Samstag, 12. Oktober 2013

Die dümmsten Bauern ...

... haben immer die größten Erdäpfeln, sagt man bei uns.

Nun bin ich die, die beim Erdäpfel-Selberzieh-Blog-Event als Letzte ihre Erdäpfel ausgegraben hat, also bin ich schon mal die langsamste "Bäurin". Ob ich auch die dümmste bin, wird sich zeigen! Ich warte gespannt auf die Zusammenfassung der Giftigen Blonden!

Wieder einmal hat mein Hund herhalten müssen zwecks Größenvergleich: Hinter ihm stehen die Erdäpfeln. Das Foto ist vom Tag der Ernte. Man sieht also, dass ich mit gutem Grund erst so spät gebuddelt habe: Ein kleines bissi verfärbt hatte sich das Laub schon, aber keine Rede davon, dass die Erdäpfel schon erntereif gewesen wären, denn eigentlich erntet man, wenn das Laub eingezogen ist. Keine Ahnung, wann meine Erdäpfel das gemacht hätten, aber es hatte um Wien herum schon erste Nachtfröste, daher wollte ich nicht mehr warten. Und für die Blumenzwiebeln, die nun in den Topf kommen, ist es eh schon spät.


Nach dem Abschneiden vom Grün begann ich mit den Grabungsarbeiten: In der oberen Hälfte fand ich leider nur jede Menge Wurzeln mit daumennagelgroßen Erdäpfeln. Die wären sicher noch größer geworden, wenn sie mehr Zeit gehabt hätten. Schade!



In der unteren Hälfte des Topfes sah es schon anders aus: dicht an dicht die wunderschönsten Erdäpfeln! Allerdings wurde es, je tiefer ich gebuddelt habe, desto feuchter. Ganz unten war es dann wirklich nass - ich hatte vergessen, den Tropfer der Gießanlage vor dem Urlaub zu verschließen, also hat der bei dem schlechten Wetter jeden Tag brav vor sich hingetropft wie zu der Zeit, als wir fast 40 Grad hatten.  Das hat mir leider ein paar matschige, kaputte Erdäpfel beschert.



Und nun die ganze Wahrheit: Wie viele waren es denn? 1,5 Kilo.

Fazit: Hätte ich den Topf gekauft, die Erde gekauft und das ganze Gießwasser gerechnet, von der Arbeitszeit gar nicht zu reden, wären diese Erdäpfel unbezahlbar. Doch wie immer hat es total viel Spaß gemacht, dieses Jahr sogar noch mehr, weil es eine gemeinsame Aktion war.
Nächstes Jahr also wieder, aber mit einer anderen Erdäpfelsorte.


 Und nun geht's weiter mit der Gartenarbeit auf Balkonien: Herbstbepflanzung will eingesetzt werden.

16 Kommentare :

  1. Gratulation zu dieser Ernte! Ich bin schon gespannt, was es Köstliches daraus geben wird.

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    1. Na ja ist eine kleine Ernte, aber war eine nette Sache.
      Einen Teil habe ich heute schon verkocht, es gab blaue Chips. Und die Winzlinge sind schon reserviert für Roberts Vacherin-Rezept: http://lamiacucina.wordpress.com/2013/10/10/das-raclette-des-herrn-daniel-humm-2/ Mal schauen, was dann noch übrig bleibt.

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  2. Kartoffeln, die Jahr für Jahr im selben Boden gepflanzt werden, haben starke Abbauerscheinungen. Daher tauschten früher die Bauern ihre Saatkartoffeln gegenseitig aus. Heute werden bei der Genossenschaft jedes Jahr die Saatkartoffeln eingekauft. Wir tauschten weiterhin mit anderen Landwirten oder nahmen Plan B. Da sticht man die Augen der Kartoffeln vom letzten Jahr aus und Pflanzt diese in eine gute Erde. Die Kartoffeln, die aus diesen geäugelten Kartoffeln kommen, werden als Saatkartoffeln für das darauffolgende Jahr benutzt.

    Damit die Kraft in die Wurzeln geht, haben die Bauern schon früher immer auf den Mond geachtet. Wir haben uns von dem Demeterbund das Büchlein mit den Aussaattagen geholt. Kartoffeln werden dann in den Wurzeltagen in die Erde gelegt. Dann geht die Kraft in die Knolle... Manche Landwirte haben das aber im kleinen Finger und pflanzen automatisch die Kartoffeln nur an Wurzeltagen.

    Schade das mit der Staunässe im Topf. Ansonsten sehen die Kartoffeln sehr schön aus. Nettes Experiment.

    Liebe Grüße
    Anna

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    1. Liebe Anna,
      danke für deine ausführliche Antwort! So etwas finde ich immer toll, wenn sich jemand die Zeit nimmt.

      Gestern war ich am Vormittag auf einem Wiener Mistplatz und habe Kompost eingeschaufelt. Diesen Kompost habe ich mit der Erde der Erdäpfeln gemischt (1/3 Kompost, 2/3 verbrauchte Erde) und da drinnen wohnen seit gestern nachmittag Stiefmütterchen. Soll einer sagen, auf einem Balkon kann man nicht nachhaltig wirtschaften. ;)

      Der Plan war sowieso, dass ich nächstes Jahr eine andere Sorte ausprobiere. Hat sich halt so ergeben, dass es in diesem Jahr blaue Erdäpfel wurden.

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  3. Tolle Kartoffeln hast Du da gezogen! Eine schöne Sorte, die man nicht so ohne weiteres bekommt; und der ertrag kann sich doch sehen lassen.

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    1. Nun ja, es waren 5 Erdäpfeln, die ich versenkt habe, also ist der Ertrag eher nicht so prickelnd. Aber ich hatte schon einmal blaue Erdäpfeln, das war eine andere Sorte, da habe ich 3 Stück gepflanzt und 4 Stück geerntet ... o.o

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  4. Mit unserer diesjährigen Ernte haben wir noch nicht einmal die Saatkartoffeln rausgebracht. Lausig. Oberlausig.

    Stiefmütterchen liebe ich ja - dankbare Dauerblüher, die sich auch so hübsch als Tellerschmuck machen!

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    1. Oh je! Hattet ihr so eine schlechte Witterung?

      Stiefmütterchen mag ich nur die kleinblütigen. Die großblütigen schauen für mich so nach Friedhof aus. Jetzt verwende ich die noch nicht zum Essen, weil die sind in einem Gartencenter gekauft und da habe ich keine Ahnung, womit die behandelt wurden, aber nach dem Winter, wenn sich neue Blüten bilden, kommen die in den Salat. Schmecken zwar nach nichts, aber schauen gut aus. :)

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  5. Bin schon auf deine Raclette-Kärtöffelchen gespannt, wiegen die Kleine wirklich unter 10 g?

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    1. Dass ich das Raclette noch einmal bloggen werde, glaube ich nicht. Alles nach Robert ist ein matter Abklatsch. ;)

      Die Kleinen sind fingernagelgroß, also wirklich klein. Ich wüsste gar nicht, wo man so kleine Erdäpfeln kaufen kann.

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  6. Wunderschön sehen die aus, liebe Susi!
    Da kann ich mich ja an einem kalten grauslichen nebligen Herbsttag hinsetzen und uns eine Zusammenfassung schreiben.
    Schön finde ich, dass wir alle "durchgehalten" haben, alle hin und wieder Statusmeldungen abgesetzt haben und fast alle eine Ernte "einfuhren".

    Schade mit der Nässe, aber das kann jedem mal passieren.

    Heißt wohl du bist nächstes Jahr wieder dabei?
    Wo wir dann alle (ich besonders) aus unseren Fehlern gelernt haben.

    Liebe Grüße von auch keiner dummen Bäuerin ggggg

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    1. Danke! :)

      Ich fand es auch nett, das Experiment gemeinsam zu machen.

      Ja, ich denke schon, dass ich nächstes Jahr wieder mitmache. Kommt drauf an, was ich für Erdäpfel ergattern kann. Irgendwelche 08/15-Erdäpfel will ich nicht setzen, weil das hat wirklich keinen Sinn. Die kann ich am Markt für 1,- pro Kilo kaufen. Wenn, dann will ich welche, die man nicht so einfach kaufen kann.

      Das mit den Fehlern ist so eine Sache: Wenn man arg viel zu tun hat, dann passiert so etwas wie heuer mit dem Tropfer schon mal, dass man den vergisst. Ich hätte den theoretisch auch zustoppeln wollen, aber praktisch hab schlicht und einfach nicht daran gedacht.

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  7. oh tolle Erdäpfel hast du da. Leider ist mein Balkönchen dafür zu eng- ich muss wohl umziehen :D ich hab derzeit immer noch paprikapflanzen stehn, sie haben grad zum zweiten Mal geblüht - ich wusste aus dem Garten meiner Eltern gar nicht, dass das geht, weil am Land der Frost immer schon alles kaputt macht. Aber auf meiner kreativen Balkonkonstruktion gleich neben der Wand scheint noch kein Frost angekommen zu sein. Bin jetzt am Überlegen, ob ich die Pflanzen nach innen holen kann und noch Spätherbstpaprika und Pfefferoni ernte.
    Lieben Gruß Elke

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    1. Liebe Elke,
      leider ist auch meine Anbaufläche nicht unbegrenzt und ich sollte wohl besser einen Durchbruch zu einem Nachbarn machen, der eh nie da ist und seinen Balkon gar nicht nützt. Dem fällt das wahrscheinlich nicht einmal auf. :D

      Paprika, Chili, Pfefferoni: Die sind alle mehrjährig, das heißt, wenn du einen hellen kühlen Platz zum Überwintern hast, dann hol sie rein. Falls die Früchte nicht mehr ausreifen, hast du im nächsten Jahr schon schön große Pflanzen, die drinnen schon angetrieben haben. Einen kräftigen Rückschnitt im März und die Sache ist geritzt!

      Leider ist es hier bei uns so, dass alle Pflanzen, die im Stiegenhaus stehen und einigermaßen nett ausschauen, Füße kriegen. Das heißt, vor allem vor Weihnachten, wenn offenbar Geschenke gebraucht werden, verschwinden sie. Daher habe ich es aufgegeben, irgendetwas zu überwintern.

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  8. Wunderschöne kleine violetta :) eine schöne Ernte die Oma von meinem Freund baut auch aus Geck für Sich und Ihre Verwandten ein paar Pflänzchen an damit Sie dann zusammen ein Minierntedankfest hinter dem Haus feiern können :) da gabs dieses Jahr auch Fingernagel grosse Kartöffelchen;)

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    1. Die Idee mit dem Dankerntefest ist toll! Die werde ich mir direkt ausleihen und im nächsten Jahr aufgreifen. Danke dafür!

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