Ausnahmsweise haben wir für diesen Ausflug einen Sommertag im Jahr erwischt - einen der ganz wenigen. Ich glaub, in diesem Sommer wachsen uns hier wirklich noch Schwimmhäute, wenn man zu viel im Freien ist! Kalt ist es auch noch. Aber egal, ich bin nicht zum Sudern da, sondern um ein wirklich deines Restaurant vorzustellen. Von Wien ist es ein netter kleiner Ausflug, denn in einer halben Stunde ist man mit dem Auto dort. Erfreulicherweise ändert sich die Speisekarte des
Bittermann Vinariums laufend, denn es wird das verkocht, was in der Region gerade wächst. Was eine Spezialität des Hauses ist: Speisen vom Grill. Herr Bittermann war Grillweltmeister, also kann man da schon sehr feines vom Grill finden.
Sehr fein mit Schaffrischkäse aus der Region war dieses Eierschwammerl-Tatar. Es stand sogar der Name der Hersteller auf der Speisekarte. So etwas freut mich immer.
Avocado-Tatar mit gebeiztem Lachs und pochiertem Ei
Carpaccio - wenn das auf der Speisekarte steht, dann muss mein Mann nie lang nach der Vorspeise Ausschau halten, da schlägt er immer zu.
Eierschwammerlcremesuppe mit Speckstangerl
Das ist ein Stück vom Schwäbisch-Hällischen - so, wie es sein soll, ein schönes fettes Kotelette!
Gemüse-Pilz-Ragout, das war die Beilage zu ...
... einem Flank-Steak, das bei Tisch aufgeschnitten wurde und dann in diese vorgeheizte Gusseisen-Behältnisse kam, damit es auch schön warm bleibt.
Ein Tomahawk-Steak, das erste meines Lebens, das ich aber nicht allein gegessen habe, sondern das wir uns zu zweit geteilt haben. Besser gesagt war das so ein Riesentrumm, dass wir ein Drittel davon mit nach Hause nehmen konnten.
Da ist das Tomahawk-Steak aufgeschnitten, serviert als Surf and Turf, dazu Spargel und gebratene Steinpilze - der einzige Vorteil dieses nassen Sommers, dass es jetzt schon genug Schwammerln gibt.
Geeister Schokoladekuchen mit in Cointreau marinierten Erdbeeren
Holunderblütenparfait mit karamellisierter Kruste, dazu marinierte Erdbeeren.
Das ist der einzige Gang, wo ich ein kleines bissi nörgeln kann, weil das Parfait war sowas von tiegefroren, dass man eine Hacke dazu gebraucht hätte, um es zu zerteilen. Aber egal, an einem warmen Sommerabend kann man auch mal warten, bis so etwas auf Temperatur ist.
Was es nach dem Essen zu sagen gibt: Was mich als Nicht-Weinkennerin sehr gefreut hat, war die Auswahl an nichtalkoholischen Getränken. Es gab einige hausgemachte, nicht zu süße Getränke. Und bitte das in einem Lokal, das für seinen gut sortierten Weinkeller bekannt ist!
Noch etwas, das mich gefreut hat, war die Frage des Kellners angesichts der Mengen an Fleisch, die wir nicht mehr gepackt haben, ob er uns das einpacken dürfte. Das ist gar nicht mehr üblich hierzulande, dass man das gefragt wird, schon gar nicht in so einem gehobenen Lokal. Wir konnten uns tatsächlich noch am nächsten Tag an einem Salat mit kaltem Rindfleisch erfreuen, es wäre eine Schande, das wegzuwerfen.
Das war eine lustige Variante, um zu warten, bis das Parfait essbar war:
Harley-Fahrer auf Charity-Tour kamen beim Bittermann vorbei und wurden
dort mit Essbarem versorgt. Ich habe nicht gezählt, aber der Moderator
sprach von 200 Motorrädern, die da auf Tour waren. Und das spürt man
wirklich schon körperlich, wenn die näher kommen.