Herrje! Schon wieder ein Monat um und damit Zeit für meinen Bericht von Balkonien. Am Wochenende kommen viele Pflanzen weg und sie werden der Herbstbepflanzung und der Wintersaat weichen müssen. Heute führe ich euch mal eine Runde durch meinen Kräutergarten, bevor fast alles abgeschnitten und eingefroren oder getrocknet wird. Arg gerupft schauen viele Kräuter schon aus, nicht zuletzt wegen der bösen Dickmaulrüssler!
Marokkanische Minze
Mojito-Minze
Orangenminze
Ananasminze
Kärntner Minze
Bis letztes Jahr hieß das koreanischer Koriander, heuer sagte das Etikett vietnamesischer Koriander
.
Waldmeister
Maggikraut (= Liebstöckl)
Zitronenmelisse - ihre gute Zeit ist wirklich schon vorbei
Dieses Netzgebilde ist mein Lorbeer, den die depperten Dickmaulrüssler sehr lieben. Sauviecher!
Kleinblättriges Basilikum - nie gekauft, nie gesät, keine Ahnung, woher das kommt.
Schwächelnder Ananassalbei
Borretsch an einer Stelle, wo er nie gesetzt wurde, also anscheinend hat er sich selber ausgesät.
Olivenkraut - das ist tatsächlich winterhart!
Mein Liebling, ein Sichuan-Pfeffer. Ist im ersten Jahr bei mir und wird hoffentlich den Winter überleben.
Dille: die sät sich seit Jahren immer wieder selber aus und taucht an allen Ecken und Enden auf.
Koriander
Rosmarin
Der Schnittlauch ist nicht gewachsen, sondern gewuchert, während ich weg war!
Zwei verschiedene Salbeisorten: schöner ist der buntblättrige, aber besser der normale
Majoran kurz vor der Blüte - optimale Erntezeit
Pimpinelle - bitte das ist vielleicht ein Unkraut! Überall geht sie auf.
Oregano: Immer wieder kauf ich ihn und komme sogar nach so einem Sommer drauf, dass er bei mir zu wenig Sonne hat.
Zitronenverbene
Ein letzter Blick auf mein Basilikum-Kistl - demnächst wird geschnitten und getrocknet
Sauerampfer: Eigentlich wäre gerade eine gute Zeit zum Ernten, aber das finden leider die Dickmaulrüssler auch!
Drei verschiedene Thymiansorten sind um die Wette gewachsen, gewonnen hat der weiß-bunte.
Shiso-Bäume - die sind nun wirklich höher als ich.
Das war DIE Überraschung, als wir vom Urlaub kamen: Paradeiser, eine ganze Wand voll. Und das Ende September. So etwas hatte ich noch nie!
Nun bin ich ganz sicher, dass ich jede freie, sonnige Minute auf Balkonien verbringen werde. Der Sommer ist wirklich vorbei, sagen die Pflanzen. Schade! Aber ich freu mich schon drauf, neue Pflanzen für den Winter setzen zu können.
Ja, Schnecken. Wie fang ich das Thema an? Ich esse sie. Sehr selten aber doch. Und dann gibt es da in meinem Bezirk, also in Sankt Favoriten, einen Schneckenzüchter. Nicht nur der einzige im Bezirk oder der einzige in Wien, sondern der einzige in ganz Österreich. Noch nie war ich dort. Doch nun ist gerade Wiener Schneckenfestival und da haben der Turbohausmann und ich die Gelegenheit genutzt, um uns das Schneckenzuhaus einmal anzuschauen.
Das auf dem Foto ist der Schneckenzüchter, der Herr Gugumuck. Wie man dem Foto vielleicht ansehen kann, ist er nicht schneckenmäßig unterwegs, sondern erzählt sehr fesselnd und witzig alles über die Schnecke und die Zucht. Angefangen hat er mit der ganzen Sache vor sieben Jahren, als er einen Artikel über Schnecken in der Zeitung gelesen hatte. Er informierte sich, kam drauf, dass zu Zeiten, als Österreich noch ein Kaiserreich war, Wien die Schneckenhauptstadt schlechthin war. Es war damals ein Arme-Leute-Essen. Besonders in den Fastenzeiten waren sie gefragt, da sie von Mönchen nicht als Fleisch eingestuft waren. In vielen Ländern sind Schnecken noch immer sehr beliebt. In Frankreich zum Beispiel feiern
ganze Dörfer Schneckenfeste. Bei uns schaut das ganz anders aus.
Herr
Gugumuck gründete ein Start-Up, ohne auch nur einen einzigen Kunden
oder wenigstens Interessenten zu haben. Ein Feld und viel angelesenes
Wissen, dazu jede Menge Begeisterung, die ihn sichtlich bis heute
antreibt, haben ihn diesen wagemutigen Schritt machen lassen. Er nahm
Kontakt mit einem französischen Schneckenzüchter auf, kaufte jede Menge
Schnecken und transportierte sie nach Wien.
Der Weg durch die
österreichische Bürokratie ist nie ein einfacher, aber als Herr Gugumuck
erzählte, dass für die Zulassung seines Betriebes 25 Leute der
Wirtschaftskammer bei ihm aufgeschlagen sind, musste sogar ich als
gelernte Österreicherin den Kopf schütteln.
Hier links kann man nun das neue Herzstück des Betriebs sehen, das im Rahmen der laufenden Wiener Design Week vorgestellt wurde: Schlachthaus und Verarbeitung der Schnecken haben nun ein wunderschönes Zuhause.
Ich habe den Herrn Gugumuck extra noch gefragt, ob das ernst gemeint ist mit dem Schlachthaus. Er hat tatsächlich die gleichen Auflagen, wie sie ein Rinderzüchter hat, der am Hof schlachten will. Übrigens werden die Schnecken im Gegensatz zu den Rindern, die ich esse, erst nach zwei Jahren geschlachtet.
Wie man sieht ist die Schneckenzucht gut angelaufen und im Sommer lebten bereits 300.000 bis 400.000 Schnecken auf dem Gelände der Firma "Wiener Schnecke" - wie viele Tiere es wirklich sind, kann man nur schätzen. Von außen sieht man den langgestreckten "Wohnhöhlen" nicht an, was sich drinnen tut. Man sieht ein paar Schnecken, aber wenn Herr Gugumuck ein Brett nimmt und es umdreht, dann wurlt es nur so! Schnecken lieben nämlich den Schatten und sind daher innen in den Wohnhöhlen zu finden. Sie sind nachtaktiv und tagsüber mit Schlafen beschäftigt.
Herr Gugumuck hat auch viel erzählt, was für tolles Superfood die
Schnecke ist. Da halt ich mich mit dem Schreiben aber zurück, denn ich
esse, wenn ich Hunger habe und dann aus hedonistischen Gründen. Aber ich
bin sicher, dass man genug darüber im Netz nachlesen kann, wenn man
daran Interesse hat.
Fressen tun Schnecken außer Futterkalk das, was am Hof wächst: am liebsten Blattgemüse
wie Salat oder Mangold, wenn es sein muss, auch Kräuter. Ganz lustig
schaut es aus, wenn Schnecken Karotten fressen, denn das erledigen sie
von innen nach außen. Die äußerste Hülle bleibt übrig. Wer jetzt denkt, dass das vielleicht wegen Spritzmitteln so ist, der irrt, denn die Schnecken bekommen Biogemüse.
Um diese Jahreszeit hat sich der Schneckenbestand schon halbiert, denn die Schlachtsaison hat begonnen. Die Schnecken gehen um diese Jahrszeit in Winterschlaf, kommen in diesem Zustand in Kisten, wo sie den Darm entleeren und in eine Trockenstarre fallen. In dieser Starre kommen sie in heißes Wasser, wo sie sofort sterben. Einzeln werden sie mit einer Zange aus dem Schneckenhaus gezogen. Danach werden sie mit Salz entschleimt. Jeder Schnecke einzeln müssen die Innereien entnommen werden. Danach werden sie drei Stunden gekocht. Ganz schön aufwändig!
Das erklärt auch, warum Schnecken ganz und gar kein Arme-Leute-Essen
mehr sind. Vor allem hat Herr Gugumuck nun als Leiter der Verarbeitung
einen Koch angestellt, der beim Hanner gelernt und danach beim Eisvogel gearbeitet hat. Dass man in Zukunft also ungschaut eingeweckte Schneckengerichte von der Wiener Schnecke kaufen kann, haben der Turbohausmann und ich getestet, weil wir emsig die angebotenen Gerichte gekostet haben.
Jetzt bin ich schon gespannt, wer dieses Mal wieder "igitt" rufen wird. Im Gegensatz zu rohen Austern, die ich zum Beispiel gar nicht unterbringe auf Grund ihrer glibbrigen Textur, finde ich, dass Schnecken einen angenehmen Biss haben. Sonst ist es wie mit vielen anderen Lebensmitteln auch: Man kann sie sicher auch grauslich zubereiten, aber wenn man sich damit auskennt, ist eine Schnecke etwas sehr Gutes.
Schnecke ganz klassisch: gratiniert mit Kräuterbutter
Das Schneckenfestival findet noch bis inklusive 4.10. am Hof der
Wiener Schnecke statt. Man sollte sich bitte wirklich anmelden für die
Führungen! Als wir dort gewesen sind, waren 20 Leute angemeldet, 60 bis
70 standen dann dort. Herr Gugumuck hat es eh mit Humor genommen, aber
einfach macht man ihm das Leben damit nicht.
Fast bin ich versucht zu schreiben, leider sind wir wieder da, vor allem beim Anblick dieses Fotos, aber andererseits ist es doch sehr schön zuhause.
Das war die letzten beiden Wochen morgens der erste Blick aus dem Fenster: Kroatien, erste Reihe fußfrei am Meer. Menschenleer, also fast. Und wir hatten das unglaubliche Glück, zwei Wochen durchgehend blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein genießen zu können.
Eine Frage, die ich in letzter Zeit öfter gehört habe: "Habt ihr im Lotto gewonnen? So oft auf Urlaub in einem Jahr?" Haben wir leider nicht.
Wir sind auch nicht reich, sondern haben hier einen recht günstigen Urlaub in einer Ferienwohnung auf der Insel Vir verbracht.
Zu einem preiswerten Urlaub gehört übrigens auch, dass ich fast täglich gekocht habe.
Kochen im Urlaub, das ist vielen Leuten zu viel Arbeit. Aber zu kochen
fällt bei mir nicht in die Kategorie "unangenehme Tätigkeit", sondern
ich mach das gern. Muss ja nicht besonders aufwändig sein.
Wenn man im Garten so einen Feigenbaum stehen hat, den man fast täglich
beernten kann, dann schreit der geradezu nach Pršut (Prosciutto), Salat, ein wenig Chichi und man hat Jamie Olivers "Sexiest Salad" beisammen. Pršut geht auch gut mit Melone, die man in so einem Land natürlich überall in bester Qualität kaufen kann.
Der Unterschied zwischen italienischem Rohschinken und kroatischem: der kroatische Schinken ist deftiger. Er wird auch nicht so hauchfein geschnitten wie italienischer.
Natürlich ist es kein Fehler, wenn man einen Fischmarkt in der Nähe hat. Das hat übrigens dazu geführt, dass ich die erste Rotbarbe meines Lebens mit den Fingern von den Schuppen befreien durfte. Ein zweites Mal und ich hätte einige Zeit als Frau ohne Fingerabdrücke leben dürfen! Auf so einem rustikalen Markt bekommt man Fisch natürlich so, wie er aus dem Meer gefischt wird. Wenn man die Augen aufmacht, dann findet man allerdings im letzten Winkerl vom Fischmarkt in Zadar ein Schild, das "fish cleaning" offeriert. Man kann es sich durchaus einfacher machen, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht.
Auf einer Nachbarinsel gab es Meersalz in rauen Mengen! Allerdings sind diese Salzberge nicht zur freien Entnahme gedacht, sondern es gab ein Salzgeschäft, das neben grobem, feinem und Flockensalz auch noch mit Kräutern parfümierte Gewürzsalze und Rauchsalz anbot. Die Preise haben zwar nicht zu einem preiswerten Urlaub gepasst, aber ich konnte einfach nicht die Finger von den verschiedensten Salzen lassen.
Der Olivenbaum auf dem Foto ist stattliche 1600 Jahre alt. Wir haben
eine geführte Tour durch einen 40 Hektar großen Olivengarten gemacht.
Alle Olivenbäume dort sind aus wild wachsenden Olivenbäumen gezogen, die
veredelt wurden. Ich habe also wieder etwas dazugelernt: Auch Oliven
werden veredelt. Irgendwie eh logisch, dass es bei Oliven so ist wie bei
vielen anderen Bäumen, aber klar war es mir bis vor kurzer Zeit nicht.
Wir haben eine Führung durch eine wohl recht berühmte Käserei gemacht, die jede Menge Auszeichnungen an den Wänden hängen hatte. Der Käse war aber auch wirklich gut! Nach der Führung haben wir noch Käse verkostet und es durfte viel von dem Käse mitkommen. Überhaupt in rauen Mengen habe ich den unglaublich guten Ziegenmilchricotta von dort mit nach Hause gebracht. Es wird also auch das eine oder andere Rezept mit Ricotta auftauchen.
Die ganzen Märkte haben dafür gesorgt, dass ich nun eingedeckt bin mit kroatischem Honig, getrockneten Feigen, kroatischem Olivenöl und noch einigem mehr. Weil ich doch so schlecht widerstehen kann, wenn jemand selbstgemachte Produkte anbietet!
Nun hätte ich mich also ganz häuslich eingerichtet und mit allen nötigen Zutaten vertraut gemacht, zack, ist der Urlaub vorbei. Blöde Sache, aber leider unvermeidbar.
Das war's jetzt für einige Zeit mit dem Schwimmen in der Adria.
Meine Badeschlapfen stehen auf dem Foto übrigens direkt an der Grenze zum Wasser. Ich habe selten so ein klares Meer erlebt wie in Kroatien. Dazu 25 Grad warm bei einer Lufttemperatur um die 28 Grad. Also falls jemand einen heißen Tipp für einen Urlaub im nächsten September will: ab nach Kroatien!
Es gibt in der Küche Highlights, auf die ich nicht mehr verzichten möchte: Einerseits das Sichuan-Würzöl, andererseits den Tofu meiner Mrs. Bean. Diese beiden Zutaten passen wunderbar zueinander.
Schuld daran ist eigentlich Mrs. Chili & Ciabatta, weil ich zum wiederholten Mal ihre Flühlingslollen gemacht habe, dazu zum Dippen mit meiner ausufernden Chili-Bescherung eine ziemliche Menge von dieser Chilisauce, von der noch etwas übrig geblieben war und die verbraucht werden wollte.
Rezept ist das jetzt nicht wirklich, das wäre zu hochtrabend, aber wenigstens eine Anleitung zum Zusammenbau meines Tofu-Burgers habe ich:
Zutaten für 2:
2 Weckerl (Deutsche nehmen Brötchen nach Wahl)
2 x 200 g Räuchertofu (bei Shu-Chen sind 200 g ein Stück)
2 Hände voll Asia-Pflücksalate
1 Packung eingelegter Senfkohl (Asia-Laden)
3 EL Wunderöl
2 EL geröstete und gesalzene Erdnüsse
2 EL Chili-Sauce (je nach Gusto sweet oder hot)
Räuchertofu horizontal in jeweils 2 gleich dicke Stücke schneiden und langsam in 2 EL von Miss Boulettes Wunderöl braten.
Weckerl auseinanderschneiden. Raus auf Balkonien gehen und Asia-Salat ernten, selbigen waschen und trockenschleudern.
Tofu aus der Pfanne nehmen. Den Senfkohl im dritten Löffel Wunderöl in derselben Pfanne erwärmen.
Chilisauce auf eine Seite des Weckerls träufeln, die trockenen Salate drauflegen. Tofu drauf, Senfkohl auf den Tofu, Erdnüsse drüberstreuen, zweite Hälfte des Weckerls draufsetzen.
Ich kann versprechen, das zu essen ist wunderbar, andererseits genau so eine Schweinerei wie bei einem normalen Burger.
Sehr angelehnt an das Rezept für Gewürz-Tofu - und damit habe ich ein sehr angenehmes Stadium in meinem Blog erreicht: Ich kann selber stöbern gehen, wie ich ein Rezept abwandeln kann.
Wieder einmal ist das ein Beitrag zum Tierfreitag:
Nun wird es ein wenig ruhiger werden, denn ich muss suchen, wo sich die Sonne versteckt hat. Ich bin noch nicht fertig mit dem Sommer!
Nachdem mein Lieblingseissalon 10 Minuten zu Fuß von mir entfernt ist, gehört Eis zu den wenigen Dingen, die ich nicht selber mache. Ich gehöre also zu den Glücklichen, die Eis nie im Supermarkt kaufen müssen. Dass es aber keine Hexerei ist, Eis zu machen, zeigt wieder einmal der Rettungstrupp, der Essen vor der Nahrungsmittelindustrie rettet. Als Applaus für diese Aktion poste ich die Rezepte, die zusammengekommen sind.
Es ist eine Schand: Noch nie war ich im Tian. Das ist das Lokal im Kunsthaus Wien, das von Hundertwasser gestaltet wurde und wo wir schon oft Ausstellungen angeschaut haben. Nur: Ich hab mich geweigert, in das Lokal zu gehen. Für mich war das immer eine typische Touristenfalle. Nun gab es aber ein Kennenlernangebot und der Turbohausmann hat mich einfach unter den Arm geklemmt und ist mit mir dort hingegangen.
Schon außen auf der Straße sieht man, dass man hier in eine bunte Welt eintauchen wird.
Das Ambiente ist wie zu erwarten toll: verspielt, grün, bunt. Man muss nur beim Gehen aufpassen, da der Boden nicht eben ist. Das ist von Hundertwasser so gewollt, da er sagt, das hat die Natur so nicht vorgesehen, dass der Boden platt ist. Stimmt natürlich, denn man muss nur mal in den Wald gehen, da findet man auch keinen geraden Boden vor. Aber in der Stadt ist das immer wieder gewöhnungsbedürftig.
Der Innenhof ist aber sonst auch nicht wie in der Stadt, sondern grün, grün, grün. Es ist wirklich wohltuend, wenn man dort reingeht, weil wirklich viel Grün findet man in dem Grätzel rund um das Kunsthaus Wien nicht.
Die Speise und Getränkekarte entpuppte sich erfreulicherweise als klein aber fein und vor allem durchgehend vegetarisch und anscheinend alles bio. Bei den Getränken angefangen: Nein, kein normales Cola, wie man es in einer Touristenfalle erwarten würde, sondern eine alternative, die gut geschmeckt hat. Die Firma Now hat sich auf die Fahnen geschrieben, dass alles 100 % bio und 100 % Geschmack ist.
Die Speisekarte ist überschaubar, hauptsächlich Tartes und Flammkuchen, sehr viel Saisonales, viel Veganes, allerdings auch mit Ersatzmitteln. Vegane Chorizo ist mir so ins Auge gestochen und das ist wieder etwas, was ich nicht brauche.
Unser Kennenlernessen: Ceasar Salad, veganes Tatar-Brot, Club Sandwich, Pommes und dazu drei verschiedene Saucen. Besonders erfreulich war das Tatar-Brot: ein grober Aufstrich aus roten Rüben, toll gewürzt, mit frischer Kresse und Radieschenscheiben bestreut. Hervorragend!
Bei den Palatschinken als Nachspeise muss ich gestehen, dass mir die ein bissl zu gesund geschmeckt haben. Aber wahrscheinlich liegt das an mir, denn ich habe noch nie Palatschinken aus Vollmehlteig gegessen, die mir wirklich gut geschmeckt hätten. Ich finde, der Teig wird nie so weich und geschmeidig wie mit Auszugsmehl.
Noch ein Bild vom Lokal innen: auch hier der Boden, wie ihn die Natur vorgesehen hat. Man gewöhnt sich wirklich erstaunlich schnell daran. Und durch diese Kachelung sieht man es auch recht gut, dass der Kleiderständer wie ein Baum quasi Wurzeln unter dem Boden hat und man mit Erhöhungen rechnen muss.
Und wie draußen auch drinnen jede Menge Pflanzen, viel Licht durch die Fenster, die an großen Teilen der Decke angebracht wurden. Und da sieht man auch noch jede Menge Grün, wenn man rausschaut.
Übrigens extrem erfreulich war der Service. Der wurde hauptsächlich von einer einzigen Kellnerin geschupft, die flink war und mit den Augen überall gleichzeitig, immer wieder gefragt hat, ob wir zufrieden sind, ob wir noch Wünsche hätten, aber das war nie drängend.
Die Hausfassade des Kunsthauses: Da spießen Bäume aus den Fenstern, die kunstvoll gestalteten Wände werden schön langsam von den Pflanzen in Besitz genommen.
Unterm Strich ist zu sagen, dass ich echt blöd war, dass ich mich so lange geweigert habe, in dieses Lokal zu gehen. Dadurch, dass die Speisekarte so überschaubar und einfach gehalten ist, ist das Essen wirklich gut leistbar und von Touristenfalle kann keine Rede sein. Also liebe LeserInnen, wenn ihr nach Wien kommt und sowieso das Hundertwasserhaus oder das Kunsthaus anschaut, dann plant doch einen Abstecher ins Tian.