Montag, 4. August 2014
Schwammerlstrudel
Sommer ist, warm ist es und feucht. Also optimale Bedingungen für Schwammerl aller Art. Daher gab es bei uns wieder einmal eine Köstlichkeit: Schwammerlstrudel. Ich mag den am liebsten mit Eierschwammerln. Dafür musst ich aber den Strudelteig, den ich normalerweise mache, ein bissi abändern, denn der ist zwar wirklich toll und lässt sich hauchdünn ausziehen, aber hier muss man eine Farce draufstreichen können, was der ganz zarte Strudelteig nicht aushalten würde. Außerdem ist dieser Strudel nichts für Strudelanfänger. Wenn man es nicht gewohnt ist, mit Strudelteig zu arbeiten, sollte man doch lieber auf Strudelblätter zurückgreifen.
Generell ist das eher ein Sonntagsessen, wo es auch mal dauern darf, und nicht ein schnelles "Unter-der-Woche-nach-der-Arbeit-Abendessen". Es ist aber nicht nur vom Aufwand her ein richtig schönes Sonntagsesssen, sondern auch vom Geschmack her.
Für den Teig: 200 g Mehl, 1 Prise Salz, 1/8 l Wasser und 1 EL Sonnenblumenöl mit der Hand gut verkneten, bis sich ein gleichmäßiger Teig bildet. Die Teigkugel in ein kleines Schüsserl legen, mit Öl bedecken, einen Untersetzer drauflegen und eine Stunde ruhen lassen.
In der Zwischenzeit die Fülle zubereiten:
250 g Eierschwammerl
1 TL Butter
1 Schalotte
1 EL Petersilie, gehackt
1 EL Liebstöckl, gehackt
Salz
weißer Pfeffer (ich: Melange blanc)
Hühnerfarce:
1 Hühnerbrust (ohne Haut und Knochen), ca. 300 g
200 ml Schlagobers
Salz
weißer Pfeffer (ich: Melange blanc)
Außerdem: ca. 1 EL zerlassene Butter zum Bestreichen des Strudels, Backpapier
Blattsalate + Vinaigrette zum Servieren
Die Eierschwammerl säubern. Ich wasche sie immer rasch, weil ich es sonst nicht zusammenbringe, den ganzen Wald aus den Schwammerln rauszuputzen.Wenn man große Eierschwammerl hat, zerteilt man sie in kleinere Stücke.
Die Butter schmelzen. Schalotte fein hacken. Schalottenwürferln in der Butter anschwitzen, aber keine Farbe nehmen lassen. Hitze hochdrehen, Schwammerl dazugeben und trocken rösten. Sollten die Schwammerl dennoch Flüssigkeit abgeben, so lange weiterrösten, bis alle Flüssigkeit verdampft ist. Salzen und pfeffern. Die Hälfte von Petersilie und Maggikraut unterheben. Auskühlen lassen.
Für die Farce die Hühnerbrust in kleine Stücke schneiden. Im Cutter unter Zugabe von Schlagobers zu einer cremigen Masse zerhacken. Durch ein feinmaschiges Sieb streichen, salzen und pfeffern. Die zweite Hälfte der Kräuter einrühren.
Butter schmelzen.
Backrohr auf 200 Grad vorheizen.
Eine Strudelform mit Backpapier auslegen.
Strudelteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, auf ein Strudeltuch heben und ausziehen. Die dicken Ränder abschneiden. 2/3 des Teiges mit Farce bestreichen, die Ränder frei lassen. Die gebratenen Schwammerl auf der Farce verteilen. Diese Ränder mit Butter einstreichen und einklappen. Den Strudel mit Hilfe vom Strudeltuch einrollen und in die Strudelform reinrollen - Verschluss soll auf der Unterseite sein. Mit der restlichen Butter bestreichen und ins Backrohr schieben.
30 min. backen, bis der Strudel schön goldbraun ist.
Während der Strudel im Rohr ist, Blattsalate waschen, trockenschleudern, mit einer Vinaigrette marinieren - ich mag zu Schwammerlstrudel sehr gern steirisches Kernöl.
Was es nach dem Essen zu sagen gibt? Wir haben zu zweit fast den ganzen Strudel verdrückt. Für den nächsten Tag ist gerade noch ein Stückerl für mich übrig geblieben. Die Arbeit hat sich also voll und ganz ausgezahlt.
Gut passt der Strudel übrigens auch als Vorspeise in einem Menü.
Und wieso bitte gibt es in diesem Blog noch kein Label "Strudel"? Dabei warat das ja wirklich nicht der erste hier. Schlampert ist diese Bloggerin!
24 Kommentare :
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Ich habe zwar noch nicht so häufig "gestrudelt", aber diesen traue ich mir trotzdem zu. Klingt absolut fein und ist auch mal eine willkomme Abwechslung zu Pizza und Quiche. :-)
AntwortenLöschenDas ist sicher auch eine Frage des Teiges. Wenn man zu zarten Strudelteig nimmt, dann hält der das einfach nicht aus, dass man die Farce aufstreicht. Bei dem, den ich normalerweise nehme, kann man nicht einmal Butter aufpinseln.
LöschenIch habe noch nie gestrudelt, sollte ich wohl nach holen! Die Füllung klingt sehr gut!
AntwortenLöschenFürs Wochenende brauche ich nur ein paar "Snacks", die sich gut mit den Händen essen lassen. Ich könnte mir da so ein Strudel gut vorstellen. Vielleicht schon vorher in Scheiben geschnitten und kleiner gerollt, so dass ich ihn in einer Muffinform backen kann... Ich werde berichten :D
Die Füllung ist sogar ausgezeichnet und ich hab keine Ahnung, wieso diese Farce noch in gar keiner Form im Blog ist. Damit kann man auch eine feine Terrinne machen.
LöschenIch denk auch, wenn man Strudelblätter viertelt, dann kann man sicher nette kleine Strudelsackerln damit machen.
Lecker, mit Pfifferlingen. Außer Apfelstrudel gab es bei auch noch keinen anderen Strudel. Muss ich vielleicht mal ändern.
AntwortenLöschenNa dann los, los, los! Das schmeckt wirklich fein. :)
LöschenIch muss auch mal wieder strudeln. Wen ich doch bloß nicht so faul wäre.....
AntwortenLöschenStrudel finde ich mittlerweile nicht mehr viel Arbeit. Teig verkneten inklusive Zutaten holen: 5 min., Fülle dann halt je nach Aufwändigkeit. Apfelstrudel geht im Vorbeigehen - quasi. ;)
LöschenStrudel geht im Vorbeigehen??? Auch bei mir? Das sollte ich mal unbedingt testen ;-) Vor allem, wenn mir diese köstliche Teil solche Pfützchen und tropfende Zähne verursacht.
AntwortenLöschenJa kommst halt amal vorbei, wennst in Wien bist, dann kriegst entweder den Strudel fertig serviert oder ich zeig dir, wie das im Vorbeigehen gemacht wird. :)
LöschenEine sehr schöne Idee, das . Strudeln geht bei mir auch nicht im Vorbeigehen.... aber er geht, wenn auch viel zu selten.
AntwortenLöschenImmer mehr komme ich drauf, was man alles strudeln kann. Und das macht unglaublich Spaß. :)
LöschenEine wundervolle Idee. Ich hab so lange schon kein Strudel mehr gemacht und jetzt wo Schwammerlzeit ist bietet sich das ja direkt an. Ich freue mich drauf.
AntwortenLöschenNa dann bin ich gespannt, wie dir der Strudel schmecken wird. :)
LöschenDu rettest mir heut mein Abendessen! Den ganzen Vormittag überleg ich mir schon, was ich heut kochen werd und nichts gfreut mich. Irgendwas mit Schwammaln, aber auf nichts hatte ich richtig Lust. Und dann seh ich deinen Strudel! Hurra!!! Heut wird es zwar nicht genau dein Strudel, eher so eine Abwandlung von meinem 'normalen' Erdäpfelstrudel, aber danke, danke für die Inspiration! Und mir der Hühnerfarce probier ich das sicher auch noch einmal
AntwortenLöschenHabts ihr auch so viele Schwammerl? Es ist eine Freude derzeit in Wien-Umgebung. Erdäpfelstrudel mit Schwammerl ist auch eine gute Idee. Die werde ich mir merken, weil wenn das so weiter geht, brauch ich noch vielevieleviele Schwammerlrezepte.
LöschenObs bei uns viel gibt weiß ich leider gar nicht. Keine Zeit zum schwammerlsuchen, aber wir waren grad in Kärnten auf Urlaub und haben viel mitgebracht.
LöschenNa ja auch nicht so schlecht, oder?
LöschenWir waren auch in Kärnten, aber eine Woche vor euch anscheinend. ;)
Ein Strudel mit Schwammerln. Eine selten gute Idee. Super. Wir haben hier gerade so viele Pfifferling gekauft, die sollte ich gleich alle mal verarbeiten. Besten Dank für die Idee, darauf wäre ich so nicht gekommen.
AntwortenLöschenSchwammerlsauce ist auch immer gut, dazu Semmelknödel ... *mjam* :)
LöschenFreut mich, dass dir das Rezept gefällt.
Wie gut, dass ich immer bei dir mitlese und sogar veränderte Strudelrezepte nicht übersehe!
AntwortenLöschenWEIL das rettet mir heute den Mangoldstrudel, ich hatte Sorge dass das andere Rezept von dir das "Gewicht" von Mangoldblättern, gekochten, nicht aushält!
Danke!!!!
lg. S.
Der andere Strudelteig lässt sich sehr viel dünner ausziehen und das ohne Probleme, dieser hier geht auch gut, aber ist ein wenig fester durch die verminderte Ölmenge.
LöschenSusi es hat alles wunderbar geklappt, ich hab grad gekostet, es schmeckt köstlich!
AntwortenLöschenWenn ich gewollt hätte, wäre er noch dünner zum Ausziehen gegangen, aber das wollte ich ja eben nicht.
Super Rezept Susi, danke nochmal!
Ich bin auch sehr froh, dass ich entdeckt habe, dass es auch mit weniger Öl geht und dadurch ein festerer Teig entsteht. Hab auch schon wieder gestrudelt. ;)
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