2 Wochen Regen und kalt und grau und schon waren der Turbohausmann und ich reif für ein Land, in dem die Sonne scheint. Sri Lanka ist es geworden, wohin wir entflohen sind. Und das ist tastächlich ein Land, wo man des Essens wegen hinfliegen kann. Selten habe ich so gut gegessen!
Vor allem die Früchte waren unglaublich: Links und rechts der Straße wachsen Mango, Bananen, Kokosnüsse, Papaya und was immer einem an Südfrüchten einfällt.
Was mir schon ein wenig zu schaffen machte: Diese Vielfalt und der Regenwald sind halt nur deswegen möglich, weil man ständig über 90 % Luftfeuchtigkeit hat - das in Kombination mit 30 Grad ist heftig!
Das war die Gewürzbar im Hotel - die war morgens und abends unterschiedlich bestückt, aber immer genial gut: Das beste Mango Chutney, das ich je gegessen habe! So fruchtig. Kein Wunder, denn die Mangos generell waren köstlich! Sambal in allen Varianten und Chilisaucen in vielen Schärfegraden waren da zu finden. Auch viele Gewürzmischungen, die ich gar nicht kannte und deren Bestandteile mir unbekannt waren.
Was ich gelernt habe: Man kann aus allem Curry machen. Hier auf dem Foto sieht man eine Lotuswurzelcurry. Wir haben aber auch Rote Rüben Curry gegessen und Bananenblütencurry, Süßkartoffelcurry, Bittergurkencurry - immer ein wenig anders gewürzt, durchwegs aber köstlich.
Außer genialem Essen gab es noch ebensolche Sonnenuntergänge. Ein Schauspiel, das wir so oft wie möglich verfolgt haben. Wirklich ganz großes Kino! Groß und rot versank die Sonne manchmal im Meer, meistens aber verschwand sie im Dunst - ihr wisst schon, die Luftfeuchtigkeit, die auch bewirkt, dass selten strahlend blauer Himmel zu sehen war, so halt auch beim Sonnenuntergang. Manchmal hatten wir abends oder nachts dann noch tropische Regenschauer, die waren wirklich gewaltig. Eine Regenwaldbrause ist ein sanfter Nieselregen dagegen!
In Colombo haben wir natürlich den Markt angeschaut. Auch hier eine unglaubliche Vielfalt an Obst und Gemüse, von denen ich sehr viel nicht gekannt habe.
Auf dem Foto in der Mitte ist Jackfrucht, die innen ein wenig an Ananas mit großen Kernen erinnert. Die wachsen sehr lustig, die kommen nämlich an einem Stängel direkt aus dem Stamm heraus.
Unglaublich viele Melanzani gibt es auf Sri Lanka. Alle viel kleiner als bei uns, aber geschmacksintensiver. Und ich habe nie die bei uns üblichen dunkelvioletten Melanzani gesehen, sondern nur die hellvioletten. Natürlich wird auch aus den Melanzani Curry gemacht.
Was ich in dem ganzen Urlaub nicht gemacht habe: Fleisch gegessen. So romantisch der ursprüngliche Markt in Colombo war, so schlimm war es, dort durch die Fleischabteilung zu gehen. Wenn das Fleisch bei 30 Grad in der prallen Sonne hängt, dann ist das ein Geruchserlebnis, das man nicht mehr aus der Nase bringt.
Hier sieht man in der Mitte des Fotos die Bananenblüten, die auch verkocht werden.
Links sind Erdäpfel. Das sind vielleicht Zwergerl! So kleine habe ich selten gesehen. Sie scheinen auch nicht so arg beliebt zu sein, denn bei uns findet man Erdäpfel auf jeder Speisekarte in vielen Varianten, in Sri Lanka kaum.
Rechts auf dem Foto eine der 36 Banenensorten.
Ja, Bananen: Ich habe nicht gewusst, dass es so viele Banenensorten gibt. Auf dem Markt in Colombo gab es ganze Hallen voll nur mit Bananen. Wir durften auch von vielen Bananen kosten und ich habe noch nie so gute gegessen, aber auch noch nie so grausliche. Eine Sorte habe ich gegessen, die war wir Kleber, scheußlich im Geschmack, dafür ist der Gatsch dann an den Zähnen gepickt und ließ sich nur mit ganz intensivem Zähneputzen entfernen. Da hatte man tatsächlich ein sehr intensives und langes Erlebnis!
Das hier ist Betelnuss in verschiedenen Varianten: Frische Blätter, getrocknete Blätter und die Nüsse.
Die frischen Blätter kann man essen, sie werden in ganz Südostasien mit Fleisch gefüllt angeboten.
Die getrockneten Nüsse sind ein Rauschmittel und werden gehackt mit diversen Gewürzen und gelöschtem Kalk in die Blätter vom Betelpfeffer eingerollt gekaut.
Nach so einem Gang in Colombo hatten wir uns dann eine gepflegte Tasse Tee im Galle Face Hotel schwer verdient: Am Meer weht immer eine wunderbare Brise und man kann durchatmen. Und wir hatten Besuch: ein Burunduk war echt unglaublich frech und inspizierte alle Tische, ob da vielleicht etwas Essbares zu finden wäre.
Das ist eine der Sri Lankischen Köstlichkeiten, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen darf: Watalappam, ein Pudding aus Kokosmilch, Cashew-Nüssen und vielen Gewürzen. Hat zwar immer gewöhnungsbedürftig ausgeschaut, aber jedes Mal wieder hervorragend geschmeckt.
Natürlich haben wir auch andere Sachen gemacht als zu essen. Hier habe ich den ersten Elefanten meines Lebens in freier Wildbahn gesehen, als wir in einem Nationalpark auf Fotosafari gewesen sind.
Es ist auch bei den Tieren so wie mit den Pflanzen: Sri Lanka weist eine Vielfalt auf, die unglaublich ist.
Was mir sehr gefallen hat: Die Achtung, die Tieren entgegengebracht wird. Die Leute auf Sri Lanka sind wirklich nicht reich, aber Tiere werden trotzdem durchgefüttert, auch wenn sie einfach nur da sind wie zum Beispiel Straßenhunde, die es Sonderzahl gibt. Und ich hatte den Eindruck, dass es den Nutztieren auch nicht so schlecht geht. In zahlreich vorhandenen Wasserpfützen bzw. kleinen Schlammseen liegen Wasserbüffel herum. Ich glaube, da gibt es viele reichere Länder, wo sich die Büffel so ein Leben nur erträumen würden.
Das ist es, was aus der Milch der Wasserbüffel auf Sri Lanka gemacht wird: dickes Joghurt, in der Konsistenz wie griechisches Joghurt, genannt wird es Curd. Im Hotel gab es eine gemäßigte Variante, wahrscheinlich aus Kuhmilch. Dieses Curd hier habe ich am Straßenrand gekauft, wo es in Tonschalen in verschiedenen Größen angeboten wird, mit Palmhonig gegessen. Curd vom Straßenrand schmeckt sehr intensiv und ist auch arg üppig. Ein ganzes Schälchen habe ich gar nicht runtergebracht. Ich denke, der Fettgehalt ist extrem hoch.
Vertragen habe ich das Essen auf Sri Lanka hervorragend, obwohl ich vor keinem Experiment am Straßenrand zurückgeschreckt bin.
Hier gleich wieder so etwas, was man sich nicht entgehen lassen sollte: Überall werden unreife Kokosnüsse angeboten. Es wird ihnen oben ein Stück abgehauen, da werden Strohhalme reingesteckt und man kann das Kokoswasser trinken. Es ist sehr gut Durst löschend. Wenn man alles ausgetrunken hat, wird die Nuss ganz zerhackt und mit einem Stück Schale kratzt man dann den Schleim heraus, der sich am unreifen Fruchtfleisch ansetzt. Okay, das war jetzt nicht mein Ding, weil ich schleimige Sachen von der Konsistez her nicht runterbinge, aber ich hab es zumindest gekostet und es schmeckte nussig.
Ja, das war es schon wieder. Nachdem ich mich fast zwei Wochen durchgehend von Gemüse-Curry, devilled Cashews und Dal ernährt habe, ist doch eine gewisse Übersättigung eingetreten, aber ich bin sicher, in absehbarer Zeit fange ich dann an, den Prosi-Markt leerzukaufen und alles in Curry zu verwandeln, was mir unter die Finger kommt. 😁
Liebe Susi,
AntwortenLöschenhach wie wunderschön, da werden Erinnerungen bei mir wach. Mir hat es auch sehr gut dort gefallen ich war 4 x dort und immer wieder war es angenehm und auch das feucht warme Klima hat mir sehr gut gefallen. Ich bin übrigens auch immer im November dort hingeflogen, denn das ist ja quasi noch Frühjahr dort :). DANKE für die schönen Bilder.
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Ingrid
Mit dem Wetter hatten wir recht viel Glück. Wenn es geregnet hat, dann nachts. Aber das hat sich dann wirklich ausgezahlt!
LöschenDanke fürs Mitnehmen, ganz toll!
AntwortenLöschenlg Sina
Dich nehm ich doch überall hin mit. :)
LöschenDanke für die schönen Eindrücke. Sie wecken in mir gute Erinnerungen. Galle Face... und natürlich noch viel mehr!
AntwortenLöschenBevor ich nach Thailand ausgewandert bin, habe ich meine Urlaube über 20 Jahre lang auf Sri Lanka verbracht.
FEL!X
Das Galle Face ist schon ein ganz besonderes Hotel, gell? Da bist du ja ein richtiger Kenner, was Sri Lanka angeht.
LöschenWir haben schon gesagt, eine der nächsten Reise muss nach Thailand gehen. Und ich bring dir dann Sellerie. ;)
Oh, danke, liebe Susi!
LöschenJa, Galle Face... halt so richtig was man sich unter einem Kolonialstil-Hotel mit absolutem «oriental Touch» und perfektem Service vorstellt. Muss man gesehen haben. Trägt das Personal noch immer weisse Handschuhe?
Und vielleicht herzlich willkommen mal in Thailand? Ich könnte dir Wattalappam zubereiten (gelernt ist gelernt!), finde jedoch meine Desserts etwas leichter und subtiler.
Sellerie?, gerne! Fenchel wäre auch nicht schlecht (gibt es hier ebenfalls nicht)!
Mit besten Grüssen aus (der Nähe von) Khao Lak,
FEL!X :o)
Nein, im Galle Face wird nicht mehr mit Handschuhen serviert, aber natürlich sind alle trotzdem sehr nett und adrett gekleidet. Sogar der Mann mit Zwuschel, der vergeblich versucht, die Krähen zu schrecken ... ;)
LöschenJa, ich komm gern auf Wattalappam vorbei. Aber nur nicht gleich. Das Konto sagt, jetzt muss eine Weile gearbeitet werden, bevor ich wieder in einen Flieger steigen darf. Aber wenn du magst, dann melde ich mich, wenn wir planen. Khao Lak scheint ja ohnehin Pflicht zu sein. :)
Khao Lak ist vor allem für Badeferien angesagt. Du darfst dich gerne per Email melden, wenn es an die Planung geht (Adresse in meinem Impressum). Ich verrate dir dann, wo man logieren sollte, um in den Genuss eines wirklich schönen Strandes zu kommen!
LöschenBis dahin findest du in meinem Blog-Kochbuch verschiedene SL-Currys zum Nachkochen – und natürlich zum Vorfreuen eine Auswahl an Thai-Gerichten!
Lieber Felix,
Löschendeinen Blog verfolge ich sowieso, also weiß ich, dass du tolle Rezepte hast. 😍
Das Angebot für Adressen nehme ich sehr gern in Anspruch. Es wird dann der erste Urlaub in Thailand sein und wir haben eh gar keine Ahnung von irgendwas. Vielen Dank!
Ohh, wie schön :) steht auch noch auf meiner Wunschliste, Sri lanka!
AntwortenLöschenDie Curry-Vielfalt hab ich allerdings auf der Arbeit ums Eck, da hat Mary aus Sri Lanka einen hübschen Imbiss, in dem wie du schon sagst alles zu Curry verarbeitet wird - und jedes schmeckt anders!
Du solltest unbedingt Sri Lanka nach oben auf die Wunschliste setzen! So ein tolles Land. 👍
LöschenSo einen Imbiss hätte ich auch gern. *seufz*
NEIIIINNN, ich bin so gar nicht neidisch, dass du im T-Shirt durch die Gegend spazieren konntest, während uns hier die letzten Tage ein fieser Dauerfrost plagte (nun abgelöst von Grau in Grau und Nieselregen...). ;-)
AntwortenLöschenSri Lanka ist auf jeden Fall in meine Urlaubswunschliste aufgenommen! Danke für's virtuelle Mitnehmen!
Genau wegen solchem Wetter sind wir auf Sri Lanka gelandet. Das hält man dich wirklich nicht aus!
LöschenHab dich sehr gern mitgenommen.
Schön, schön schön.... das eine oder andre Curry hätte ich auch gerne mal gekostet. Auf Reisen, ist doch klar. Hier momentan so garnicht in Sicht, unsre Fortuna ist immer noch leidend.
AntwortenLöschenHoffentlich bin ich bald in Curry-Stimmung, dann nehme ich dich damit noch einmal mit auf Urlaub. :)
Löschendas klingt echt nach einem schönen Erlebnis! die vielen Früchte - ich denke es war eine wirklich tolle Reise für dich Susi!
AntwortenLöschenDanke! Ja, es war tatsächlich eine schöne Reise, nur wie immer viiiiiel zu kurz!
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