Wahrscheinlich hilft dieses Rezept jetzt nicht vielen LeserInnen, aber ich möchte mich ganz arg beim Hiwwelhubber, einem Leser (ich glaube, ein Mann, oder?) bedanken. Hier hat er mir dringend die Kombination Birne-Bergamotte ans Herz gelegt. Damals hatte ich zwar (Berga-)Motten, aber keine Birnen, daher habe ich eine schöne große Motte ausgepresst und die Schale (ganz wichtig, weil da steckt fast der ganze Geschmack drinnen) abgerieben. Aber nicht nur eine, sondern sicherheitshalber gleich ein paar Motten. Das war die genial beste Wahnsinnsidee! Ich habe im Sommer schon die beste Erdbeermarmelade meines Lebens gemacht, weil da die Motten so gut reingepasst haben, aber diese Variante, die ich jetzt gezimmert habe, ist der Gipfel dessen, was ich bisher an Marmelade gemacht habe.
Also bitte: Wer immer im Winter Bergamotten ergattern kann: Einfrieren! Unbedingt. Und an dieses Posting denken. ;)
Pfirsich-Birnen-Bergamott-Marmelade:
1/2 kg Birnen (ich: Forelle)
1/2 kg gelbfleischige Pfirsiche (ich: Red Haven)
1 große Bergamotte (Schale und Saft aus dem Tiefkühler)
1/2 kg Biogelierzucker 2:1
Die Früchte sind ohne Schale und ohne Kern(gehäuse) gewogen! Und bitte nur reife Früchte verwenden. Wenn die hart und geschmacklos sind, dann wird auch die Marmelade genau so schmecken.
Die Pfirsiche an der Unterseite über Kreuz einschneiden, blanchieren, abschrecken, schälen. Entkernen und in kleine Stücke schneiden. Birnen schälen, vierteln, Gehäuse herausschneiden, ebenfalls in kleine Stücke schneiden. Mit dem Gelierzucker verrühren und für ein, zwei Stunden Saft ziehen lassen. Die Motte einrühren. Aufkochen und 3 min. sprudelnd kochen lassen. Gelierprobe machen. Wenn die gelingt, in sterilisierte Gläser abfüllen, zuschrauben, auskühlen lassen.
Aus irgendwelchen Gründen wird der Saft dieser Marmelade wunderbar orange-rot. Eine Augenweide!
Woran ich noch arbeiten werde: Die kreative Beschriftung meiner Etiketten. Das muss sich ändern, damit das noch andere Menschen außer mit verstehen.
Wir waren bei Freunden eingeladen und ich hab ein Glas der Marmelade mitgenommen. Am nächsten Tag fand ich eine Nachricht von der Freundin auf meinem Anrufbeantworter: Das sei wirklich die köstlichste Marmelade, die sie jemals gegessen habe, aber bitte, was sei denn da drinnen??? :D
Lanis Leckerecke sucht Sommerrezepte und da passt diese Marmelade ja ganz gut - wenn man Bergamotten im Tiefkühler hat. Aber ich nehme mal an, dass nicht alle Zutaten im eigenen Garten wachsen müssen, weil mit Schafkäse gäbs dann auch gewisse Probleme ... ;)
Die Farbe ist wirkliche in Knaller! Und ich glaube Dir sofort, dass die Marmelade super schmeckt.
AntwortenLöschenUnd für die Beschriftung kann ich Dir einen Dymo empfehlen, damit mach ich das immer ;)
Nun ja, wenn auf dem Etikett dann in lesbarer Schrift steht: "Birne-Pfeascha-Motte" kann ich damit wohl auch die meisten Leute in die Verzweiflung treiben. ;)
LöschenJuhu! Ich habe auch noch Saft und Schale eingefrorern und kann direkt loslegen (bei den Erdbeeren habe ich es schlicht vergessen, aber die mag ich auch eigentlich am liebsten ganz pur). :-)
AntwortenLöschenHa! Doch ein Treffer. Na dann los!
LöschenBist du so lieb und berichtest dann, wie dir die Marmelade schmeckt?
Diese Farben sind betörend. Die möchte ich auch gerne haben.
AntwortenLöschenWahrscheinlich ist die Farbe so schön, weil der Pfirsich rund um den Kern ganz rot war. Ich hätte nur nicht damit gerechnet, dass sich dadurch alles so schön färbt.
LöschenHerrliche Farben und so begeistert wie dein Bericht rüberkommt, muss das auch herrlich schmecken. Schade, dass man nicht durch den Monitor hindurch kosten kann. :-)
AntwortenLöschenWenn man durch den Monitor kosten könnte, dann würden wir Foodblogger den ganzen Tag nur kochen und/oder essen. ;)
LöschenÜberzeugt - vorgemerkt!
AntwortenLöschenHoffentlich kriegst du Motten im Winter. Wenn nicht, dann weiß ich mittlerweile, dass die Wiener Anbieter, wo ich die kaufe, auch nach D liefern. ;)
Löschenpahhh gggggggg, wer Pfeascha net versteht dem ist nicht zu helfen kicher!
AntwortenLöschenDie schaut sensationell aus, und ich meld mich schon bei dir an für Bergamotte wenns welche gibt eile ich zu dir!
Das tut richtig gut, dass auch du noch Pfeascha kennst. Viele Leute sind das nicht mehr, die dieses Wort verwenden. Und die Motte ist eh ein Insider. ;)
LöschenHach, und das wo ich doch das Marmeladekochen einschränken möchte... Hätte ja auch grade keine Bergamotten aber (selbst) kandierte Bitterorangenschalen....
AntwortenLöschenAlso das Marmeladekochen sollte man nie, nie, nie einschränken bitte! So holt man sich doch im Winter den Sommer ein bissi ins Haus. Das ist wirklich wichtig.
Löschenja, aber ich hab noch Sommer von vor 5 Jahren im Keller stehen.....
LöschenOh, na dann verstehe ich, dass man so viel Sommer nicht braucht. ;)
LöschenHa, mich kannst du mit Birne-Pfeascha-Motte nicht zur Verzweiflung treiben, das ist doch ohnehin fast Hochdeutsch, müsste eigentlich jeder verstehn ;-)
AntwortenLöschenIch merk mir das Rezept wirklich vor, vielleicht wird's ja diesen Winter was mit den Bergamotten, ich werd mich mal genau umsehn und gegebenenfalls einen Wien-Ausflug planen!
Na bitte, du verstehst mich. Das ist die Hauptsache. :)
LöschenHast du nicht eh so einen tollen Gemüsedealer, der sogar Sanguinella hat? Und dann hat er keine Motten? Kann das sein?
Ich kann dir auch gern welche schicken, wenn es sie in Wien wieder gibt.
Pfeascha hab ich schon lang nicht mehr gehört...
AntwortenLöschenich merk mir das auch vor, bis ich irgendwann Motten hab, das mit dem Einfrieren von abgeriebener Schale und Saft (oder?) ist ja genial!!
lg
Ja, genau Schale und Saft hatte ich eingefroren. Wobei die Motten echt jede Menge winzigste Kernchen haben, die habe ich ausgesiebt. Wahrscheinlich würde man die in so einer Marmelade gar nicht bemerken. Die Erdbeermarmelade mit den Motten war schon so ein Wahnsinn, aber die hier ist echt der Gipfel an Eleganz - sofern eine Mamlad elegant sein kann. ;)
LöschenMein liebster Belag auf dem Frühstücksemmerl ist doch Gorgonzola oder ein feiner Ziegenkäse mit Marillenmarmelade . . . nicht lachen, es schmeckt unglaublich gut!!! . . . jetzt könnt ich mir gut vorstellen wie wunderbar auch deine Köstlichkeit zum Käse passt . . . ausschauen tuts jedenfalls unwiderstehlich ;O)
AntwortenLöschenGruß Doris
Diese Idee find ich grad sehr toll! Das teste ich als Mittagessen.
LöschenDanke, dass du deine Vorliebe mit mir teilst. :)
lol, an der beschriftung der marmelade solltes du wirklich arbeiten, damit das außenstehende auch verstehen.
AntwortenLöschenman könnte glatt meinen deine marmelade sei nicht vegetarisch. ;-)
die kombination kann ich mir gut vorstellen, und so schöne stückerln drinn!
ich habe vor 2 Wochen den bauernmarkt hier bei uns für mich wiederentdeckt.
es gibt ein erstaunlich gutes Angebot.
ich konnte sehr gute pfirsiche (so kleine runde flache - alte sorte) aus einem bauerngarten bei der hohen wand (es waren noch keine weingartenpfirsiche. die werden erst anfang september hier angeboten) ergattern.
ich habe die pfirische pur zur marmelade eingekocht.
fast bei jedem stand gab es den tipp die pfirsiche mit melone zusammen einzukochen.
hast du schon von der kombi gehört?
Mein Obstbauer hat leider gar keine Weingartenpfirsiche mehr, die sind schon aus. Da ist die raue Lage im südlichen Niederösterreich von Vorteil, wenn man die Freude noch vor sich hat!
LöschenVon den Saturn (die flachen) gibt es wirklich gute, aber manche kann man schmeißen. Vor ein paar Jahren waren die Saturn ein Geheimtipp. Keine Ahnung, was dann passiert ist. Jetzt gibt es sie überall und die guten sind immer noch Mangelware.
Melone hab ich noch gar nie eingekocht, weder mit Pfeascha noch mit sonst was.
Speckmarmelade hab ich übrigens schon eingekocht. Mit Kaffee. Und auch wenn das wild klingt, das war eine Offenbarung!
Liebe Susi,
AntwortenLöschenich freue mich wirklich sehr, dass Du auch dabei bist. Die Marmelade sieht wirklich toll aus, auch wenn ich ehrlicherweise erst einmal Bergamotte googeln musste. Mir war das als Lebensmittel kein Begriff, kenne das nur aus Parfums. Schmeckt die Marmelade leicht bitter dadurch? Aussehen tut sie wirklich toll, ich würde gern probieren :)
Ganz liebe Grüße
Jette
Nein, eigentlich ist die Marmelade nicht bitter. In der Bergamotte pur war schon ein bissl bitter dabei, aber bei so kleinen Mengen kommt das Bittere vollkommen abhanden.
LöschenLiebe Turbohausfrau - ach das freut mich aber sehr, dass ich kreativ anregen konnte! Die Verfeinerung mit PFirsich zusätzlich klingt gut...
AntwortenLöschenUnd ja: Hiwwelhubber ist männlich - der Name erklärt sich aus den Rheinhessischen Komponenten Hiwwel = Hügel und Hubber = Hüpfer. Weil ich seit jahren gerne über unsere Hügel bei Mainz hüpfe = wandere. Eigentlich sollte das mal einen eigenen Blog mit entsprechenden Brichten geben - aus Zeitmangen wurde das dann aber halt nix. Der Namen ist aber halt geblieben...
An den Bergamotten mangelt es hier leider immer noch... aber nix für ungut!
Wünsche gute kulinarische Erlebnisse, viele Grüße
der HH.
Ach, der Herr Hiwwelhuber!
LöschenDas freut mich, dass du wieder mal reinschaust und gleich das Rezept entdeckt hast. Dein Tipp war einfach genial. Ich werde auch dieses Jahr wieder Motten einfrieren, damit ich zum Einkochen welche auf Lager habe!
Danke noch einmal.
nun ist es mit den motten doch noch zum guten ende gekommen: beim urlaub in nizza den obligatorischen ausflug nach menton gemacht und dort die besten zitronen überhaupt gekauft... und alle marktfrauen und obsthändler mit meiner fragerei nach den motten eher erstaunt, aber keinen erfolg gehabt :(
Löschendann im museumsgarten, der über und über mit citris bepflanzt ist, zwei schwer beladene bäume entdeckt.. über mittag war keine seele weit und breit. vier stück gemopst. das war vielleicht nicht ganz korrekt... andererseits wären die eh irgendwann abgefallen.
im rucksack auf der wanderung bis nach monaco getragen. wie ein rohes ei nach hause transportiert. mit den wunderbaren birnen des apfelbauers meines vertrauens gleich verkocht... ach, was ist das gut geworden! wobei vielleicht die schöne geschichte des erwerbs und das urlaub immer mirschmeckt...
liebe grüsse vom HH.
Lieber Hiwwelhuber!
LöschenDas ist ja eine ganz wunderbare Geschichte! Ich freu mich sehr, dass du doch noch an Motten gekommen bist. Ich glaub, Mundraub ist gesetzlich erlaubt, erst recht, wenn es sich um eh schon fast abfallende Früchte handelt ... ;)
Ich hab schon ein paar Motten in Form von abgeriebener Schale und ausgepresstem Saft in den Tiefkühler verfrachtet, denn ich glaube nicht, dass ich ohne diese Marmelade leben kann. :D
Danke noch einmal für den Tipp und viel Freude beim Verspeisen deiner Marmelade!
Das klingt ja wirklich gut!
AntwortenLöschenMeinst du es könnte, in momentaner Ermangelung frischer Pfeascha, auch mit bereits fertiger Marmelade funktionieren? Ich hätt da noch ein paar Gläschen dreijährige Pfirsichmarmelade...
LG Andrea
Ui, das hab ich noch nie probiert.
LöschenAber: Versuch macht kluch, oder? ;)
Bin grad mit Zubereitung der Bitterorangenmarmelade fertiggeworden; am Nachmittag hol ich mir die Motten und dann schau'ma, ob ich klug werd -))
LöschenLass es mich wissen, bitte!
LöschenEccomi. Ja, es funktioniert und duftet betoerend! Und ja, ein bissl klueger bin ich auch geworden (in welcher Sprache auch immer, ob Mundart oder Hoch..., Glaeser etikettieren! und zwar mit saemtlichen Ingredienzen), aber das ist eine laengere Geschichte ;)))
AntwortenLöschenTrotzdem oder vielleicht auch deswegen schmeckt sie zudem auch noch aeusserst lecker. Vielen Dank fuer den Ansporn und das Rezept
LG Andrea
Liebe Andrea,
Löschendas klingt ja alles mehr als erfreulich!
Beim Etikettieren von Gläsern bin ich immer schon recht sorgfältig, aber nicht fragen, wie das im Tiefkühler ausschaut. Da spiel ich immer wieder mal blinde Kuh ...
Hallöle, bitte mal um Hilfe: ich habe gut Bergamotte eingekauft und möchte Euren Rat mit dem einfrieren umsetzen. Friert Ihr Saft und Abrieb zusammen oder getrennt ein? Wenn ich Schalenzesten in der Marmelade haben möchte, diese vorher abkochen und den Süd davon wegschütten?
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