Sonntag, 30. Juni 2013

Nata will's wissen!

Gerade will ich den Tag ausklingen lassen, sortiere mich und meine Fotos, schaue die Blogs durch, da finde ich bei Nata etwas, das gerade dazu passt: Montagskrümel will sie. Kriegt sie natürlich!



 1. Der Geschmack vom Wochenende?


Der Geschmack nach Kultur! Wer immer Zeit hat, bitte noch schnell auf die Freyung gehen und sich die großartige Meret Oppenheim-Ausstellung anschauen! Nur noch zwei Wochen!

Eine ganz wundervolle Künstlerin.

Falls jemand die Sache mit dem Hasen nicht versteht: Das war Meret Oppenheims letzte Tat in der Schule, dass sie eine mathematische Gleichung so aufstellte. X = Hase war dann lange berühmt und wurde sehr oft veröffentlicht.


Danach ganz kitschig ins Demel gehen und einen Kaffee trinken, dabei ein bissl grantig werden: Bitte wir sind in Wien! Wie kann es denn sein, dass die ganzen Wiener Kaffeespezialitäten auf der Karte fehlen? Acht mickrige Kaffee-Varianten, nicht einmal die sind alle österreichisch. Nicht einmal mein geliebter Espresso steht auf der Karte - den hab ich dann aber schon gekriegt nach Urgenz. Wär ja noch schöner!

Ob der Kaffee dann wenigstens gut war? Na ja, gibt besseren in Wien.

Wieder daheim eine wunderbare lange Kocherei. Wieder einmal der Küchenschabe ihr Krautstrudel! Wir machen den mittlerweile mit der doppelten Menge der Paprikasauce, weil die ist einfach immer zu wenig.

Liebe Uschi, danke für das Strudeltuch (das ja mittlerweile zwei Strudeltücher geworden sind) und dieses grandiose Rezept!


Und als Nachspeis wird die eigene Ernte verarbeitet: Das neue Nigel Slater-Kochbuch muss herhalten und es werden die Johannisbeer-Muffins gebacken.

 2. Und die Reste?


Da mach ich mir weder um die Muffins noch um den Krautstrudel samt noch vorhandener Sauce Sorgen, denn beides werden wir mit Freude morgen noch einmal essen.


Edith sagt, wenn ich noch länger hier sitze, hat der Turbohausmann das Muffins-Problem ohnehin gleich gelöst!







3. Was kannst Du weiter verwenden?

Es sind noch einige Milchprodukte im Kühlschrank. Mit der Butter mache ich diese Schnittlauchblütenbutter, der Rest wird sich finden.

4. Was muss entsorgt werden?

Leider habe ich in meiner Speis entdeckt, dass ich doch nicht alle Lebensmittelmotten ausgerottet habe, die ich nach dem Italien-Urlaub vorgefunden hatte. Ich musste eine angefangene Packung Reis entsorgen.


5. Wonach schmeckt die nächste Woche?



Meine Stachelbeeren sind tatsächlich rot! Die hatte ich letztes Jahr gesetzt und hatte keine Ahnung, dass die rot werden. Ich freu mich wie eine Schneekönigin. Keine Ahnung, ob da welche verarbeitet werden oder ob ich die einfach so vom Strauch naschen werde. Immer so: "Iiiiihhh, sind die sauer", und schnapp, nächste abgepflückt und rein damit in den Mund ...







Danke für die nette Idee, Nata!

Samstag, 29. Juni 2013

Sharon-und-alles-Mögliche-Marmelade




Jetzt kocht sie schon wieder Marmelade. Ja, sorry, muss sein. Ich kann grad nicht anders.

Eine Premiere: Sharon. Die hatte ich in meinem Leben noch nie gegessen. Gesehen hatte ich die natürlich schon, aber nicht die geringste Ahnung, wie die schmecken oder wie man die isst, also hab ich sie auch nie gekauft. Und dann sah ich dieses Video: click
Als es Sharons im Supermarkt gab, konnte ich nicht anders, als sie zu kaufen und sofort loszulegen. So verrückt, wie diese Marmelade klingt, schmeckt sie auch. Aber so wunderbar verrückt, dass ich sie allen nur dringend ans Herz legen kann!


Zutaten (angepasst von mir, Originalzutaten zu sehen im Video):
1/2 kg Sharon
1/2 kg Erdbeerem
1/2 kg Zucker
1 Hand voll Ingwer, nicht geschält in Scheiben geschnitten
einige Zweige Zitronenthymian, Blättchen abgestreift
2 Vanilleschoten (Mark + Schoten)
2 Bio-Grapefruit (Schale und Saft)
2 Bio-Zitronen (Schale und Saft)

Bei der Zubereitung war mir das meiste zu grobschlächtig: Thymian nicht abgezupft, sondern die ganzen Stiele rein in die Marmelade, Zitrusschalen in breiten Streifen ebenso. Ich hab den Thymian abgezupft und die Zitrusschale in feine Stifte geschnitten. Bei den Sharons hatte ich keine Ahnung, wie sich die kochtechnisch nach eineinhalb bis zwei Stunden verhalten würde und dachte eigentlich, dass die weich werden würden, was aber gar nicht der Fall war. Die Stücke sind sehr kompakt und bleiben auch so. Die Sharon-Früchte werden geviertelt, den festen inneren Strunk schneidet man heraus, das Fruchtfleisch samt Schale wird gewürfelt. Meine Würfel sind fast zu groß. Mir sind Stücke, die ich auf einem Marmeladebrot auseinanderbeißen muss, nicht so angenehm beim Essen, also würde ich die beim nächsten Mal klein schneiden. Die Erdbeeren kann man ruhig ganz lassen, denn die verkochen sich. Erdbeeren zu den Sharons in einen Topf geben.
In dem Video werden Orangen verwendet, aber ich konnte keine Bio-Orangen bekommen, daher sind es bei mir Grapefruits geworden. Die Entscheidung war gut, die Grapefruits passen super. Schalen und Saft von Grapefruits und Zitronen in den Kochtopf geben.
Von den Vanilleschoten das Mark herauskratzen und zu den Früchten streifen, die Schoten auch dazu. Ebenso Zucker, Thymianblättchen und Ingwerscheiben in den Topf tun und alles eineinhalb bis zwei Stunden kochen lassen. Bei mir war der Saft nach eineinhalb Stunden noch nicht dickflüssig genug, daher habe ich alles noch weiter kochen lassen. Ab und zu muss man rühren, vor allem gegen Ende der Kochzeit, wenn der Saft dickflüssiger wird.
Ich habe vor dem Abfüllen in Schraubgläser die Ingwerscheiben herausgefischt. Die haben nicht so toll geschmeckt, sondern waren zäh und hatten den meisten Geschmack schon abgegeben. Im Original bleiben die aber in der Marmelade.
Die Vanilleschoten bleiben im Video auch in der Marmelade, das habe ich auch so gehandhabt. Ich bin schon gespannt, wie sich der Geschmack über die Monate entwickeln wird.

Geliermittel braucht man wirklich nicht. Die Marmelade stockt sofort. Die war sogar schon gestockt, als ich die noch warmen Gläser, die ich wie immer auf den Kopf gestellt hatte, umgedreht habe - die Marmelade pickt an den Deckeln, auch wenn sie noch warm ist.


Einmal darf ich noch, daher schicke ich auch diese Marmelade beim Gärtner-Event zum Thema Erdbeeren vorbei - und dort landet mein Posting wahrscheinlich wieder im Spam-Ordner und ich muss per Mail anklopfen und sagen, bitte holt mich wieder raus. Ich bin gespannt, wie lange das noch so geht mit meiner Zwangsverschickung in die Spam-Abteilung.

Garten-Koch-Event Juni 2013: Erdbeere [20.06.2013]

Donnerstag, 27. Juni 2013

Geräuchertes Forellenfilet mit Radieschensalat

Auf meinem Balkonien wächst ausdauernde Gartenkresse. Ein Unkraut! Zwischen den Bodenplatten musste ich kleine Pflänzchen schon rausziehen, weil sich die Pflanze gnadenlos ausgesät hatte. Sie ist mittlerweile in einem eigenen Topf, weil sie auch Wurzelausläufer macht. Hätte ich einen Garten, dürfte diese Gartenkresse auch nur in einem Topf dort wohnen, weil die ist wohl so gnadenlos wie Minze und würde auch über kurz oder lang alles mit Beschlag belegen. Aber sie schmeckt halt schon fein. Vor allem muss ich nicht immer Kresse kaufen oder rechtzeitig dran denken, Kresse auszusäen, wenn ich eine brauch, sondern ich geh einfach raus und schneid ein Blatt von meiner Gartenkresse ab. Und im Moment blüht sie auch noch recht hübsch.

Für diesen Radieschensalat nimmt man am besten eine große Sorte wie Wiener Riesen, denn die sind nicht so scharf - zusammen mit der Kresse wäre die Schärfe sonst zu massiv für die zarten Forellefilets.


Das Blühmonster ist die Gartenkresse
Zutaten für 1 Portion:

1 Räucherforellenfilet
1 El Weißweinessig
2 El Rapsöl
1/2 Bund Radieschen
1 Blatt ausdauernde Gartenkresse oder eine andere Kresse

Gartenkresse-Blatt


Das Forellenfilet rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, damit es nicht zu kalt ist.
Essig, Salz und Pfeffer mit dem Rapsöl sehr gut vermischen - entweder in einem Schraubglas gut schütteln oder mit dem Schneebesen aufschlagen. Gewaschene und geputzte Radieschen in dünne Scheiben hobeln. Kresseblatt in feine Streifen schneiden, Kresse von einem Kressebett nur abschneiden. Radieschen mit der Vinaigrette vermischen, Kresse drüberstreuen. Mit dem Forellenfilet anrichten.

Quelle: essen und trinken

Dazu passt Brot. Bei mir gab es wieder einmal das Nicht-Brot - Rezept findet man hier bei no kitchen for old men - hab ich Glück, dass die nicht "old women" schreiben, sonst dürfte ich dort nicht mehr lesen! o.o


Und nachher geht man in den Slums von Wien Eis essen ... Ich darf das mit den Slums sagen, weil ich wohn da. ;)
So schauen in Wien Slums aus. Ehrlich!



Ich schicke dieses Rezept jetzt zweimal zur multikulinarischen Peggy: zuerst zu ihrer Peepshow, dann noch zu ihrem Fisch-Event.

Montag, 24. Juni 2013

Erdbeer-Kirsch-Marmelade mit Verjus


Da haben viele Food-Blogger wohl einiges gemeinsam: Wie bei Peter kommen auch meine Erdbeeren nicht aus China. Meine stammen von meinem Spargelbauern. Und meine Kirschen kommen von einer Nachbarin, deren Freundin einen Garten in der Nähe von Wien hat und derzeit gar nicht weiß, wohin mit dem Segen. Zum Glück ist da sehr viel bei mir gelandet. Bezahlt wird dann in Form von Kuchen oder Marmelade, also reißt dieser Fluss auch nie ab! Ich hab echt Glück mit meinen lieben Nachbarn.

Am liebsten mag ich Kirschen direkt vom Baum. Zweitliebste Variante: einfach so. Rein in den Mund, Kern ausspucken. Aber wenn man innerhalb von zwei Tagen zwei Kilo gefuttert hat, ist der Heißhunger gestillt und es müssen andere Ideen her.  Ich habe noch nie Kirschmarmelade eingekocht, aber mir sagen lassen, dass Kirschen allein ohne was dazu langweilig schmecken als Marmelade. Nun war auch noch ein halbes Kilo Erdbeeren im Haus, so eine Mischung wollte ich herstellen. Als ich gekostet habe, war mir klar, da fehlt irgendwas. Sauer musste noch rein, unbedingt. Da hatte ich doch noch einen Rest Verjus! Dieser Einfall war wirklich sehr gut, denn das war das Tüpferl am i.

Gläser beim Sterilisieren
1/2 kg Kirschen, entkernt gewogen
1/2 Kilo Erdbeeren
1/8 l Verjus
1/2 kg Bio-Gelierzucker 2:1 (der enthält nur Zucker und Pektin, der "normale" hat auch noch gehärtete Fette drinnen)

Die Kirschen am besten über Nacht in sehr viel Wasser einweichen, wenn es Biokirschen sind. Es schaut zwar wirklich ekelhaft aus, wenn die Würmer in der Früh dann oben am Wasser treiben, aber wenigstens lachen sie einen danach nicht aus der Marmelade an. Oder man kauft gespritzte Kirschen, die haben zwar keine Würmer, aber dafür Gift - bei Kirschen ist es halt immer die Frage, ob man Regen oder Traufe wählt.

Will man stückelige Marmelade, schneidet man das Obst entsprechend klein. Ich habe Kirschen und Erdbeeren gemeinsam püriert. Gelierzucker dazugeben und ein paar Minuten verkochen lassen. Bei mir kam erst ganz am Schluss Verjus dazu, danach habe ich die Marmelade nur noch kurz aufkochen lassen und in sterilisierte Schraubgläser abgefüllt. Ich weiß nicht, wie sich Verjus in Marmeladen verhält, wenn man alles länger verkocht.

Jedenfalls die Schraubgläser nach dem Abfüllen für einige Zeit auf den Kopf stellen. Zum endgültigen Auskühlen dann normal hinstellen.

Die Verkostung erfolgte sofort: Das Ergebnis ist eine wirklich geschmackvolle, tief rote Marmelade.

Wenn man sich die Zutaten anschaut, sieht man, dass ich eigentlich zu wenig Gelierzucker verwendet habe. Die Marmelade ist aber perfekt in der Konsistenz: streichfähig und rinnt überhaupt nicht.



Und jetzt geh ich Kirschenkuchen machen mit den restlichen Kirschen. Ich werde euch damit sicher auch noch auf die Nerven gehen. ;)




 Das ist mein Beitrag zum Erdbeer-Event vom Gärtner-Blog. Garten-Koch-Event Juni 2013: Erdbeere [20.06.2013]

Samstag, 22. Juni 2013

Einmal noch Spargel


Der junge Spargel wächst schon aus. Die jungen Pflanzen werden nur 4 Wochen beerntet, damit sie mehr Kraft tanken können für das kommende Jahr.

Nur noch ganz kurz, dann ist die Spargelzeit vorbei. Die ganze Saison habe ich es nicht geschafft, direkt zu meinem Spargelbauern zu fahren, um mir dort die Spargelstangen einzeln auszusuchen, damit die Köpfe auch alle schön geschlossen und die Stangen gerade sind. So frisch, dass der Saft aus den Stangen raustropft, wenn man sie ein bissi drückt. Und dass sie quietschen, wenn man sie aneinander reibt.
Aber diese Woche hatte ich ganz fest eingeplant, dass ich hinfahre und mir diesen Luxus gönne.
Na und dann wird der Hund krank. Nicht einfach irgendwie marod, sondern der war wirklich parterre. Ist ja auch kein Wunder, 13 Jahre alt, herzkrank und dann 35 Grad. Etliche Male bin ich also mit ihm in die Tierklinik gefahren, wo er Infusionen und verschiedene Injektionen bekam. Für daheim bekam ich auch noch jede Menge Medikamente mit. Ich musste mir schon aufschreiben, wann er welches Medikament bekommen sollte, damit ich nichts verwechsle: wie viel zeitlichen Abstand zu einem anderen Medikament, ins Futter hinein, auf keinen Fall ins Futter hinein, genau eine halbe Stunde vor dem Futter und so weiter.
Gestern war ich echt desperat und dachte, nun hab ich ihn nicht mehr lang. Wir sind in der Früh raus, er wollte nicht gehen, hat sich ins nächste Gestrüpp gelegt und war nicht mehr zu bewegen, dass er herauskommt. Schlussendlich musste ich auf allen Vieren in die Stauden hinein, diese Rübe herausstampern und nach Hause tragen. 12 Kilo können sich ganz schön anhängen! Gott sei Dank hat er sich darappelt und ist am Nachmittag sogar ein bissl mit mir ums Haus gewackelt. Bei der letzten kurzen Pinkelrunde spätabends hat er dem Turbohausmann sogar erklärt, dass jetzt der Zeitpunkt optimal wäre für einen gaaaaanz langen Spaziergang. Heute bei der Morgenrunde war klar, jetzt ist er über den Berg: Wir trafen den Nachbarshund, ein auserkorener Erzfeind und gefühlte fünf Mal größer als mein Hund. Meine Keifen ist in der Leine gehängt, hat gebrüllt wie der ärgste Prolet, voll und ganz wieder mein süßer Kleiner. Halleluja!

Und dann konnte ich endlich beruhigt zum Spargelbauern fahren!



Es gibt übrigens Elines unechte Bozener Sauce, eine meiner Lieblingssaucen zu Spargel.

Zutaten für 2 Portionen:
2 hartgekochte Eier, fein gehackt
1 kleine Jungzwiebel mit Grün, fein gehackt
1 EL Schnittlauch, fein gehackt
2 kleine Essiggurkerl, fein gehackt
75 g Sauerrahm
75 g Joghurt
25 g Creme Fraiche
1 Spritzer W-Sauce
1/2 TL mittelscharfer Senf
Salz
Zucker
Pfeffer
Ein Foto vom Vorjahr, da hab ich die Sauce auch schon gemacht.

Zubereitung: 1 EL von den gehackten Eiern und 1 TL Schnittlauchröllchen zur Seite stellen. Alle anderen Zutaten miteinander vermischen. Mit dem gehackten Ei und dem Schnittlauch bestreuen.


Der erste Versuch, ich glaub, vor zwei Jahren war das - Schnittlauch auf den Eiwürferln vergessen!
Dazu am besten heurige Erdäpfeln und gekochten Schinken.

Und von heute: Grünspargel geht auch mit der Sauce. Und Heurige in Bioqualität, die man mit Schale essen kann. Mjam!

Donnerstag, 20. Juni 2013

Knuspergarnelen auf Zellersalat

Aller guten Dinge sind drei, also kommt noch ein drittes Ottolenghi-Rezept in Folge. Mit seinen Salaten finde ich ihn einfach unschlagbar und wenn dann etwas Neues zum Ausprobieren dabei ist wie hier, dann kann ich nicht anders als nachkochen. Hier war neu für mich, dass man den in Julienne geschnittenen (ich gehobelten) Zeller über Nacht in Eiswasser einweicht. Ottolenghi schreibt in dem oben verlinkten Artikel, dass der Zeller dadurch sehr gewinnen würde. Nun muss ich gestehen, dass ich da nicht viel davon bemerkt habe. Ich habe den Zeller vor und nach dem Einweichen gekostet und konnte keinen Unterschied feststellen.  Der Salat war gut, sehr gut sogar. Möglicherweise wird durch dieses Einweichen die Aufnahme der Marinade verbessert? Keine Ahnung. Auf jeden Fall ein sehr schöner Salat.  Die Panier für die Garnelen ist ein Hammer!


Für 2 Hauptspeise- oder 4 Vorspeiseportionen

4 EL Mayonnaise
15 g gehackter Koriandergrün
1 Knoblauchzehe, geschält und zerkleinert
1 ½ TL Zitronensaft
1 TL süße Chilisauce
10 g Kapern, grob gehackt
Salz
weißer Pfeffer
⅓ Zeller = Knollensellerie (250 g), geschält, in dünne Julienne geschnitten, über Nacht in Eiswasser eingeweicht
Irrtümlich habe ich einen Teil der zerdrückten Korianderkörner in die Mayo geschmissen, bevor mir gedämmert ist, dass das jetzt falsch war - wir haben 35 Grad, versuche ich mich rauszureden. Jedenfalls war das gar kein arger Fehler, sondern die Korianderkörner haben sich gut gemacht im Salat.

30 g Panko
1 EL Korianderkörner, leicht zerdrückt
1 ½ TL schwarzer Sesam (= Schwarzkümmel)
20 g Haselnüsse, mit Haut, geröstet und fein gehackt
30 g Speisestärke
1 großes Ei, leicht geschlagen
Sonnenblumenöl zum Braten
12 rohe Riesengarnelen, gereinigt und geschält (die von yuu'n mee sind fein)
Zitronenscheiben zum Servieren

Mayonnaise, Koriander, Knoblauch, Zitronensaft, Chilisauce, Kapern, eine Prise Salz, etwas weißen Pfeffer und eventuell 1 TL grob zerstoßene Korianderkörner in eine große Schüssel geben und gut vermischen. Knollensellerie abtropfen, mit einem Hangerl (Geschirrtuch) trocken tupfer, mit der Marinade vermischen, ruhen lassen, während man die Garnelen zubereitet.

Speisestärke in einen Suppenteller geben. Ei in einem weiteren Teller verschlagen. Panko in einen Suppenteller geben, 1 TL weißen Pfeffer, Koriander, Schwarzkümmelsamen, Haselnüsse und 1 TL Salz vermengen. In einem Frittiertopf (oder wer hat Fritteuse) Öl auf Temperatur bringen. Man kann entweder einen hölzernen Kochlöffel reinhalten oder ein Panko-Brösel ins Öl schmeißen, um zu schauen, ob es heiß genug ist zum Frittieren. Während das Öl aufheizt, die Garnelen erst in Stärke, dann im Ei, dann in der Panko-Mischung wälzen. Ottolenghi frittiert die Garnelen 90 Sekunden, bei mir waren es ca. 2 Minuten, dann war die Panier schön knusprig, die Garnelen glasig. Garnelen auf Küchenrolle abtropfen lassen.

Salat auf Teller verteilen, die Garnelen oben draufsetzen und mit einer Zitronenscheibe garnieren.


Dienstag, 18. Juni 2013

Geschmorter Fenchel mit Verjus

Von meinem Artischockenrisotto war noch jede Menge Verjus übrig, also machte ich mich auf die Suche nach Rezepten, weil dieser arg saure Traubensaft ja nicht ewig hält. Und ich wurde wieder einmal bei Ottolenghi im Guardian fündig. Bei dem Raubzug über den Karmelitermarkt habe ich noch eine weitere geniale Zutat gefunden: Büffelricotta! Falls jemand so etwas sucht, den gibt es zu Apothekerpreisen beim Kaas zu kaufen, wo ich übrigens auch Belper Knolle gesehen habe, die ich sonst noch nirgends in Wien entdeckt habe - beim nächsten Mal dann ...

Aber nun ab zum Fenchelrezept: Irrwitzige 15 Knoblauchzehen für 4 Portionen sind da vorgesehen. Man sollte auf jeden Fall diese Menge nehmen. Der Knoblauch wird durch das scharfe Anbraten und dann das Schmoren ganz weich, gar nicht scharf und er gibt den letzten Kick, den dieser Fenchel braucht. Er flutscht nur so aus der Schale und ist wirklich köstlich.

Das ist wieder so ein Essen, in das ich mich eingraben könnte. Und falls jemand bei dieser Hitze Lust hat, sich in die Küche zu stellen, kann ich nur sagen, bitte nachkochen! Ein Sommerrezept, wie es schöner nicht sein könnte.


Ich habe mir erlaubt, die Mengen für 2 Hauptspeisportionen umzwandeln:

2 große Fenchelknollen
3 EL Olivenöl
Salz
schwarzer Pfeffer
10 große ganze Knoblauchzehen mit Haut
4 EL Verjus (oder 4 EL Zitronensaft mit 2 EL Rotwein-Essig gemischt)
1 mittelgroßer Paradeiser, in kleine Würfel geschnitten, Kerne und Strunk entfernt
250 ml Gemüsefond (nein, keine Würfelsuppe)
20 g Kapern
25 g schwarze Oliven, entkernt und halbiert - Ottolenghi nimmt die kleinen schrumpeligen 
2 TL gehackter Thymian
1 1/2 TL Zucker
100g Ricotta
1/2 TL geriebene Zitronenschale

Fenchel putzen. Die Stängel-Stummeln, die immer oben an den Knollen sind, braucht man nicht, das Grün aber auf jeden Fall. Die Knollen in fingerdicke Scheiben schneiden (wenn man dicke Finger hat), dabei den Strunk in der Knolle lassen, denn der hält die Scheiben zusammen. 2 EL Öl in einer großen Pfanne erhitzen, den Fenchel auf beiden Seiten anbraten, bis er schön braun ist. Bei der Gelegenheit salzen und pfeffern. Das Braten braucht pro Seite 5 bis 6 Minuten. Wenn man alle Fenchelscheiben gebraten hat, stellt man sie zur Seite und brät im restlichen Öl den ungeschälten Knoblauch an, bis er rundherum ganz dunkel ist.
Sollte man einen Spritzschutz für die Pfanne besitzen, ist das ein günstiger Moment, um ihn herauszukramen, denn nun kommt Verjus zum Knoblauch in die Pfanne und das spritzt! Kurz aufkochen lassen, bis die Flüssigkeit auf die Hälfte reduziert ist.
Paradeiswürfel, 1/8 Gemüsefond, Kapern, Oliven, Thymian, Zucker, eine Prise Salz und etwas schwarzem Pfeffer in die Pfanne geben, alles für 2 min einkochen lassen. Die Fenchelscheiben dazugeben, restlichen Gemüseonf dazu, Deckel drauf und ca. eine Viertelstunde köcheln lassen.
Den Deckel abnehmen und schauen, ob der Fenchel gar und die Sauce eingedickt ist. Und dann je nach Bedarf den Fenchel herausnehmen und nur die Sauce reduzieren oder den Fenchel drinnen lassen, falls er noch zu knackig ist.

Alles abkühlen lassen. Uns hat es bei Zimmertemperatur sehr gut geschmeckt.
Die Fenchelscheiben auf Teller geben, Sauce drüberträufeln, Zitronenschale draufreiben, gehacktes Fenchelgrün drüberstreuen, eventuell mit Olivenöl besprenkeln, Ricotta daneben platzieren. Eigentlich wollte ich Nocken aus dem Ricotta ausstechen aber das war bei der Konsistenz nicht möglich, daher sind das weniger schön einfach Ricotta-Trümmer. Aber gut war's auf jeden Fall.

Dazu passt Baguette oder Focaccia oder ein anderes Weißbrot, mit dem man die Sauce gut auftunken kann.


Genießt ihr alle den Sommer? Bloß nicht jammern, sonst kommt der Winter wieder.

Sonntag, 16. Juni 2013

Gefüllte Weinblätter


Gleich zu Beginn bringe ich kühlendes Grün vorbei. Weinblätter! Für mich ein Inbegriff von Urlaub. Essenstechnisch allerdings sehr zwiespältig belegt. Ich habe schon gefüllte Weinblätter gegessen, die waren zum Niederknien gut. Die meisten allerdings zum Davonrennen schlecht. Nun hatte ich entdeckt, dass mein Koch-Guru Ottolenghi ein Rezept dafür im Guardian veröffentlichte. Die Suche nach Weinblättern aus biologischem Anbau gestaltete sich so unkompliziert und einfach, wie ich es nie gedacht hätte: Die giftige Blonde hat welche im Garten und hat extra für mich die schönsten ausgesucht, sie liebevoll verpackt, damit sie ja nicht austrocknen, und mir gebracht, als wir ein Treffen am Karmelitermarkt hatten. Noch am selben Abend machte ich mich ans Werk, damit die Blätter ja schön frisch auf den Tisch kamen.

Leider verabschiedet sich das schöne Grün beim Blanchieren der Blätter
65 ml Olivenöl
2 mittelgroße Zwiebeln, geschält und gehackt
Salz
schwarzer Pfeffer
2 Knoblauchzehen, geschält und sehr fein gehackt
200 g Hendlleber
80 g Rundkornreis
1 kleiner Apfel, grob gerieben
20 g gehackte Dille (entspricht einem Bund Dille, wie man ihn auf Wiener Märkten kaufen kann, oder 2 Bund Supermarktdille)
10 g gehackter Estragon
20 Weinblätter, für 2 Minuten blanchiert, abgeschreckt, auf einem Küchentuch getrocknet
3 EL Zitronensaft
120 g griechisches Joghurt

Erstaunlicherweise halten es die gar nicht elastischen Blätter gut aus, wenn der Reis sich beim Garen ausdehnt

Die Hälfte vom Öl erhitzen, die Zwiebel, 1 schwachen TL Salz und etwas Pfeffer darin anschwitzen. 5 min. auf mittlerer Hitze garen, Knoblauch dazugeben und noch einmal 3 min. garen, bis alles weich ist. In der Zwischenzeit die Leber zuputzen, dann zur Zwiebelmischung geben und braten, bis die Leber innen rosa ist. Abkühlen lassen.
Leber hacken und in eine große Schüssel geben. Reis, Apfel, Dill und Estragon dazugeben, alles gut durchrühren.

Ein Weinblatt mit der Spitze von sich weg und der glänzenden Seite (Unterseite) nach unten vor sich hinlegen. Einen Löffel der Reis-Leber-Mischung auf das Blatt geben. Die Seiten des Blattes einklappen und das Blatt zur Spitze hin einrollen. Die Rolle sollte ca. 5 x 3 cm messen. Diese Prozedur mit allen Blättern wiederholen. Die Rollen dicht in eine Pfanne legen.

Das restliche Olivenöl mit dem Zitronensaft und 1/4 l Wasser vermischen, über die Blätter gießen. Deckel drauf und alles auf ganz kleiner Hitze eine Dreiviertelstunde köcheln lassen. Wenn die ganze Flüssigkeit ausgesaugt ist, Pfanne vom Herd ziehen und mindestens 20 min. überkühlen lassen.

Bei Zimmertemperatur mit dem Joghurt servieren.



Was es nach dem Essen zu sagen gibt: Es waren nicht die allerbesten gefüllten Weinblätter meines Lebens, aber doch ganz gute. Was ich beim nächsten Mal anders machen würde: die Relation Dille/Estragon umdrehen und kräftiger salzen. Die Dille ist sehr dominant und schmeckte mir ein bissl zu intensiv hervor. Aber in Summe ein nettes Schönwetter-Abendessen. 
Mengentechnisch wieder so eine Ottolenghi-Sache: Diese Menge soll für 4 Personen reichen - keine Angabe, ob das Hauptspeise oder Vorspeise sein soll. Wir haben auf jeden Fall kein Problem damit, 20 Deka Hendlleber und 8 Deka Reis zu zweit als Hauptspeise zu verdrücken.




Und nun ab in den Liegestuhl im Schatten ....
Zentraler in der Sonne liegen kann man in Wien nicht mehr: Kunsthallencafè am Karlsplatz

Samstag, 15. Juni 2013

Waldmeisterparfait

Gestern hatte ich einen Tag, der so dicht war, dass kaum eine Minute Zeit blieb zum Durchatmen. Schnell, schnell, schnell wollte ich Waldmeisterparfait nach Kathas Wildpflanzenkochbuch vorbereiten für den Abend, da wir Besuch zum Grillen erwarteten. Das Parfait geht ja schnell und wartet dann ein paar Stunden im Tiefkühler, bis man es serviert.
Es war noch ein Schlagobers im Kühlschrank, von dem nur 2 Esslöffel fehlten. Da wir Gäste erwarteten, war der Kühlschrank dichtest vollgepackt.
Ich mach die Tür auf, plumpst mit das offene Schlagobers entgegen. Natürlich wollte ich es auffangen und hab es dabei noch ein paar Mal in die Höhe geschupft. Das Ergebnis war, dass die Küche von 2 Metern Höhe abwärts rundherum angeflitzt war mit dem Schlagobers, am Boden waren malerische Flecken gleichmäßig verteilt.
Mein altersschwacher Hund stand sofort parat, um alles aufzulecken, was ich also auch noch verhindern musste. Das gestaltet sich mittlerweile auch nimmer einfach bei einem 13 Jahre alten Hund, der nix mehr hört, aber dafür ganz genau weiß, was er will.

Ommmm ...

Wie dem auch sei, ich hab jetzt eine blitzsaubere Küche wie schon lange nicht mehr! Die Portionen für das Parfait habe ich allerdings um die Hälfte verkleinert, weil Zeit, um dann noch einmal einkaufen zu gehen, war wirklich nicht mehr.
 


Zutaten (Originalmenge laut Rezept, nicht meine verkleinerte ;) ):
4 Dotter
100 g Staubzucker
2 EL abgewelkten Waldmeister (in diesem Fall habe ich ihn nicht tiegekühlt, sondern nur über Nach abwelken lassen, weil er nachher ja sowieso tiefgekühlt wurde)
2 cl weißer Rum (Eigenimport aus Kuba)
1/2 l geschlagenes Schlagobers
Butter für die Förmchen

Beeren aller Art (hier Walderbeeren und Himbeeren aus eigenem Anbau)

Der Vollständigkeit halber noch die Sauerrahmsauce, die Katha in ihrem Kochbuch zum Parfait serviert: 200 g Sauerrahm mit dem Saft einer halben Limette und Staubzucker nach Geschmack verrühren), aber ich will ja ein bissl angeben mit meinem selber angebauten Zeugs ...


Dotter mit Staubzucker im Wasserbad über Dampf dickschaumig aufschlagen. Anschließend kaltrühren, Rum sowie fein gehackten Waldmeister einrühren. Geschlagenes Schlagobers mit dem Schneebesen vorsichtig unterheben. In die Förmchen einfüllen und für 4 Stunden tiefkühlen.
Ich habe meine Himbeeren mit Staubzucker püriert und durch ein feines Sieb gestrichen. Mit ein paar Früchten und dem allerletzten Waldmeister garniert.
Förmchen kurz in heißes Wasser tauchen, Parfait auf den Teller stürzen.


Mittwoch, 12. Juni 2013

Marokkanischer Karottensalat

Wird Zeit, wieder mal was zu kochen, oder? Aber andererseits, wenn die Sonne so schön scheint wie gerade eben, ist doch ein Salat auch was Feines, so ganz ohne Kochen. Und zugegebenermaßen bin ich auch ein biss kochfaul aufgrund diverser abendlicher Aktivitäten, die mich fest im Griff haben ...

Asaf Avidan letzte Woche im Gasometer

Karottensalat ist generell ein Hit! Und Karotten schärfen angeblich das nächtliche Sehvermögen, was ich derzeit dringend brauchen kann. Ganz arg ans Herz legen will ich euch den Türkischen Karottensalat, Küchenschabes Karottensalat oder diesen Karottensalat mit Sesam und Koriander. Letzteren haben wir kürzlich gegessen und waren ganz angetan: feine Schärfe durch den Ingwer, Koriander finde ich sowieso immer gut und Sesam mit Karotten kombiniert ist eh ein aufgelegter Elfer. Ich bin aber eben faul und werde den nicht verbloggen. Daher: einfach Link anclicken, dort findet ihr das Rezept, und bitte nachmachen. Es lohnt sich!



Irgendwann muss auch mal Schluss sein mit der Faulheit, daher kommt jetzt der Marokkanische Karottensalat. Den habe ich übrigens schon zum zweiten Mal gemacht. Ich gehöre nämlich zu den Menschen, die oft, sehr oft Sachen bei ersten Mal falsch machen müssen, bis ihnen der Knopf aufgeht. Die tollen zweifärbigen Karotten habe ich nämlich mit der Börner Hobel gehobelt und das wurde nix. Die Karotten müssen ganz, ganz fein sein, also wirklich mit dem Sparschäler in feine Streiferln geschnitten. Klar konnte man den Salat auch mit den breiten Karottenstreifen essen, aber die Textur war eine ganz andere, daher meine klare Empfehlung, sich die Arbeit anzutun und wirklich hauchfeine Streifen zu schneiden.

Diese feinen Streifen kommen dann in Eiswasser.  Nicht einfach nur in kaltes Wasser, sondern in Eiswasser. Laut Rezept sollen sich die Karottenstreifen wellen, was angeblich innerhalb von 20 min. passiert. Das ist bei mir auch nach einer Stunde nicht geschehen, aber man merkt schon, dass sich die Konsistenz verändert. Und der Salat schmeckt wirklich am besten, wenn man ihn kalt serviert.




1/2 kg Karotten
30 g glatte Petersilie, grob gehackt
1 mittelgroße Zwiebel, halbiert und in dünne Scheiben geschnitten
4 Medjool-Datteln (die sind recht groß, wenn man andere verwendet, bitte mehr nehmen), entkernt, in dünne Streifen geschnitten
2 Navel-Orangen

Dressing:
3 EL Zitronensaft
3 EL Olivenöl
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1/2 TL Salz
1/2 TL Paprikapulver, edelsüß
1/4 TL gemahlener Koriander
1/4 TL schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1/8 TL Zimt

Karotten säubern und der Länge nach in feine Streifen "schälen".  Für 20 min. in Eiswasser legen. In der Zwischenzeit die Orangen schälen - ich habe sie einmal wie im Originalrezept mit der Innenhaut in Scheiben geschnitten, aber besser ist es, die Orangen mit dem Messer zu schälen und die Innenhaut wegzuschneiden. Orangen in Scheiben schneiden.
Alle Zutaten für das Dressing vermischen.

Karotten abtropfen, mit Orangenscheiben, Zwiebelscheiben, Petersilie und Datteln in eine Schüssel geben. Mit dem Dressing abmachen, servieren.


Quelle: Honest Cooking


Dazu passt dieses Nicht-Brot hervorragend:
 Kennt ihr nicht? Dann bitte ab zu No Kitchen For Old Men und folgt dort den Anweisungen.

Sonntag, 9. Juni 2013

Balkonienrundgang

Darf ich euch einladen zu einem kleinen Rundgang durch meinen ganz privaten Ponyhof? Ich zeig euch mal, was hier so alles wächst und dann in der Küche verarbeitet wird.

Also kommt mal mit:
Wenn man zur Wohnungstür kommt, schaut das derzeit so aus: Rosen begrüßen euch.

Der Hund begrüßt euch auch - das ist sein liebster Platz, da draußen im Weg liegen und alle, die da gehen, anwedeln und ganz lieb tun, weil vielleicht kommt ja ein Leckerchen geflogen.

Zuerst gibt's Frühstück im Ziergarten. Ja, ich weiß, ein bissi spät, aber ist ja Sonntag. Da hinten, wo es ausschaut, als ob man nur mit der Machete durchkommt, beginnt der Nutzgarten.

Das ist der einzige Terracottatrog im Ziergarten, bei dem man ernten kann. Der steht direkt neben dem Tisch und drinnen wachsen weiße und rote Walderdbeeren, sodass man sich die Nachspeis direkt vor Ort abpflücken kann. Bis November tragen die Erdbeeren durchgehend.

So, los geht's mit dem Nutzgarten: Das Bohnenkraut überwuchert derzeit sogar den Estragon. Irgendwas muss ich mir mit der Pflanze einfallen lassen. Kennt sich jemand aus, kann man die vielleicht teilen?

Walderdbeeren wachsen hier überall dazwischen, auch beim Rosmarin.

Meine Stachelbeeren, die ich letztes Jahr gepflanzt habe, tragen wie irre.

Die schwarzen Johannisbeeren werden schön langsam. Rote Ribisel hab ich auch, die ebenfalls brav tun.

Knollenziest: Der wächst wirklich schön, was ich mir eigentlich nicht gedacht hätte, da der Trog im Winter über Monate durchgehend gefroren war - also doch ein Unkraut, das man nicht umbringen kann!
Das Chaos beginnt hinter der Kurve, wo es niemand sieht - deswegen zeig ich es dann im Internet, damit niemand es sehen kann ...
In Zweierreihen drängt sich Topf an Topf. Auf diesem Bild links Zitronenmelisse, daran anschließend Malabarspinat, davor ein paar Kräuter, darunter ausdauernde Gartenkresse, Ananasminze, Thaibasilikum, Koreanischer Koriander, hinten noch Chili und Paradeiser.
In dem linken runden Topf habe ich wieder diese Asia-Salatmischung gesät wie im letzten Jahr. Nachdem heute der erste sonnige Tag ist, kommen außer der einen alten Pflanze erst lauter kleine Keimblättchen. Rechts daneben das Erdäpfelprojekt, das heute noch zum letzten Mal angehäufelt wird, dann ist der Topf voll mit Erde und ich lass die Erdäpfel in Ruhe wachsen.
Mein letzter Waldmeister. Der muss heute auch noch dran glauben. Gestern hab ich ganz tolle Erdbeeren gekauft, dafür schmeiß ich den Waldmeister heute in den Tiefkühler und mach morgen Erdbeer-Waldmeister-Gelee, weil ich gesehen habe, dass das alte Foto von meinem Blog verschwunden ist.
Himbeere Nr. 1: die früh tragende
Himbeere Nr. 2: die spät tragende - nein, ich hab mich nicht vertippt. Ich glaub, diese da dachte, es ist schon Herbst nach dem Wetter zu schließen!
Nun noch ein bissl Blühzeug:
Das ist mein Geißblatt, das wahnsinnig toll duftet. Gestern am Abend hatten wir die Balkontüren offen und die ganze Wohnung hat so wunderbar nach den Blüten gerochen.

Meine Bodendecker-Clematis hängt von einem sehr hohen Holztrog bis zum Boden runter. Derzeit blüht sie gerade aus Leibeskräften mit wunderhübschen blauen Glöckchen.