Dienstag, 11. November 2014

Messerschleifer

Vor einiger Zeit fragte die Firma Tyrolit an, ob ich Lust hätte, diesen Messerschärfer zu testen. Das kam direkt wie gerufen! Bei uns ist die Arbeitsteilung nämlich so: Ich koche und mach die Messer stumpf, der Turbohausmann macht sie mit einem Wetzstahl wieder scharf, wobei ich sagen muss, ich bin da weitaus effizienter in meiner Arbeit als er, also müssen die Messer einmal im Jahr zum Musick, dem meines Erachtens besten Wiener Messerschleifer. Und gerade, als die Anfrage kam, wäre es wieder einmal so weit gewesen, dass die Messer professioneller Hilfe bedurft hätten.



Zum Produkt: Die Verpackung ist megamäßig elegant! Eine ganz schlichte schwarze Schachtel, massiv gearbeitet, also kein Einwegprodukt, daher gleich ein großes Plus dafür. Leider haben wir - nein, nicht wir, der Turbohausmann, weil der hat sich gleich auf die Schachtel geschmissen und gerufen: "Meins!"- keine Gebrauchsanweisung drinnen gefunden. Wenn nun so ein Ufo einzieht, ist das nicht unbedingt selbsterklärend, also ab auf die Homepage der Firma Tyrolit, siehe da, da schaut der Lafer ein bissl verzweifelt heraus. Der fängt dann aber eh gleich professionell an zu lächeln und erklärt auf dem Video, wie man zu tun hat.

Der Messerschärfer ist auch wirklich ganz elegant im Aussehen. Er hat drei Steine in unterschiedlicher Körnung. Zuerst Schleifsteine abnehmen und nass machen. Das geht wirklich gut, weil die Steine mit Magneten haften und beim Draufsetzen dann wieder in der richtigen Position einklinken. Eine Hochachtung an den Designer, denn der hat es wirklich geschafft, Funktionalität und Aussehen in einem Ding zu vereinen, wie man es nicht oft sieht.

Beim Schleifen selber ist der Turbohausmann gewöhnt, die Messer in 15-Grad-Winkel am Wetzstahl zu bearbeiten. Beim Messerschleifer hält man das Messer ganz gerade, weil die Schleifsteine eben den perfekten Winkel haben, den man zum Schleifen braucht. Die Umstellung ist nicht ganz so einfach, aber mit der Zeit wird das was.

Was wir auch erst üben mussten: Die Messer über die ganze Länge über den jeweiligen Schleifstein ziehen. Aber zum Glück ist der Turbohausmann ist stur und hat sich immer wieder hingestellt und probiert. Ich bin wirklich froh drüber, denn die Messer sind tatsächlich scharf geworden. Nicht so scharf wie vom Musick, aber ich find auch, dass andere Wiener Messerschleifer die Messer nicht so gut hinkriegen wie eben dieser jene. Diese Latte liegt also extrem hoch. Und ich gehe mal davon aus, dass wir nach einiger Zeit noch gewandter werden im Umgang mit dem neuen Messerschärfer.

Das Ergebnis ist auf jeden Fall jetzt schon viel, viel besser als mit dem Wetzstahl. Die berühmte "gmahte Wiesn" ist dieses Ufo jedoch nicht, sondern damit muss man umgehen lernen. Auf jeden Fall lohnt es sich, dass man übt. Ich bin mir ganz sicher, dass wir in absehbarer Zeit so weit sind, dass wir die Messer nicht mehr außer Haus geben müssen, damit sie geschliffen werden.





Was noch anzumerken ist, denn auf dem oberen Foto sieht man es wahrscheinlich nicht so wirklich, aber auf dem unteren: Das ist meine Küche. Meine ganze Küche. Rechts vom Ufo ist dann noch eine Abwasch, anschließend daran eine Kühl-Gefrierkombi, Ende. Mir ist klar, meine Küche ist wirklich klein, ich merke das jeden Tag wieder. Und da ist der Messerschärfer dann halt schon recht groß, weil den schupft man nimmer einfach so in eine Lade wie den Wetzstahl. Toll wäre es halt, wenn man so viel Platz hätte, dass der Messerschleifer immer bei der Hand wäre, damit  er daran erinnert, dass man die Messer ständig scharf halten sollte. Vor allem ist das Ding wirklich schön und das Design erlaubt das wirklich, dass man gern hinschaut.
Und wenn ich groß bin, habe ich auch einmal eine geräumige Küche. ;)

12 Kommentare :

  1. glaubst was heute bei mir geliefert wurde?
    die bestellten ersatzteile für meinen "wunderwutzi-schleifer" für die japanischen messer von global (die messer mit den schwarzen löcherln im griff - kennst sicher).
    passend dazu postes du heute dein neues spacig-abgefahrenes messerschleifer-teil. :-)

    ref. der hochliegenden latte. da bekommst sicher tolle suchanfragen auf deinen blog. :-D

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    1. Jössas, die Sache mit der Latte hab ich nicht bedacht ... :D
      Gut, dass ich dich hab, damit ich mich dann nicht wundere.

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  2. Ich lieg grad unterm Tisch...Suchanfragen bezüglich Latte gggggggggg ;-)

    Susi der Messerschleifer ist echt a schönes Teil, würd ich mir unbesehen in die Küche stellen,..Platz hätte ich, naja wenn ich dafür was anderes wegstellen würde..hihi.
    Und wenn der auch noch so gut wetzt (Vorsicht nächste Stolperfalle für Google Sucher) wie du schreibst hast du in jedem FAll ein schönes Teil bekommen.

    Lg. deine BB (jetzt kommen auch noch die Brigitte Bardot Sucher zu dir ggg)

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    1. Ihr zwei! Ihr machts mich fertig.
      Ich lieg bald unterm Tisch vor Lachen. :D

      Und ja: Das Ufo ist wirklich wunderschön.

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    2. sina, die brigitte ist schon bei dir am blog, die können wir hier leider nicht teilen.
      hier, als susi im urlaub war, hab ich die brigitte versteckt. ;-)
      http://giftigeblonde.wordpress.com/2014/10/06/57-gastbeitrag-happy-birthday-blog/

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    3. Hier sollen Frauen versteckt werden? :o

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  3. Obwohl ich einen Ochsenschwanz auf dem Blog habe, hab ich dazu noch nie eine obszöne Suchanfrage bekommen... schade eigentlich :-D
    Die für mich lustigste Suchanfrage war mal "Arthurs Tochter kocht Ranzen platzt". da hab ich mich echt nicht mehr eingekriegt...

    Funktioniert der auch für japanische Messer? eigentlich soll man die ja immer von Hand mit dem Schleifstein schleifen und wenn ich ehrlich bin, macht mit die kleine Zeremonie auch immer irgendwie Spaß :-)

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    1. Bei mir sind kaum eigenartige Suchanfragen, sondern immer nur langweilige nach Rezepten.

      Leider hab ich keine Ahnung, ob das Ufo auch für japanische Messer geht. Vielleicht lesen die Hersteller hier mir, dann beantworten sie die Frage sicher.

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  4. Ach, da ist er ja. War sschon neugierig darauf und liest sich sehr gut. Ich mach es bisher auch mit dem Wetzstahl, mal schauen, vielleicht lasse ich mich noch zu Deinem Designerteilchen hinreissen :D

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    1. Sag bloß, dir haben sie keinen angeboten? Wenn ja, dann solltest du auf jeden Fall zuschlagen.

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  5. Bei uns funktioniert die Arbeitsteilung ähnlich. Inzwischen ist Herr H. beim nassschleifen auf dem japanischen Abziehstein schon so gut, dass ich keinen Messerschleifer mehr vermisse. :-) Dein Wunderschleifgerät sieht auf jeden Fall extrem elegant aus!

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    1. Die Höhen eines japanischen Abziehsteins hat der Turbohausmann nie erreicht, der ist in den Niederungen des Wetzstahls geblieben. ;)

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