Auf dem Foto oben eines der hauseigenen Wohlfühlschweinderln unter dem Kriecherlbaum, der erstaunlicherweise sogar um diese Jahreszeit getragen hat - zum zweiten Mal in diesem Jahr!
Und wieso tragen diese Pflanzen nun gar so reichlich? Nun ja, von Chilis kenne ich das von Balkonien, die tragen fleißig, wenn ihnen der Standort gefällt. Paprika sind da ein wenig anders. Erich Stekovics hat das so erklärt, dass die nicht unbedingt Platzangst haben. Wenn man sie in so großen Gruppen setzen kann, wie das bei ihm oder anderen Bauern gut geht, dann tragen sie auch brav. Und ich überlege jetzt schon, wie ich einige hundert Pflanzen auf Balkonien unterbringen kann ...
Das hier sind gelbe Jalapeños - hier ein Massenträger! Bei mir sind das Zicken, die gerade mal zwei, drei Früchte pro Pflanze haben.
Spiralpfefferoni, eine ganz traditionelle Pflanze. Das sind die milden Pfefferoni, die man in Österreich oft beim Heurigen oder beim Würstelstand süßsauer eingelegt bekommen kann.
Thaichilis: Endlich eine Sorte, die auch bei mir gut trägt, aber kein Vergleich mit dem, was man hier sehen kann!
Ja, es gibt auch schwarze Chilis. Die hatte ich schon auf Balkonien und habe sie vor allem wegen der hübschen Farbe sehr ins Herz geschlossen: die dunkle Farbe der Blätter und die schwarzen Chilis sind ein Hingucker sondersgleichen.
Und siehe da, es gibt auch weiße Chilis!
Das wusste ich nicht. Sie sind sehr scharf und Priska Stekovics liebt diese Dinger. Am besten sind sie angeblich in Chili con Carne.
Es wäre ja ein Wunder, wenn es bei Paprika und Chili nicht auch buntlaubige Sorten geben würde. Die hatte ich auch schon in Blumenkisten zwischen Sommerblumen, wo sie sich aber nicht behaupten konnten. Daher mein Tipp: Ein Blumenkistel nur mit diesen Chilis bepflanzen, dann hat man im Herbst auch etwas zum Ernten.
Sehr fein waren diese Paprika: Sie schmecken ein ganz kleines bisschen, als wären sie geräuchert. Sie sind in der mexikanischen Küche sehr verbreitet, wo man sie als Poblano oder Ancho kennt, dort oft in getrockneter Form.
Spannend war zu erfahren, dass es milde Paprika erst seit den 1950-er Jahren gibt. Damals wurde in Ungarn (wo sonst ... ?) erstmals milder Paprika erfolgreich kultiviert.
Einer meiner Lieblinge sind milde rote Spitzpaprika. Die haben zu meiner Freude diese unseligen Blockpaprika in drei Farben schon von den Wiener Märkten verdrängt. Einer der Vorteile, die man in einer multiethnischen Gesellschaft hat, dass Zuwanderer solche guten Sachen gesellschaftsfähig machen.
Wieso sind nun Paprika und Chilis gemeinsam in einer Führung zu sehen? Weil sie aus derselben pflanzlichen Familie der Capsicum stammen. Es gibt Capsium annuum, da fallen alle milden Parika und eine große Anzahl der Chilis drunter, bei Capsicum baccatum, Capsicum frutescens, Capsisum pubescens und Capsicum chinense sind mir nur scharfe Sorten bekannt. Das muss aber jetzt nicht heißen, dass es sie nicht gibt, denn es gibt so viele verschiedene Paprika und Chilis, dass ich mich nicht einmal annährend als "wissend" zu bezeichnen traue.
Wen die Preise für so eine Führung stören, dem sei gesagt, was man bei so einer Führung alles geboten bekommt. Drei Stunden waren gefüllt mit den Wundern, die die Natur bietet - zum Sehen, zum Riechen und zum Schmecken. Man kann nicht nur so viel essen, wie man aufgelegt ist, sondern bekommt auch noch die passende Unterlage serviert: Ein riesiges Stück Bergkäse, Brie, Grammeln von den hauseigenen Schweinen bekamen wir vor und während der Verkostung serviert und außerdem zur ständigen Verfügung gestellt, falls jemand etwas zu Scharfes erwischen sollte und den Brand löschen muss. Am Ende der Führung bekommt jede/r ein Schälchen, das man sich mit selbst gepflückten Früchten füllen kann. Außerdem kann man sich nach der Führung noch durch eine Menge der hauseigenen Produkte kosten und schlussendlich sind pro Person 15,- Euro Einkaufsgutscheine bei der Familie Stekovics inkludiert. Allein die drei Stunden, die sich Priska und Erich Stekovics ihren Gästen (so fühlt man sich dort wirklich) widmen, kann man gar nicht hoch genug aufwiegen!
Das ist die Chili, die durch die Medien gegangen ist, da sie die teuerste der Welt ist, Charapita heißt sie. Hier ein Zeitungsartikel und ein Video zum Charapita.
Der Turbohausmann und ich waren je um eine Charapita reicher nach der Führung. Um möglichst lange etwas davon zu haben, habe ich sie in meine Paprika-Chili-Marmelade eingebaut, aber nur in die halbe im Rezept angegebene Menge, sonst würde man von der Charapita nichts mehr merken. Diese Marmelade wird dadurch dezent scharf und schmeckt zum Umfallen gut.