Ostern ist wirklich eine schöne Zeit, die ersten Blüten zeigen sich, die ersten Kräuter kann man sammeln, also nix wie raus und die Natur genießen. Dieses Jahr ist Ostern ja sehr früh gewesen, das Wetter war unleidlich, daher hatte ich umso mehr Freude, als unser Obstbauer, die Familie Fischer, uns ein paar Zweige mit Pfirsichblüten zukommen hat lassen. Die stehen jetzt im Wohnzimmer in voller Blüte und erfreuen mich jeden Tag. Und sie erinnern mich dran, dass wir im Sommer wieder ganz geniale Pfirsiche bekommen werden - vier Sorten gibt es gleich bei meinem Lieblingsobstbauern, und eine Sorte besser als die andere. Mit großen gelben Red Haven über weiße Triogem und Mami Ross bis zu den kleinen Krewegerln (für Nichtwiener: etwas, das schmächtig, klein geraten, nicht arg hübsch ist, nennt man hier so) aus dem Weingarten werden wir dann versorgt werden.
Aber jetzt ist noch keine Rede davon, sondern es gilt, die Reste vom Osteressen aufzubrauchen. Viele werden sicher von Ostern noch Schinkenreste haben. Da bieten sich Schinkennudeln jeder Art an. Ich habe dieses Jahr eine neue Variante der Wiener Schinkenfleckerln ausprobiert, nämlich als Soufflee. Ein Foto von den wunderbaren Pfirsichzweigerln kann ich euch dennoch nicht ersparen.
Für 3 - 4 Personen:
200 g gekochten Schinken
250 g Fleckerln oder andere kurze Nudeln
2 Schalotten
10 - 20 Blätter Bärlauch (je nach Größe)
3 Eier
2 EL Butter
1 El Mehl
1/8 l Milch
2 EL Sauerrahm
2 EL Schlagobers
Salz
Pfeffer weiß
Muskatnuss
1 EL Rapsöl (oder anderes geschmacksneutrales)
Butter für die Form
Backpapier
Backrohr auf 200 Grad vorheizen.
Die Fleckerln in Salzwasser kochen und abkühlen lassen. Schalotten klein hacken, in 1 EL Öl anschwitzen, bis sie weich sind (4-5 min). Schinken in kleine Stücke schneiden, zu den Schalotten geben, vom Feuer ziehen. Bärlauch waschen und in feine Streifen schneiden. Butter in einer Pfanne schmelzen, Mehl dazugeben, kurz durchrösten und langsam mit der Milch aufgießen. Dabei immer sehr gut rühren, damit die Bechamel-Sauce keine Klümpchen macht. Von der Flamme nehmen. Mit Salz, weißem Pfeffer und Muskatnuss würzen. Überkühlen lassen, dann die Eigelbe, das ungeschlagene Obers und den Sauerrahm einrühren. Die Schinken-Schalotten-Mischung und den Bärlauch ebenfalls dazugeben. Am Schluss die Fleckerln untermischen.
Eine feuerfeste Form mit Butter ausstreichen und den Rand mit höher zugeschnittenem Backpapier auslegen - wenn das Soufflee höher aufgeht, verhindert das Backpapier, dass die Masse sich über den Rand nach unten ins Backrohr verabschiedet.
Eiweiße mit einer Prise Salz steif aufschlagen. Den Schnee vorsichtig unter die Mischung der anderen Zutaten heben. In die vorbereitete Form füllen, für 30 min. ins Backrohr schieben. Auf keinen Fall zwischendurch die Türe öffnen, sonst war es das mit dem Hochgehen der Masse!
Während die Schinkenfleckerln im Rohr sind, Blattsalate als Beilage vorbereiten - dieses Essen schreit förmlich nach einer Schüssel Salat.
Was es nach dem Essen zu sagen gibt: Wirkt schön französisch, diese Schinkenfleckerl-Variante. Durch die doch recht schweren Zutaten wird das kein wahnsinnig hohes Soufflee, aber es geht zuverlässig auf. Der Bärlauch beißt nicht ungut - was er durchaus kann -, sondern fügt sich würzig in die anderen Zutaten.
Mein Mann würd dich lieben für sowas:-)
AntwortenLöschenKochst ihm das mal?
lg. Sina
Aber gern doch! Immer her mit ihm. Dann habe ich zwei beste Ehemänner hier sitzen. :D
LöschenKannst du in meinen Kühlschrank gucken oder woher wusstest du, dass wir noch Schinkenreste haben? Sehr schön gelungen, deine Schinkenfleckerl und dann erst diese wunderschönen Pfirsichblüten...
AntwortenLöschenDa sind wohl alle Kühlschränke gleich, was nachösterliche Reste angeht. ;)
LöschenEine wirklich schöne Variante der Schinkennudeln. Mir fällt gerade auf - die gibt es hier viel zu selten, sollte ich ändern. Und dann auch mal in dieser Variante. Den Bärlauch stelle ich mir auch sehr gut dazu vor :D
AntwortenLöschenBei uns gibt es schon einige Male im Jahr Schinkennudeln - einmal Geselchtes kochen und es sind für 3 weitere Mahlzeiten Schinkenreste übrig, die in den Tiefkühler wandern. Und immer dieselbe Variante ist langweilig.
LöschenGuten Morgen liebe Susi . . . . eigentlich hab ich mir geschworen die nächsten Wochen einen Bogen um deinen Blog zu machen ;O) . . . aber schon das kleine Bild ist immer so verführerisch!!! Lachen musste ich über deine Eierfärberei - hatte dieses Jahr versucht, die Eier mit Roten Beeten zu färben, nach einem Bericht im Fernsehen klappt das ja so wunderbar . . . nur bei uns nicht, die Eier waren nach Stunden noch weiß und braun - ich wird also bei der "Chemie" bleiben ;O)
AntwortenLöschenMuss jetzt in die Arbeit . . . .
Gruß Doris
Jaaaa, die Eierfärberei! Ich glaub, da sollte ich noch ein Blogposting dazu machen, wie es ganz sicher nicht funktioniert. Wenn mich wieder einmal der Drang dazu überkommt, werde ich schauen, was sich sonst noch bietet.
LöschenDas merke ich mir für das nächste Mal, wenn hier Schinkennudeln gewünscht werden, das ist ja wirklich eine besonders feine Variante.
AntwortenLöschenDas freut mich, wenn dir diese Variante gefällt. Nachmachen lohnt sich wirklich.
LöschenIch hab keine Schinkenreste... muß ich wohl welche kaufen. Weil so ein Essen... bestimmt kann man auch noch ein bi0ßchen Käse dadrin unterbringen, oder?
AntwortenLöschenJa, da hast du recht: Oben drüber einen jungen (= milden) Pecorino reiben, das schmeckt sicher gut! Dann würde ich aber den Bärlauch durch Petersilie ersetzen.
LöschenDie Pfirsichblüten sind wunderschön!
AntwortenLöschenUnd Schinkenreste habe ich zwar keine, aber das Soufflé macht sich sicher auch gut mit Bockwurstscheiben. ;-)
Da kann ich leider nichts dazu sagen, weil ich im Leben noch keine Bockwurst gegessen habe.
Löschensoufflierte schinkenfleckerl, ha!
AntwortenLöschenich mag ja schinkenfleckerl ja schon ohne souffliert, aber sooooo edel umso lieber. :-)
erst zu ostern habe ich eines der letzten glaserl mit der intensiv schmeckenden pfirsichmarmelade aufgemacht, wo ich die pfirsiche (das waren krewecherl ;-) von einem alten bauerngarten von der hohen wand) hier bei uns am markt gekauft hatte.
die wollte ob des aussehens scheinbar niemand kaufen, waren aber so intensiv im geschmack, dass sie meins wurden. ;-)
Die kleinen Weingartenpfeascha sind genial, gell? Hier auf dem Markt werden die französischen Plattdrückpfirsiche (=Saturn) als Weinbergpfirsich verkauft. Die Leute kennen den Unterschied offenbar gar nicht. Aber das macht nix, so bleiben uns mehr von den hässlichen kleinen, die so genial schmecken. ;)
LöschenLiebe Susi,
AntwortenLöschenuiii das ist aber super raffiniert!!!! Hmmm!
Und ja, ich kann dir gerne verraten, was es danach gab. Ich musste meinen Rosmarin arg zusammen schneiden - und hab einfach ein paar Sate-Spieße auf den Zweigen gemacht - also nix Großartiges aber dennoch fein!
Eine wundervoll sonnige und warme Zeit wünsche ich dir
Elisabeth
Ach, dieses Glück hätte ich auch gern, dass mein Rosmarin so wuchert, dass ich ihn zusammenschneiden muss. Ich muss dieses Jahr wieder eine neue Pflanze kaufen, weil meiner ganz übel ausschaut, auch wenn er den Winter überlebt hat - aber wie!
LöschenAuch dir eine wunderschöne Zeit und viel Sonnenschein!
Weil es hier in Thailand keinen Bärlauch gibt, habe ich in den Pasta-Teig (= für die Fleckerln) Basilikum und Knoblauch gegebent, wie ich dies auch für die «Pseudo» Bärlauchnudeln in meinem Blog rezeptiert habe.
AntwortenLöschenMit Schinken souffliert hat das ganz köstlich geschmeckt!
Lieber Felix, das freut mich wirklich, dass meine Rezepte es bis Thailand schaffen!
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