Dieses Rezept hat auf Slowakisch eine Bezeichnung, die ich nicht elegant aussprechen kann: Bryndzové Halušky. Dabei esse ich diese köstlichen Nockerln so gern! Wir in Wien haben ja das Glück, dass wir so nah an der Slowakei sind, daher ist es kein Problem, hier Brimsen, den dazu nötigen Schafkäse, zu kaufen: Im Supermarkt gibt es den, in Käsegeschäften auch. Dennoch habe ich Respekt vor diesem Gericht. Der Grund ist derselbe wie bei Gourmet Büdchen: Der Erdäpfelteig ist ein Hund! Ich habe viel herumprobiert und der hier sollte eigentlich jetzt funktionieren. Ich würde dennoch empfehlen, immer ein Nockerl mit einem Mokkalöfferl abzustechen und zur Probe ins köchelnde Salzwasser zu tun. Löst sich das Nockerl auf, noch einen Esslöffel Mehl in den Teig einrühren. Es kommt immer sehr auf die Stärke in den Erdäpfeln und die Art des Mehls an, ob das klappt oder nicht. Auf den Fotos sieht man zwei verschiedene Male ein und denselben Teig, der eine ist wunderbar, der andere geht gerade noch. Man kann natürlich jede Menge Mehl in den Teig geben, dann hält der auf jeden Fall, aber dann geht der Erdäpfelgeschmack verloren und die Nockerl werden immer fester. Also es ist schon ein Teig, für den man ein gewisses "Teig-Feeling" entwickeln muss.
Für 2 - 3 Portionen:
300 g Erdäpfeln, mehlige, geschält
200 g Mehl
50 g Brimsen
50 g Bauchspeck, in kleine Würferl geschnitten und angeröstet
50 g Sauerrahm
1 Ei
1 Prise Salz
1 EL frischen Thymian, gehackt
Salzwasser in einem großen Topf zustellen.
Die rohen, geschälten Erdäpfel auf einer Reibe möglichst rein reiben.
Salz, Ei und Mehl dazu geben und gut vermischen. Dann mit dem Pürierstab noch einmal den Teig durcharbeiten.Wenn das Wasser kocht, das Nockerlsieb auf den Topf legen und den Teig mit einer Teigkarte durchdrücken. Alternativ kann man die Nockerl auf wie Spätzle von einem Brett schaben. Wenn die Nockerln an die Oberfläche steigen, noch eine Minute köcheln lassen, danach abseihen. In einer Servierschüssel Sauerrahm und Brimsen glatt verrühren, Thymian und die gerösteten Speckwürferl dazugeben, die Nockerln in die Schüssel tun und alles gut vermischen.
Mit Blattsalaten servieren.
Nachdem ich eine absolute Null bei Fußball bin, habe ich den richtigen Zeitpunkt versäumt, denn die Slowakei ist leider schon ausgeschieden bei der EM, aber dennoch schicke ich dieses Rezept zu Peters Kochevent. Nachkochen lohnt sich in jedem Fall! Es wäre eigentlich ein perfektes Essen für jedes Fußballmatch, denn zubereitet ist es einfach in der Pause. Zum Essen am Sofa vor dem Fernseher eignet es sich auch gut.
Wer die bisher gekochten Ländergerichte sehen will, findet bei Peter eine Zusammenfassung.
Freitag, 1. Juli 2016
14 Kommentare :
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Kommentare zum Post
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Kleiner Tip: Versuch mal mehlige, _spätreifende_ Kartoffelsorten zu verwenden - also das Gericht mit Winterkartoffeln zu kochen. Jetzt sind auch mehlige Kartoffeln "zu jung" um genug eigene Stärke mitzubringen. Ich kenne das Problem des Zerkochens von Thüringer Klößen (auch aus rohen Kartoffeln gemacht), die wir aus gutem Grund nur mit "alten" Kartoffeln zubereiten. Alternativ könnte man etwas Kartoffelstärke (Pulver) dazugeben, das ist m. E. immer besser als mehr Mehl.
AntwortenLöschenDanke für den Tipp mit dem Stärkemehl! Da hast du auf jeden Fall recht.
LöschenSieht so richtig nach Trost-Essen" aus... Brimsen werd ich hier aber wohl keinen kriegen. Neugierig wär ich schon, als Quark-Fan!
AntwortenLöschenJa klar, das ist durch die vielen Kohlehydrate auf jeden Fall Trostessen! Es hat einen fein-säuerlichen Touch, dadurch schmeckt es nicht so sehr nach Holzfäller-Essen, sondern ein wenig eleganter.
LöschenLiebe Susi,
AntwortenLöschenwieder was gelernt! Naja nicht den Kartoffelteig, da stimme ich mit "einfachbento" zu und nehme auch vorwiegend Winterkartoffeln. Doch Brimsen, das war mir noch nicht untergekommen, aber Schaf-und Ziegenquark gibt es hier. So und da wir Kartoffeln aller Art lieben, nehme ich das Rezept gleich mal mit. DANKE.
Dir ein wunderschönes Wochenende und liebe Grüße
Ingrid
Liebe Ingrid,
Löschenich hoffe, es schmeckt dir!
Auch dir ein tolles Wochenende.
Klingt auch für mich nach einem absoluten Wohlfühlgericht und Kartoffelstärke habe ich immer da. :-)
AntwortenLöschenNa dann wird das auch was mit dem Teig! :)
LöschenOh, wie herrlich...Kohlehydrate ganz nach meinem Geschmack.... was für eine Konsistenz hat denn der Bremsen? Könnte man de n durch Feta ersetzen?
AntwortenLöschenDu hast Brimsen bei unserer allersersten Rettungsaktion, als wir uns den Liptauer vorgenommen haben, durch Feta ersetzt. Geht also. ;)
LöschenHi Susi,
AntwortenLöschenhach, da könnt ich jetzt auch probieren :-) Klingt so lecker! Bei solchen Gerichten vertraue ich auf das immer in meinem Schrank wohnende Kartoffelmehl, da bleibt auch mehr Kartoffelgeschmack! Saugutes Rezept - hätt ich jetzt sehr Lust zu! Das kommt auf die Nachkochliste!
LG Eva
Liebe Eva,
Löschenich hätte auch auf die Idee mit dem Kartoffelmehl kommen können, aber da hatte ich wohl einen Knopf in den Gehirnwindungen. Sie ist auf jeden Fall sehr gut.
Liebe Susi, das original kommt ohne Ei aus:), nur feingeriebene Kartoffeln, Salz und Mehl, sonst nur Wasser dazu, falls zu wenig Feuchte in den Kartoffeln vorhanden ist. Alternativ kannst du die Kartoffeln mit Küchenmasche zum Brei mixen - spart Arbeit (Kartoffelmehl ist da ein Tabu:). Wenn du denn Brimsengeschmack intensiver magst, lass Sauerrahm aus, und benütze lieber das Kochwasser. Dann kommt der Speck obendrauf - das war’s. Maximal noch mit Schnittlauch bestreuen :)
LöschenSpannender Input! Danke dafür.
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