Ich habe es nach anfänglichen Versuchen mit dem Messer dann doch mit dem Hobel gemacht, aber da muss man sehr, sehr vorsichtig sein, da die Spargelstangen von dem Halte-Dingens nicht gehalten werden können, also bitte extrem langsam und vorsichtig sein, wenn man das nachmachen will! Die feinen Spargelreste habe ich dann mit dem Messer geschnitten.
Optimal stelle ich mir Wildspargel für dieses Gericht vor, weil man den gar nicht schneiden müsste.
2 Hauptspeisen- oder 4 Vorspeisenportionen:
160 g Butter (Ich habe mir erlaubt, die Menge zu halbieren, denn eigentlich will ich abnehmen, was mit diesen Essen sicher eh nicht gelingt, aber 160 g sind schon gewaltig!)
1/2 kg möglichst dicke Spargelstangen (dünne wären sicher noch blöder zu schneiden), in 2 mm dünne Julienne geschnitten
4 Eier, man braucht nur die intakten Dotter
200 g getrocknete Tagliolini (= Taglierini = schmale Bandnudeln)
80g Parmesan, gerieben
50 g piemontesische Haselnüsse, gehackt und geröstet
Mise an place ist bei diesem Esssen wichtig! Wenn die Nudeln einmal im Wasser sind, dann geht alles ruck-zuck. Und diese dünnen Nudeln brauchen auch nur zwei bis drei Minuten. Sollte man frische Tagliolini haben, brauchen die überhaupt nur 30 Sekunden.
Eier rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen darf man auch nicht vergessen!
Die Butter kommt in eine Servierschüssel und ab damit in den Ofen bei 80 Grad, damit die Butter schmilzt. Die Teller auch mit reinstellen, dann haben die gleich eine feine Temperatur zum Servieren der Nudeln.
Nach dem Rausnehmen der Eier aus dem Kühlschrank den Spargel schälen und schneiden, dann Parmesan reiben, die Nüsse rösten und fein hacken.
Man braucht zwei Töpfe mit Wasser, einen großes mit Salzwasser für die Nudeln, einen zweiten, der flach sein soll, für die Eigelb.
Die Eier in Eiweiß und Dotter trennen. Eigelb in ein Schüsserl legen. Das Eiweiß ebenfalls in ein Schüsserl geben, abdecken und für die Pawlowa am nächsten Tag aufbewahren. ;) Wichtig ist, dass die Dotter ganz bleiben.
Die Nudeln ins kochende Salzwasser geben. Nach 2 Minuten Kochen kommt der Spargel dazu, nach weiteren 30 Sekunden nimmt man einen Schöpfer vom Nudelwasser heraus und gibt das zur Butter. Nudeln und Spargel abseihen und in die Butter-Schüssel geben. Alles gut vermischen.
Die Eigelbe in kochendes Wasser gleiten lassen. Sie brauchen nur 30 Sekunden. Sobald das bissl Eiklar, das noch dran ist, weiß wird, sind die Eier perfekt. Ich dachte, ich kann schnell die Teller aus dem Rohr auf den Tisch stellen und Gabeln dazulegen - das war schon zu lang. Es ist irgendwie gegangen, aber perfekt waren die Eigelb nicht. Man sollte also wirklich nicht woanders hinschauen, sondern das Eiklar beäugen. Und Vorsicht walten lassen beim Herausheben! Am besten mit einem Schaumlöffel. Die Eier sollten innen nur erwärmt, aber noch flüssig sein.
In dieser Zeit haben die Nudeln die Butter und das Wasser aufgesaugt, man kann sie also auf Teller anrichten, mit Haselnüssen und Parmesan bestreuen. Dotter in die Mitte setzen. Sofort servieren.
Nicht perfektes Ei, aber das Gericht war dennoch herausragend gut. |
Quelle für das Rezept: the guardian - our 10 best italia recipes (Da sind übrigens noch mehr italienische Rezepte, die ganz laut schreien, man möge sie nachkochen.)
Das klingt ja genial! Vor allem die Sache mit den Eiern.
AntwortenLöschenDas ist wirklich eine feine Sache, mal nur Eigelb zu kochen. War eine Premiere.
LöschenIch krieg lange Zähne... das klingt wirklich ganz fantastisch.
AntwortenLöschenEinfach nachkochen, das macht die Zähne wieder normal. ;)
LöschenDas klingt ja nach richtig Stress am Herd. Aber bestimmt lecker. Ich werd es versuchen. Ob ich hier allerdings die Haselnüsse bekomme bezweifel ich, aber den Rest bekomme ich schon hier bei uns ;-)
AntwortenLöschenEs sind nicht so wirklich exotische Zutaten und ich denke, ausnahmsweise kann man auch ganz normale Haselnüsse nehmen. ;)
LöschenWow, was für ein absolut himmlischen Pasta-Gericht. Und ich weiß sogar, wo es es dünnen Wildspargel gibt. :-)
AntwortenLöschenDass du Wildspargel einfach so kaufen kannst, bin ich dir arg neidig. :)
LöschenWoah. Das muss ich unbedingt nachmachen... Weißer Spargel passt eh super zu den piemontesischen Haselnüssen, die Variante hier mit dem Eigelb ist ja bestimmt ein Knaller :-)
AntwortenLöschenDas schmeckt wirklich toll, wirst sehen. :)
Löschendas klingt ja sensationell, vor allem die Geschichte mit dem Eidotter, das übe ich schon einmal!
AntwortenLöschenschwierig wäre wohl bei mir, dass alle dann auch rechtzeitig bei Tisch sitzen ;-)
Da wir meistens nur zu zweit sind, geht das.
LöschenHaben wollen!
AntwortenLöschenIch muss direkt schauen ob ich das Rezept in dem Buch finde, dass mir meine Mama heute mitgegeben hat, Italienische Küche aus den 60er Jahren...dick und ohne Bilder, da müsste das doch drinnen sein, es stehen auch immer die Regionen dabei wo es das Gericht gibt.
lg. Sina
Sina, ich hab keine Ahnung, ob das ein altes oder neues Rezept aus dem Piemont ist. Aber ich freu mich schon sehr, wenn du in nächster Zeit deinen Wurzeln folgst und möglichst viel aus diesem Kochbuch nachkochst! :)
LöschenIch habs nicht gefunden, aber das macht nix, find ich es doch bei dir!
LöschenDAs Buch ist aus 1958! und meine Auflage aus 1960, in deutsch, Mama hat sich das damals nach der Hochzeit mit Papa gekauft um ihm italienische Gerichte kochen zu könnnen...jetzt hat sie es mir gegeben, weil ich mir in Sizilien keines gekauft habe, weil ich wegen dem Übergepäck Angst hatte...ggggg
Und ich hör schon auf mit den Gschichteln hier.
lg. Sina
Gschichteln kann ich nie genug hören!
LöschenSehr schön, wenn man so ein tolles Kochbuch hat. Das ist schon ein Schatz.
Aus Tunesien haben wir mal Couscous-Geschirr mitgenommen. Wir hatten zum Glück bei der Hinreise nur einen Koffer und einen Trolley, die haben wir beim Heimflug beide aufgegeben und als Handgepäck das Geschirr getragen. ;)