lass dir das Bratl schmecken! Wobei mir auffällt, so etwas gibt es hier am Blog noch gar nicht. Muss ich nachholen!

      Löschen
  5. Vielen Dank für dieses Rezept. Liest sich allerköstlichst. Ich bin nur etwas verunsichert über soviel Olivenöl... heißt sind das vielleicht 100 ml??? Ich lese jetzt hier schon ganz lang still mit und freue mich immer, wenn ich wieder neue östereichische Wörter lernen darf. Heute auch besonders über den Tipp, wie man es schafft nach zwei Tagen Schweinsbraten noch Bratlfett für dieses Rezept zu haben.. Vielen Dank für die ganze Arbeit und Liebe die ich hier in jedem Beitrag immer wieder finden und genießen darf. Ich hoffe, das bleibt mir trotz des Werbungsärgers noch ganz lange erhalten. Herzliche Gruße Sabine

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Sabine,
      es freut mich immer besonders, wenn jemand so liebe Worte bereit hat. Und du hast natürlich recht: Es ist ein Tippfehler und es sind 100 ml. Ich gehe das sofort ändern!
      Vielen Dank!

      Löschen
  6. Sollte dies wirklich die österreichische Gesetzgebung sein, muss ich mich schon sehr wundern.
    Bei solch aberwitzigen Regelungen und Auswüchsen der Bürokratie kommen mir stets die Schildbürger in den Sinn.

    Eine Quellenangabe hat etwas mit Ehrlichkeit, mit Blogger-Ehre zu tun, aber doch nichts mit bewusster Werbung. Schliesslich forderst du damit niemanden auf, sich diese Sendung(en) auch anzusehen.

    Es wäre dann ja auch so, dass jede wissenschaftliche Abhandlung auf Plattformen im Netz, die auch für Blogs benutzt werden können, ihre (zwingenden!) Literaturhinweise als Werbung deklarieren müsste, denn es könnte ja sein, dass sich jemand animiert fühlt, die entsprechende Fachliteratur zu kaufen!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Felix,
      ich weiß wirklich nicht, welcher Logik solche Vorschriften folgen.
      Mittlerweile sehe ich es mit einer gewissen Gleichmut, solange mir meine Leser weiter so treu bleiben. Wenn ich nur mehr für mich selber bloggen würde wegen dieser doofen Regelung, dann würde ich tatsächlich unwuchtig werden.

      Löschen
  7. Ich hoffe, du hast in der Zwischenzeit deine Gleichgewicht wieder gewonnen, mit soviel Bratlfetten denk ich aber ist das schon längst passiert hihi.

    Na endlich..alles gekennzeichnet...es ist a großer Jammer!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Genau so geht das mit dem Gleichgewicht: genug Fett, dann passt alles wieder. ;)

      Löschen
  8. Bratlfettn liebe ich auch sehr. auch einfach nur aufs Brot oder im Erdäpfelschmarren. und Senf und Sellerie passen doch ganz gut zusammen. im 21. Bezirk gibt es einen Biobauernladen, die haben auch Asiasalate.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Im Erdäpfelschmarren hab ich noch nie Bratlfetten gegessen, aber nach diesem Zeller-Gericht muss ich das unbedingt probieren.

      Der 21. Bezirk ist halt gar so grimmig weit weg von mir. Ich hab keinen Bioladen im Bezirk, daher fahre ich eh schon recht weit durch die Gegend, um alles zu kriegen, aber ich fürchte, wegen der Asiasalate werde ich nicht so weit fahren.

      Löschen
  9. In meiner Küche liegt z.Zt. eine fette Sellerieknolle. Vllt. ist der wilde Rucola, der bei näherer Betrachtung eher deinem Blattsenf ähnelt, noch beerntbar. Dann probier ich das Rezept ganz bald aus. Danke dafür!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Rucola geht sicher auch gut! Der platscht ja auch nicht sofort zusammen, wenn er warm wird.
      Würde mich freuen, wenn die das Essen schmeckt.

      Löschen
  10. Antworten
    1. Es ist ein recht würziger Salat, ähnlich wie andere Asia-Salate, aber eben mit einer dezenten Senf-Note.
      Magst du Samen haben? Ich kann dir einige wenige schicken, weil ich hab ein paar abgenommen.

      Löschen

Über Kommentare freue ich mich! So schnell es mir möglich ist, antworte ich darauf.

Bitte keine Spams, keine Werbung, keine politische Propaganda oder gar verbotene Sachen - das alles fliegt raus!

In Zeiten der DSGVO muss ich darauf hinweisen: Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch die Software dieses Blogs einverstanden.