Freitag, 2. Dezember 2016

[Buchbesprechung] Zu Gast bei Monet

Monet ist nicht nur als Maler bekannt, sondern auch als Freund von gutem Essen. Im Prestel Verlag ist nun das Buch Zu Gast bei Monet mit Rezepten, wie sie im Haushalt von Monet zubereitet wurden, erschienen. Was für ein Buch! Wer Monet mag, wird dieses Buch lieben. Es ist wunderschön, mit vielen Bildern von Monet - von Monet gemalten, aber auch Fotos, die ihn zeigen. Man findet außer Bildern auch Zitate von oder über Monet, Geschichten aus seinem Leben in Giverny. Vor allem aber ist es ein Kochbuch.

Wie man in dem Buch erfährt, war er ein Liebhaber einfacher Gerichte. Das heißt nun nicht, dass man nicht auch ausgefuchste Gerichte findet, aber mich freut es, dass alles, was ich nachgekocht habe, einfach zuzubereiten war. Kirsch-Clafoutis ist ein ganz typisches Beispiel: leicht zu backen, aber unübertroffen im Geschmack (steht schon auf der To Do-Liste für die Kirschenzeit). Das Buch ist aber ganz sicher nichts für Vegetarier. Monet hat eindeutig gern Fleisch und Fisch bzw. Meeresfrüchte gegessen. Ich würde mir da sofort einige Weihnachtsbraten finden, wenn ich nicht eingeladen wäre.
Ausnahmsweise fehlt mir bei diesem Buch kein Bändchen, weil es einen Schutzumschlag gibt, den man bei den Rezepten gut einklemmen kann.

Die Fotos vom Essen sind sehr schön und nach meinem Geschmack: Da steht schon mal ein Korb mit Kirschen in der Wiese, es gibt zu jedem Rezept ein eigenes Foto, es liegt kein Essen in der Gegend verstreut, die Bilder nicht dunkelschwarz, sondern hell und freundlich.

Die Kapitel lauten nicht wie in anderen Kochbüchern Vorspeise/Hauptspeise/Nachspeise, sondern Der Tisch der Kindheit, Frühstück im Grünen, Der Zauber von Giverny und Schlemmer und Feinschmecker. Das hat doch was!

Die Autorin ist Florence Gentner, sie arbeitete in Museen und war Kuratorin verschiedener Ausstellungen, ist Autorin verschiedener Bücher. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt auf dem Impressionismus. Der Fotograf Francis Hammond steuerte die Fotos bei, sein Schwerpunkt sind Lifestyle und Kochen. Garlone Bardel, die für etliche Verlage arbeitet, ist für das Foodystyling verantwortlich. Dieses Dreien ist eine sehr gute Kombination aus Kunstbuch und Kochbuch gelungen.



Eier Orsini
Eines der typischen Rezepte: einfach zu machen, aber sehr raffiniert. Nachdem ich zu Weihnachten immer einfach nachzumachende Eierrezepte vorstelle, werde ich dieses hier am 24. Dezember zeigen.

Muscheln in Kräutersauce
Dafür habe ich die letzten Kräuter auf Balkonien verwendet, bevor sie der Frost dahingerafft hat. Sehr schmackhaft! Der Turbohausmann war ganz angetan, dass endlich wieder einmal Muscheln auf den Tisch kamen. Ich werde das Rezept genauer vorstellen.

Schokoladencreme
Das ist das einzige Rezept, mit dem ich nicht ganz glücklich geworden bin. Die Creme stockte viel zu stark. Ich vermute, da hat sich bei den Zutaten ein Tippfehler eingeschlichen.











Conclusio: Dieses Buch ist ein sehr gutes Weihnachtsgeschenk für alle, die Monet mögen. Die Rezepte sind durchaus für Anfänger geeignet.

Fakten des Buches: Gebunden mit Schutzumschlag, Erscheinungsdatum: 29.08.2016 , 240 Seiten, 150 Abbildungen,  ISBN: 978-3-7913-8287-6, Preis: € 34,95 [D] | € 36,00 [A] | CHF 45,50, Verlag: Prestel.

Bestellen kann man das Buch direkt beim Verlag oder man geht zum Buchhändler am Eck, solange es den noch gibt.

Danke an den Prestel Verlag,  der mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat. 

14 Kommentare :

  1. Hach... das klingt nach umfassendem Genuß. Monet ist einer der Gründe warum ich doch einmal im Leben nach Paris möchte...

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    1. Ja, das Buch ist wirklich etwas für die Seele und für viele schöne Stunden. Ich würde ja so gern einmal den Garten in Giverny sehen, der muss umwerfend schön sein.

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  2. Hallo Susi,

    da haben wir etwas gemeinsam. Über diesen Garten in Giverny habe ich vor vielen Jahren gehört und dachte damals, den würde ich sehr gerne sehen wollen. Danke für's Erinnern.

    Auf dieses angekündigte Eier-Rezept bin ich schon gespannt.

    Viele Grüße

    Iris

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    1. Dieses Eierrezept kannte ich sogar, wusste nur nicht, dass es einen Namen hat. Meine Mama hat diesen Garten schon gesehen und war sehr begeistert.

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  3. Noch ein kleiner Nachtrag, liebe Susi,

    "es liegt kein Essen in der Gegend verstreut ..."

    da musste ich etwas schmunzeln. Weiß ja, dass du so etwas auf Fotos nicht magst. Ich auch nicht. Aber wie es so scheint: Macht es einer, tun es auch viele andere. Soll heißen, auf vielen Food-Blogs scheint das mittlerweile zur Gewohnheit geworden zu sein, "Essen zu verstreuen" und viele gleiche Fotos zu zeigen. Da tut es dem Auge schon sehr gut, anspruchsvolle und schöne Fotos anzusehen. Dieses Buch werde ich sicher schon bald mein eigen nennen (auch wenn ich seit Monaten kein Fleischesser mehr bin).

    Schöne Tage, nochmals viele Grüße

    Iris

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    1. Ja, es geht so reihum bei den Blogs, welche Fotos gerade in Mode sind. Irgendwie war jetzt gerade so die Phase, ich muss meine Hände oder Füße mitfotografieren. Aber das scheint sich wieder zu geben. Also ab und zu find ich das schön, aber dauernd auch nicht.

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  4. Ist das in englisch das Buch? Also zumindest seh ich nur Englisches. Aber egal, das ist sicher genau das richtige Buch für dich, Kunst und Essen..alles was du auch magst. Und wenn dann zum Glück auch noch kein Essen ummeinanderliegt..PERFEKT!

    Schönes Wochenende und viel Spaß heute abend!

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    1. Sorry, mein Fehler! Jetzt müsstest du das Buch auf Deutsch sehen. ;)

      Danke! Es wird sicher nett heute. :)

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  5. das ist dann also ein Genussbuch!! Ich schleiche schon ums Buch herum... und nach Giverny möchte ich eh schon ewig fahren (und nach Chartres und und...), aber ich bin im Moment ein bissl feig was Paris angeht

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    1. Das ist wirklich ein Genussbuch, so mit allen Sinnen genießen.
      Das kann ich verstehen, dass man jetzt nicht so gern nach Frankreich reist.

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  6. Giverny muss auch heute noch wunderschön sein, ich denke, nach einem Besuch dort hat man noch einen ganz anderen Bezug zu Monet und seinen Werken. Oder nach diesem Buch! Ich finde es super, dass man einen Künstler und seine Zeit als Anlass nimmt und typische Rezepte veröffentlicht. Das Buch werde ich mir beim Buchhändler um die Ecke einmal genauer anschauen.

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    1. Liebe Barbara,
      dass du als Weltreisende noch nicht dort warst, wundert mich. Ich hätte gedacht, du hast schon so ziemlich alles Schöne auf der Welt bereist.

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  7. Seufz - Seufz - Seufz.... ich war dort!
    Und es war einfach nur zauberhaft!!! Ich bekomme noch heute einen ganz verträumten Blick, wenn ich daran denke....

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    1. Ich beneide dich sehr!
      Es gibt so viele tolle Plätze auf der Welt, die ich noch sehen muss.

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