Nun hatte ich eine neue Quelle gefunden und gleich Waldviertler Graumohn und weißen Mohn bestellt - gequetscht, wie das sein soll, nicht gerieben. Und schnell hintereinander habe ich zwei Mal Mohnschmarrn gemacht, um den Unterschied zwischen den beiden Sorten zu testen. Das Ergebnis: Waldviertler Graumohn ist wesentlich intensiver, der weiße Mohn viel dezenter und eleganter. Müsste ich wählen, würde wohl der Graumohn gewinnen, aber zum Glück muss ich das ja nicht tun.
Schmarrn mit Graumohn und selbst eingelegtem Quittenkompott |
Für 4 Portionen:
50 g gequetschter Mohn
1 Bio-Orange (Saft, ca. 50 ml, und 1 TL abgeriebene Schale)
3 cl weißer Rum
4 Eier
1/8 l Milch
120 g Mehl (Allzweckmehl)
100 g Zucker
1 EL Sauerrahm
1 Prise Salz
80 g Butter
Staubzucker zum Bestreuen
Den Mohn mit dem Orangensaft, der Orangenschale und dem Rum verrühren, eine halbe Stunde ziehen lassen.
Backrohr auf 180 Grad vorheizen.
Die Eiweiße mit einer Prise Salz aufschlagen, dann 50 g Zucker dazugeben und weiterschlagen, bis der Schnee weiche Spitzen zieht. Die Eigelbe in einer separaten Rührschüssel mit der Milch verquirlen. Sauerrahm, Mohnmischung und Mehl untermischen. Schlussendlich den Eischnee unterheben.
40 g Butter in einer ofenfesten Pfanne erhitzen, den Teig hineingießen und kurz anbacken lassen. Pfanne ins Backrohr schieben und 10 - 15 min. fertig backen. Die Pfanne herausnehmen - Achtung, heiß! Den Schmarrn in Stücke zerreißen, die restliche Butter und den restlichen Zucker über dem Schmarrn verteilen, karamellisieren.
Mit Staubzucker bestreuen, mit Kompott servieren.
Schmarrn mit weißem Mohn und selbst gemachtem Apfelmus mit Weißdorn |
Rezept: frei nach "Der große Lafer"
Lafer verwendet keine Orangenschale, zum Anbraten verwendet er Butterschmalz, außerdem mehr Butter und auch mehr Butterschmalz.
Die schauen beide sehr, sehr gut aus, und wie das Quittenkompott schmeckt weiß ich ja.
AntwortenLöschenIst dieser Mohn also gleichwertig wie der den du aus persönlicher Quelle hattest?
Danke. :)
LöschenDas andere war halt Mohn, wo ich wusste, der ist aus eigenem Anbau gewesen und den hat der Papa von einem Freund eigenhändig durch die Quetsche gequetscht. Ich bin mir nicht sicher, ob nicht allein das schon viel ausgemacht hat vom Geschmack.
Ich liebe Mohn - auch im Sommer. Nach gequetschtem müßte ich mich mich mal auf die Suche machen. Obwohl....im Keller steht ein Flockenquetscher, womöglich schafft der ja auch Mohn.
AntwortenLöschenAh, auch einmal eine Sommermohnesserin! :)
LöschenFür Mohn gibt es eigene Mohnquetschen - ich suche schon lang nach einer, habe aber bisher noch keine gefunden.
Gequetscht? - das hab ich noch nie gehört. Ich reib ihn immer in der elektr. Kaffeemühle meiner Mutter - wie quetscht man ihn denn???
AntwortenLöschenDer Schmarrn sieht jedenfalls sehr fein aus und mit Mohn kannte ich das auch nicht ;O)
LG
Ja, gequetscht. Das schmeckt deutlich besser. Allerdings wird der Mohn, wenn er einmal gequetscht ist, sehr schnell ranzig. Ich friere ihn immer ein, anders geht das gar nicht.
Löschenweißen Mohn kenne ich nicht, noch nie gesehen. Aber der Schmarrn sieht lecker aus. Sag mal, gibs auch ein Rezept für das Qittenkompott bei dir.
AntwortenLöschenBei mir war es auch eine Premiere mit dem weißen Mohn. Und deswegen habe ich eben das Testessen gemacht.
LöschenDas Quittenkompott habe ich noch nicht geschafft zu verbloggen. Es ist aber denkbar einfach, denn man macht es wie Kompott halt allgemein, allerdings bei mir nicht mit Wasser, sondern statt Wasser Earl Grey Tee, außerdem wirdv eine Vanilleschote ausgekratzt mitgekocht. Irgendwo hatte ich das einmal gelesen, nachgemacht und seither ist es bei mir Stanard bei den Quitten.
Ich mag Mohn auch lieber im Winter, so feinen wie du habe ich allerdings nicht und Schmarrn habe ich auch noch nie gemacht, wird Zeit das zu ändern. :-)
AntwortenLöschenWeißer Mohn schmeckt mir übrigens am besten auf den dänischen "Terbirkes", einer Art Plunderteigbrötchen.
Und jetzt gehe ich sofort nach deinen dänischen Törtchen googeln, denn die kenne ich wieder nicht.
LöschenWas für ein Zuuufall... heute gerade in unserm Supermarkt Österreicher gequetschten Graumohn gesehen und mich gefragt, was man damit machen kann :-)
AntwortenLöschenDen großen Lafer hab ich natürlich auch, das ist mir komischerweise noch nie aufgefallen...
Aus dem Supermarkt würde ich persönlich gequetschtem Mohn misstrauen. Wenn Mohn einmal gequetscht ist, wird der wirklich sehr schnell ranzig. Außer der Mohn ist tiefgekühlt, dann geht das schon.
LöschenEs ist ein ganzes Kapitel über Schmarrn im Lafer. Auch einer mit Zitronengras und Mango, der ist auch bald fällig. ;)
Mh, das kann natürlich sein... und man braucht ja auch meistens so wenig Mohn.
LöschenDas Kapitel muss ich verdrängt haben :-D
Das Kapitel hat eh zu viele Kalorien. ;)
LöschenMir liegt Mohn oft zu schwer im Magen, aber wenn ich ihn verwende, dann auch in einer uralten Mohnmühle gequetscht - da stell ich dann den Junior an und der muss die Kurbel drehen ;-)
AntwortenLöschenmich interessiert aber viel mehr das Apfelmus mit Weißdorn! Selbst geflückter Weißdorn? separat gekocht?
lg
Ja, der Weißdorn ist selbst gepflückt. Die Beeren schmecken nach nicht viel, daher habe ich mir überlegt, was ich mit dem Segen nun anfangen soll, wenn ich mir schon die Arbeit gemacht hab mit dem Pflücken. Ich hab die Beeren mit ganz wenig Wasser aufgekocht, bis sie weich genug waren, dass man sie durch ein Sieb streichen konnte. Dieses Mus habe ich dann mit dem Apfelmus eingekocht. Ich hatte von der Giftigen Blonden wunderbar geschmackvolle Äpfel, die haben das ausgehalten, dass man sie quasi ein bissl streckt mit dem Weißdorn. Das geht aber wirklich nur mit sehr intensiven, aromatischen Äpfeln, weil sonst schmeckt das Apfelmus wahrscheinlich wie eines aus der Dose.
Löschendanke!
Löschenich hab noch nie Weißdornbeeren gekostet, schade, dass sie nach nicht viel schmecken.. ich merke es mir trotzdem für den Herbst vor,
Gern geschehen. Nachdem Weißdorn ja gesund ist, werde ich den im Herbst wieder pflücken und bis dahin schauen, was man noch alles damit anstellen kann.
Löschen