Samstag, 21. Februar 2015

Markknöderln

So, wir retten wieder einmal! Normalerweise geh ich im Supermarkt gar nicht in die Abteilung mit den Packerlsuppen und Suppeneinlagen, weil ich einerseits wenig Suppe koche und andererseits gar nicht wissen will, was in diesen Packerlsuppen so alles drinnen ist. Für die Rettungsaktion habe ich das aber getan und kann allen nur wärmstens empfehlen, einmal auf die Rückseite von einem dieser Packerln zu schauen. Ich bin sicher, dann will man keine von diesen Suppen mehr essen.

Damit aber die Suppentiger nicht zu kurz kommen, gibt es heute diese Rettungsaktion: Wir retten Suppeneinlagen. Ich habe mich entschieden, eine ganz klassische Wiener Suppeneinlage zu machen, nämlich Markknöderln.


Das, was man auf dem oberen Foto sieht, ist das Innenleben von 3 Markknochen - genau die Menge Mark, die ich für meine Markknöderl gebraucht habe. Wer also Knochenmark zum Fürchten findet, macht bitte jetzt gleich meinen Blog zu und schaut sich woanders um. Heute gibt es quasi Gruselessen. ;)

Nach dem Schmelzen bleiben unansehnliche Grammeln übrig - ein Fall für den Hund ...

Zutaten:
100 g Knochenmark (3 Markknochen mit ca. 8 cm Länge)
4 Scheiben Toastbrot
Milch zum Einweichen, ca. 1/4 l
2 Eier
80 g Mehl
40 g Semmelbrösel
1 EL gehackte Petersilie
Salz
Pfeffer
Muskatnuss

Knöderl formen

Zuerst drückt man das Mark aus den Knochen. Bei manchen muss man mit einem Löfferl ein bissl herumstierln, bis das Mark herausgeht. Das Mark kommt dann in eine Pfanne und man schmilzt es bei kleiner Hitze - spätestens jetzt weiß man, dass Knochenmark fast nur aus Fett besteht. Danach seiht man alles ab - wie auf dem 2. Foto zu sehen, bleiben grausliche kleine "Grammeln" übrig - in Deutschland bleiben natürlich Grieben übrig. Ich hab sie gekostet und als Fall für den Hund deklariert. Sie schmecken nicht so toll wie Grammeln aus Schweineschmalz.
Toastbrot entrinden und in die Milch einweichen. Wenn es gut durchweicht ist, drückt man das Toastbrot aus.
Das Fett stellt man kühl, bis es eine Konsistenz hat, dass man es schaumig aufschlagen kann. Das ausgepresste Toastbrot kommt zum aufgeschlagenen Fett, ebenso die anderen Zutaten. Die Masse in den Kühlschrank stellen und eine halbe Stunde rasten lassen. Die Masse kann auch länger stehen, also perfekt vorzubereiten, wenn Gäste kommen.
Kleine Knöderln formen und in Salzwasser ca. 10 min. ziehen lassen. Fertig ist eine perfekte Suppeneinlage. Die kommt jetzt in die heiße Suppe und wird mit Schnittlauch bestreut.




Und nun freu ich mich schon auf die ganzen tollen Suppeneinlagen, die ich heute in verschiedenen Blogs finden werde.


Mit dabei sind folgende Blogs:

Giftige Blonde
Friederike vom Fliederbaum
Andy von lieberlecker
Susanne magentratzerl
Hardy's Kitchen
Irene aus der widmatt
kebohoming
Conjas Eck
Verboten gut


38 Kommentare :

  1. Hab ich noch nie selbergemacht - aber würde sich bestimmt mal lohnen.
    Aber der Spruch auf der Unterlage . . . der toppt noch die Markknöderl - köstlich ;O)
    Schönes Wochenende,
    Doris

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    1. Deswegen habe ich das Foto auch gepostet, denn ich find den auch genial. ;)

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  2. Bei uns im Saarland lieben wir die selbstgemachten Markklößchen auch, am liebsten in einer Rindfleischsuppe. Als Kind hab ich sie in großen Mengen genossen. Bei uns gab es jeden Sonntag als Vorspeise eine Suppe mit den Klößen. Muss ich dringend mal machen!! Ich wünsche dir ein schönes Wochenende. Grüßle Chris

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    1. Freut mich, wenn ich angenehme Erinnungen wach rufen konnte.

      Auch dir ein schönes Wochenende!

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  3. Markknödel mag ich am Liebsten. Ich war mir aber ganz ganz sicher, daß die von irgendjemand gerettet werden. Toll gemacht, ich freue mich - dass sie gerettet sind . .. . obwohl sie kaum überlebt haben ?

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    1. Leider haben sie auch in meiner Küche kaum überlebt, muss ich gestehen. Genau so wie die Ochsenschleppsuppe. Aber ab und zu reiß ich mich dann doch zusammen und mach sie. Immer wieder eine Freude!

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  4. Ich lieeeeb Markklößchen, ich mache die immer selbst nach dem RZ meiner Uroma, bei uns kommt noch die selbe Menge Butter wie Mark dazu, die haben es in sich ;)
    Lange überleben die bei uns nie, obwohl ich schon raue Mengen davon zubereite.

    LG ins Wochenende
    Kerstin

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    1. Hoho, dieselbe Menge Butter wie Mark! Das kann ich mir vorstellen, dass die was können!

      Sonniges Wochenende wünsch ich!

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  5. eigentlich nichts für die Fastenzeit ;-))
    aber gut sind sie schon!!
    lg

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    1. Einer der Vorteile eines atheistischen Lebens, dass man die Knöderln immer darf. ;)

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    2. wahre Worte!!
      obwohl ich gerade am Vorfrühlingsgesundheitstrip bin...

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    3. Okay, dann kriegst du keine. ;)

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  6. Markknöderl habe ich das letzte Mal als Studentin gegessen (in Wien übrigens ;-), mmmmhhhhh
    Liebe Grüße, Kebo

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    1. Für mich fallen die Markknöderln auch unter Wiener Küche, aber das ist meine ganz persönliche Fehleinschätzung, denn in vielen deutschen Gegenden gibt es dafür die Markklößchen.

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  7. Und nicht nur Tütensuppen sind grauslich...
    Deine Markknödel hingegen gefallen mir sehr, ich weiß nur nicht, ob ich Herrn H. dazu bekehren kann, der gruselt sich nämlich ein wenig vor Knochenmark...

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    1. Es gruseln sich viele Leute vor Knochenmark, auch der Turbohausmann. Aber nur, wenn er sie sehen kann. Wenn das Mark dann in den Knöderln versteckt ist, dann mag er es gern.

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  8. Wie lecker! Bei uns gibt es seit etwas über einem Jahr wieder Rindermarkt zu kaufen - wegen BSE war es ja lange Zeit verboten ... Vielen Dank also für die Anregung!
    Ich habe übrigens gerade Deinen Strudel wieder im Programm - diesmal als Apfelstrudel! Wirklich ein großartiges Rezept :-)
    Schönes Wochenende noch,
    Deine Ginger

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    1. Das geht runter wie Öl, wenn ich lese, dass du meinen Strudel nachmachst und vielleicht auch noch die Markknöderln drankommen!
      Viel Spaß beim Nachkochen und schönes Wochenende!

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  9. Bewunderung für eure Rettungsaktion und für deine gelungenen Markknöderln, bei uns werden die allerdings in Miniaturausgabe angefertigt - dann darf man auch viiiel mehr davon in die Suppe tun ;-)

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    1. Mir machen die Rettungsaktionen Spaß, auch wenn ich nicht glaube, dass deswegen die Lebensmittelchemiker um ihre Jobs fürchten müssen. Wenn auch nur ein Kommentar kommt, dass jemand die Idee aufnehmen wird, wurde schon was erreicht und ich freu mich.

      Mit Miniaturen geben wir in Wien uns nicht ab. ;)

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  10. Ich guck mich mal um....hier liest doch keiner mit, oder? Weil also....hust..ich habe noch nie Markknödel gemacht. Oder gegessen. Wir sich ändern, so schnell wie möglich :-)

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    1. Keine Sorge, hiert liest niemand außer mir und ich erzähl es nicht weiter. ;)

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  11. Ich liebe Marklöschen und meine Eltern haben die früher immer selber gemacht. Ich kauf die meist beim Metzger meines vertrauens (und nur bei dem!) - Irgendwann sollte ich die auch mal selbst machen :) (Schreib ich hier auch nur, weil ja keiner mitliest ;) )
    Ich sollte mal meine Mum fragen und das Rezept von ihr aufschreiben...

    lg Kristin

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    1. Solche Rezepte sollte man hochhalten. Ich bin immer noch froh, dass ich mir so viele Rezepte von meiner Oma aufgeschrieben habe.
      Also los, los, los: fragen und aufschreiben! ;)

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  12. Soo schöne Markknöderl! Ich hab die auch noch nie selbstgemacht, aber man könnt mal mein STeiner wegen Markknochen fragen und dann könnte man...wobei ich glaub essen täten die alle, nur sagen was drinnen ist, dürfte ich nicht.

    Und dein Brett...gggggggggg gehört in die Kategorie: Haben wollen :-)
    lg. Sina

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    1. Der Steiner hat schöne Markknochen, nur sind die Knochen bei ihm halt schon tiefgekühlt, wenn man sie kauft. Beim Heimtransport tauen sie dann auf und man muss sie halt gleich weiterverarbeiten.

      Das Brett geb ich nicht her. Niemals nie! ;)

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  13. ein schöner klassiker.
    so könntest du mir knochenmark auch unterjubeln. ;-)
    pur aus dem knochen "gezuzelt" bzw. schwabbelig auf brot mag ich es nicht.
    und der frühe vogel kann mich auch, aber sowas von! ;-)

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    1. Man schmeckt das Mark auch nicht raus, was man beim Auszutzeln natürlich schon tut, sondern es sind nur sehr schöne, rustikale, deftige aber dennoch elegant schmeckende Knöderln.
      Ich bin grad aus den Federn gekrochen - so zum Thema früher Vogel ... ;)

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  14. Lecker!!! Ich hab zum Glück einen guten Freund, der die allerbesten Markklösschen macht, wie bei Oma ;-) selbst hab ich es ja nicht so mit klaren Suppen und Einlagen, aber ab und zu esse ich sie dann doch seehr gerne!

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    1. So geht es mir auch: Selten, aber wenn, dann eine wirklich gute Suppe mit einer ganz tollen Einlage. Und ich sag mal ganz unbescheiden, so eine Suppe + Einlage sind mir hier gelungen. :)

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  15. Liebe Turbo Sina
    Markknochen zum mitkochen beim Voressen geht ok, hier mag das keiner so recht essen :-( mein Großvater hat jeweils auch das von uns Kinderen genüsslich verzerrt ;-) probieren würde ich aber zugerne! Mir gefällt das Brett aber am allerbesten *grins* ein toller Spruch!
    Liebs Grüessli
    Irene

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    1. Liebe Irene,
      Turbo=Susi, Giftig=Sina. ;)
      Deine wunderbare Suppe mit den Profiteroles geht mir die ganze Zeit schon nicht aus dem Kopf! Irgendwann gibt es die bei mir auch.

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    2. öhhhhmmm Susi, hab ich mir doch extra eine Eselsbrücke konstruiert und ich schaff es trotzdem nicht. Tschuldigung!

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  16. Früher hat meine Oma immer Markklösschen selbst zubereitet, die waren ein Traum! Meine liebste Suppeneinlage seit der Kindheit!! Und von Deinen würde ich jetzt auch gerne mal naschen :D

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    1. Bei mir sind die Markknöderln auch wieder recht hurtig die Beliebtheitsskala raufgeklettert. Schade, dass ich die so lange nicht gemacht hatte.

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  17. eeeewig nicht mehr gegessen, dabei mochte ich die immer sehr gern, da kann ich dann tatsächlich mal eine Suppe essen. Also, die merk ich mir!

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    1. Ach, noch jemand, der nicht ganz vernarrt in Suppen ist? Da geht es uns sehr ähnlich.

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