Aber zurück zum Weihnachtsei: Erst dachte ich, es wird schön langsam schwer, wieder eine einfache Eizubereitung zu finden, aber dann bin ich draufgekommen, ich habe noch kein weiches Ei am Blog! Ja hallo!
Wobei: Ganz so einfach ist ein gekochtes Ei eh nicht, muss ich sagen.
Zu den Spielregeln gehört, dass man das Ei rechtzeitig aus dem Kühlschrank legen muss, weil sonst platzt die Schale, wenn man das Ei ins kochende Wasser reingibt. Wenn man (wie ich regelmäßig) auf das Herauslegen vergisst, kann man das Ei auf einen Esslöffel legen und für eine halbe Minute mit einer Seite ins kochende Wasser halten, dann umdrehen und auch die zweite Seite auf diese Weise vorwärmen.
Wie lange man es kocht? Kommt auf die Größe an. Meine Lieblingseier, die aus diesem Vorzeigeprojekt stammen, sind sehr klein, da reichen mir 5 Minuten Kochdauer. Das Ei auf dem Foto stammt von einem Biobauern, da hat das Hendl zugeschlagen und ein wahres Monstrum gelegt, das habe ich 7 Minuten gekocht.
Wer es ganz genau wissen will, wie lange das Ei brauchen wird, kauft sich das Buch Die Genussformel, da findet man eine Kurve drinnen, in die man das Ei legen kann, so kann man die Gardauer ablesen.
Man isst bitte das Ei mit einem Hornlöffel, weil Metall den Geschmack beeinträchtigen kann. Und dann nimmt man am besten Flockensalz - Fleur de Sel aus Frankreich, Maldon aus England, mein geliebtes Flockensalz aus Tunesien, das dort in einem ausgetrockneten Salzsee gewonnen wird, oder mein dieses Jahr in Kroatien erworbenes. Die Körnung unterscheidet sich bei allen, aber es zeichnet diese Salze durchgehend aus, dass es weiche Salzkristalle sind, die man mit der Zunge auf dem Gaumen zerdrücken kann. Bitte kein grobes Meersalz, das man im Supermarkt in Halbkilopackungen kaufen kann, denn das ist viel zu hart. Da drauf rumzubeißen macht keinen Spaß.
Und nun kommt noch ein Trick: Man esse Sardellenbrot dazu! Ja, wirklich einfach Sardellen, wenn irgendwie geht, die hellen. Also mir zumindest schmecken die besser als die meisten dunklen - Ausnahmen bestätigen die Regel, zum Beispiel die beim Barolista erhältlichen, deren Namen ich leider veregessen habe.
Als ich das Brot gegessen habe, war ich gleich wieder in meine Kindheit versetzt. Wenn man damals zwischendurch Hunger hatte, dann ging man nicht schnell irgendwohin, um Fast Food zu kaufen, sondern es gab zum Beispiel Butterbrot mit Sardellenpaste. Diese gekaufte Billigstofer-Paste von damals muss ich nun nicht mehr haben, aber die Kombination an sich ist wirklich super!
Man toaste das Brot, lasse es auskühlen und bestreiche es mit Butter. Dann hacke man die Sardellen ganz klein, sodass man sie richtig aufs Brot streichen kann. Man kann dann das Brot in Streifen schneiden und in das weiche Ei tunken oder das Ei auf die Sardellen kleckern - wie auch immer. Es schmeckt in allen Varianten.
Ich persönlich brauche dann kein Salz mehr zum Ei, weil mir die Sardellen salzig genug sind.
Gefunden habe ich diese Anregung mit dem Sardellenbrot im guardian.
Damit wünsche ich allen Engerln und Engerlingen frohe Weihnachten, ein braves Christkind und geruhsame Tage im Kreis eurer Lieben!
Meine bisherigen Weihnachtseier:
2011
2012
2013
2014
Noch ein bissi was zum Schmunzeln ...