Montag, 17. August 2015

[Buchbesprechung] Frisch auf den Tisch

Hier habe ich schon einmal ein Kochbuch vom Gerstenberg-Verlag rezensiert, das wunderbare Buch Kandierte Orangen. Als mir der Verlag daraufhin das Buch Frisch auf den Tisch von Jeanne Kelley  anbot, konnte ich nicht nein sagen, denn das Buch verspricht Küche vom Garten direkt auf den Teller. Und das kommt mir mit meinem Balkonien natürlich genau recht. Die Versprechungen wurden alle gehalten: Jeanne Kelley, eine renommierte Kochbuchautorin, die in Los Angeles lebt, hat eine Schar Hühner, einen Hund, einen Bienenstock und gärtnert in einem Gemeinschaftsgarten. All das macht sie mir gleich sehr sympathisch. Ein Kapitel in dem Buch ist Eiern und Honig gewidmet, was mich freut, da das Lebensmittel sind, die sonst selten in den Mittelpunkt gerückt werden.
Die Fotos sind schön und schlicht, sehr stimmig passen sie damit zu den Rezepten. Zu meiner Freude werden Lebensmittel nicht wild in der Gegend verteilt, sondern das Essen ist auf dem Teller sonst an Plätzen, wo sie für mein Empfinden hingehören.
Das Buch ist unterteilt in ein Einleitungskapitel, in dem ein wenig über Garten im Allgemeinen und biologischen Anbau im Besonderen berichtet wird, dann gibt es zu Frühling, Sommer, Herbst und Winter je ein Kapitel mit Rezepten, dann folgt das bereits oben erwähnte Kapitel "Hühnerstall und Bienenstock".
Ein wenig Sorge hatte ich, dass sich Gemüse und Obst finden, die hauptsächlich in Los Angeles beheimatet sind, aber diese Sorge war definitiv unbegründet. Es sind durchwegs Sorten beschrieben, die man auch hier finden kann.
Es handelt sich aber in keiner Weise um ein vegetarisches Kochbuch, sondern entspricht genau dem, wie ich gern koche: Im Vordergrund stehen Gemüse und Obst, alles andere ist auch da, steht aber nicht im Vordergrund. Die Rezepte sind auch ganz nach meinem Geschmack bzw. den derzeitigen Temperaturen angemessen und einfach zu kochen. Nicht ein einziges Mal hatte ich irgendwelche Probleme mit irgendeinem Rezept. Es hat einfach alles auf Anhieb geklappt, was ich ausprobiert habe.
Ein bisschen fehlen mir Merkbändchen, aber die sind in 90 % der Kochbücher leider nicht vorhanden.

Und nun wird es Zeit zu kochen!



Das hier ist im Kochbuch eine Zwetschken-Galette, aber es war gerade Marillenzeit, als ich nach einem Kuchenrezept gesucht habe, daher wurde halt dieser Kuchen draus. Ganz besonders fein: Unter dem Obst findet sich eine Schicht Marzipan, die super dazu gepasst hat.

Gebratener Feta mit Honig, Anis und Minze: Damit wäre eigentlich schon das ganze Rezept verraten. Nur noch, dass der gewürfelte und gewürzte Feta im Backrohr gebacken wird, dann mit Minze bestreut und mit Honig beträufelt und fertig ist das Essen. So schlicht und doch so fein! Ich hätte mich eingraben können.









Gerade richtig kam dieser Salat aus einer bunten Mischung sommerlich frischer roter Rüben, die im Rohr gebraten werden. Dazu Pflücksalate und Pekannüsse.

Der Salat hat nicht nur toll ausgeschaut, sondern auch so geschmeckt.

Hier Marillenchutney, das wir zu gegrilltem Herzzapfen, Erdäpfelchips und gegrillten Zucchini gegessen haben. Da Fleisch und Gemüse nicht dominant waren, konnte das Chutney sich so richtig entfalten, das durch viele Gewürze sehr fein zu Gegrilltem, das nicht durch eine Marinade in eine andere Richtung gedrängt wird, passt.

Und da vom Herzzapfen am nächsten Tag noch etwas da war, habe ich einen Salat aus dem Kochbuch ein wenig umgebaut. Im Original wird frisch gebratenes Steak mit Rucola und Feta sowie Kräutern und Gewürzen serviert. Bei mir war halt das Fleisch kalt, was dem Salat nicht geschadet hat. Jederzeit wieder gern!

Zucchinipuffer sind etwas, das ich jede Zucchinisaison mindestens einmal mache.
Das hier waren wirklich hervorragende! Mit Feta und Kräutern und Frühlingszwiebeln pikant abgeschmeckt - perfek. Auch am nächsten Tag kalt noch gut.

Außerdem noch gemacht habe ich Honig Panna Cotta, einen Tomaten-Melonen-Salat mit Feta und Minze sowie Ziegenkäsetoats mit Nüssen, Honig und Thymian.





Was es sonst noch zu sagen gibt? Nichts. Nur dass bitte alle, die saisonal und gern mit viel Gemüse kochen, sofort loslaufen müssen und dieses Buch kaufen! Wenn man selber in irgendeiner Form ernten kann, dann ist es ein Haben-Muss-Buch. Es ist alles einfach nachzukochen, die Gemüse entsprechen dem, was man in unseren Breiten in einem normalen Hausgarten hat und die Rezepte sind trotz ihrer Schlichtheit raffiniert.


Titel: Frisch auf den Tisch - Köstliche Gartenküche
Autorin: Jeanne Kelley
Verlag: Gerstenberg Verlag
224 Seiten, gebunden
ISBN 978-3-8369-2788-8
D: 26,95 € | A: 27,80 € | CH: SFr 37,10

Danke an den Gerstenberg-Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Links sind alle keine Affilate-Links.






6 Kommentare :

  1. Der Feta ist auf alle Fälle schon für die Woche vermerkt, den habe ich immer im Haus :)
    Und das Buch vermerke ich mir auch mal und werfe in der Buchhandlung einen Blick hinein!

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    1. Bei uns ist das auch so: Feta ist meistens da. Den kann man so vielfältig einsetzen, dass es nie langweilig wird.

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  2. Liest sich alles sehr unkompliziert und so als ob mir das Spaß machen könnte. Trotzdem, ich widerstehe...

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    1. Es ist wirklich ein tolles Kochbuch, mit dem man gut durch ein Gartenjahr kommt. Ich werde sicher wieder weiterhin draus kochen.

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  3. Ayay, Sir, werde Ausschau halten (auch ohne eigenen Garten klingt das Buch super!) und derweil hätte ich sehr gern das Rzept für die Zucchinipuffer. :-)

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    1. Das Rezept kriegst du. Ich schau, dass ich es am Mittwoch posten kann. :)

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