Und, alle Reste von Osterzopf oder Osterpinze schon aufgebraucht? Oder gammeln die traurig vor sich hin? So war es zumindest bei mir. Daher habe ich letzte Woche "Arme Ritter" gemacht und habe dazu ein Kompott gebraucht. Da kam nach Sichtung meiner Vorräte wieder ein Rezept aus dem Buch "3 gute Dinge auf dem Teller" zum Einsatz. Ich muss gestehen, das Kompott ist keine Augenweide - auch im Buch nicht, aber es waren halt alle drei Dinge zufällig im Haus, denn ich hatte auch noch eine Packung vakuumierter Maroni im Vorratsschrank. Das kam mir gerade recht, weil diejenige, die mich auf das Buch aufmerksam gemacht hatte, derzeit gerade ein Event durchführt - Susanne Magentratzerl begibt sich auf Schatzsuche im Vorratsschrank.
So, gleich einmal ein Foto von dem Kompott - die Orangen reißen den Anblick raus, der Rest ist leider gruselig grün-braun, aber schmecken tut die Kombination hervorragend!
Orange, Rhabarber, Kastanie
Für 4 Portionen:
500 g Rhabarber
3 Orangen, eine davon auf jeden Fall bio
(50 g feiner Zucker - bei mir nicht nötig, ich hatte ja Karamell)
8 - 12 große Marrons glacés (ich: 100 g Maroni von ja!natürlich im Vakuumbeutel, 1/8 l Wasser, 75 g Kristallzucker)
Bei mir brauchte es Vorarbeiten, um die Marrons glacés herzustellen: 75 g Zucker mit 1/8 l Wasser zum Kochen bringen, die Maroni dazugeben und alles köcheln lassen, bis die Flüssigkeit zu einem schön goldgelben Karamel geworden ist. Maroni herausfischen und auf einen Teller parken.
Während die Maroni kochen, den Rhabarber waschen und schälen, in 2 - 3 cm lange Stücke schneiden, in einen weiten Topf geben, damit nicht zu viele Schichten übereinander liegen, die Schale einer Orange drüberreiben. Die drei Orangen filetieren, den dabei austretenden Saft über die Rhabarberstücke träufeln, die Orangenreste ebenfalls auspressen und zum Rhabarber geben. Im Originalrezept kommt nun der Zucker auf den Rhabarber, ich habe den noch flüssigen Karamell drübergeleert und alles verrührt. Alles 15 min. stehen lassen, bis der Rhabarber Wasser zieht. Im Buch wird der Rhabarber dann 8 - 10 Minuten gekocht. Der Rhabarber, den ich zu kaufen kriege, darf ich gerade mal eine Minute kochen, sonst zerfällt er mir heillos, vielleicht unterscheiden sich da die Sorten zwischen den Ländern. Jedenfalls sollte der Rhabarber noch Biss haben. Dann lässt man ihn abkühlen. Wenn er ausgekühlt ist, die Orangenspalten unterheben, die Maroni über das Kompott bröseln.
Falls jemand nicht weiß, wie man Arme Ritter macht:
Pro altbackener Brotscheibe (besser: Brioche- oder Pinzen- oder Striezelscheibe) 100 ml Milch mit 1 Ei verschlagen, Brot darin 10 Minuten durchziehen lassen, während dieser Zeit einmal wenden, damit sich die ganze Brotscheibe vollsaugt. 2 EL Butterschmalz erhitzen, die Brotscheibe sanft darin auf beiden Seiten goldbraun braten. In der Zwischenzeit auf einem Teller Kristallzucker mit gemahlenem Zimt mischen. Die gebackene Brotscheibe aus der Pfanne heben, auf einem Küchentuch abtropfen lassen, im Zimtzucker wenden. Am besten mit einem Kompott servieren.
Wie schon oben erwähnt schicke ich dieses Rezept
zu Susanne Magentratzerl und ihrem Event.
Montag, 28. April 2014
18 Kommentare :
Über Kommentare freue ich mich! So schnell es mir möglich ist, antworte ich darauf.
Bitte keine Spams, keine Werbung, keine politische Propaganda oder gar verbotene Sachen - das alles fliegt raus!
In Zeiten der DSGVO muss ich darauf hinweisen: Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch die Software dieses Blogs einverstanden.
Abonnieren
Kommentare zum Post
(
Atom
)
mhhhh, sieht das verführerisch aus!
AntwortenLöschenEcht? Aber du kennst mich ja: grau-braun-grün auf dem Teller ist irgendwie *brrrr* *schüttel* ...
LöschenIch weiß, es geht um das Kompott - aber arme Ritter sind sooooo toll! Muss ich unbedingt auch mal wieder backen :D
AntwortenLöschenSo und jetzt zum Kompott, die Mischung klingt wirklich sehr interessant! Und es kann aussehen, wie es will - solange es schmeckt ;)
Maronen habe ich auch noch im Vorratsschrank, fällt mir da gerade ein... Überhaupt ist da soviel Vorrat drin, wie können die das auf 2 Beiträge pro Blog beschränken?! ;)
Bei mir steht auch noch ein zweites Gericht in der Warteliste für dieses Event. Vor allem MUSS ich aufbrauchen, denn ich habe eine Lebensmittelmotte gesichtet. :(
LöschenDu übertreibst maßlos. Das Kompott sieht sehr appetitlich auch und ich habe tatsächlich auch noch vakuumierte Maroni da. :-)
AntwortenLöschenUnd danke für die "Arme-Ritter-Anleitung". Ich gestehe, ich habe noch nie welche gemacht!
Noch nie? Das ist eine meiner liebsten Verwertungen für Brioche und Konsorten. Es geht natürlich mit anderem Brot auch, aber ich mag lieber diese feinen Brote. Du hattest doch eh ein tolles Brioche-Rezept, wenn ich mich nicht täusche.
LöschenJa, aber sie war weg bevor ich bis drei zählen konnte. ;-)
LöschenDas kann ich mir vorstellen! Ich hatte nur vor Ostern 3 x Pinzen gebacken, um einige Rezepte auszuprobieren, da hatten wir uns dann irgendwann satt gegessen und es blieb etwas übrig.
LöschenArmer Ritter, in der Schweiz als Fotzelschnitte bekannt, gehört zu meinen Liebelingen :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
*abklatsch* Na dann können wir uns die Hand geben.
LöschenFotzelschnitte klingt nicht anständig. :D
Wieso habe ich eigentlich nie Marronie im Vorrat. Blöd ist das. Eigentlich wollte ich ja die Vorräte etwas abbauen. Ich fürchte, das ganze schlägt ins Gegenteil um.
AntwortenLöschenNachdem ich eine Lebensmittelmotte gesichtet habe, kannst du dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich davon besessen bin, alles aufzubrauchen ... :/
Löschenauch ich oute mich, dass ich noch nie Arme Ritter gemacht habe - danke, dass ich nun weiß wie! Und dein Kompott sieht ebenfalls sehr gut aus!
AntwortenLöschenNa dann lass beim nächsten Mal, wenn du Striezel oder Brioche machst, einen Rest übrig. Arme Ritter sind wirklich was Feines!
Löschenoh, oh, dann schau dir deine Vorräte mal gut an. Wo eine ist sind noch andere. Ich würd ja alles entsorgen. Die Biester fressen sich auch durch geschlossene Packungen. Man sollte alle Nährmittel in gut verschließbaren Vorratsdosen aufbewahren. Gerade wir, die gerne Brot backen, sind oft betroffen. Man schleppt sich die Viehcher manchmal schon beim Einkaufen mit nach Hause.
AntwortenLöschenSorry, da kam wieder mein Job durch.
Ich hab die Quelle schon gefunden, nachdem ich sofort jede Dose und jedes Sackerl aufgemacht habe. Und ich hoffe, das war's. Wenn ich noch eine Motte sehe, fliegt eh alles raus. Aber mir würde das Herz bluten, wenn ich alles wegschmeißen müsste. :(
LöschenIch trage mich seit Tagen mit dem Gedanken, Arme Ritter zu machen, habe eben die Brotscheiben zurecht gelegt und jetzt finde ich hier das Rezept. Manchmal ist es schon seltsam, was es für Zufälle gibt. Übrigens habe ich die Ritter auch noch nie gemacht und hatte mir diverse Rezepte ausgedruckt. Hätte ich ja gleich hier gucken können :-)
AntwortenLöschenNa bitte, das hätte ich nicht gedacht, dass ich hier quasi Pionierarbeit leiste mit den Armen Rittern. :)
Löschen