Die Küchenschabe hat es schon vor Monaten vorgekocht, Petra hat es nachgekocht und ich humple jetzt noch nach. Der Lauch schmeckt nämlich wirklich sehr gut! Das Kochbuch "Pismek" habe ich schon länger daheim und auch schon viel daraus gekocht, aber aus mir unerfindlichen Gründen habe ich noch kein einziges Rezept verbloggt. Es wird höchste Zeit!
In "Pismek" steht übrigens, der verwendete Käse Tulum sei ein Schafkäse. In dem türkischen Supermarkt hier bei mir bin ich also auf die Suche gegangen mit dem Ergebnis: Tulum ja, Schaf nein. Ich habe extra nachgefragt, aber die Verkäuferin kannte Tulum nur als Kuhkäse. Ich weiß nicht, ob das ein Fehler im Buch ist oder ober halt dieser türkische Supermarkt nur Tulum von der Kuh hat. Gut war das Essen in jedem Fall und ich habe es schon drei Mal nachgekocht.
Wirklich wichtig ist, dass der Lauch schön weich ist. Das beste Ergebnis erzielte ich, als ich den Lauch deutlich mehr als eine Stunde geschmort hatte - im Buch werden Garzeiten von 25 bis 50 Minuten je nach Dicke des Lauchs angegeben.
Die im Buch angeführte Menge ist übrigens als Mezze gedacht, also Teil einer traditionellen türkischen Vorspeisenplatte. Wenn man dieses Gericht wie wir als Hauptgericht und nicht als Teil eines Menüs isst, kommt man mit den vier Lauchstangen für vier Personen in keinem Fall hin. Wir haben zu zweit sechs Lauchstangen ohne Probleme verdrückt.
Für 2 Portionen als Hauptgericht:
6 Stangen Lauch
125 ml Olivenöl
3 Knoblauchzehen
3 TL Zucker
1 große Biozitrone
50 g Rosinen
400 ml Gemüsefond (im Buch: Hühnerfond)
3 Zweige Thymian
150 g Tulum oder Feta
Salz, Pfeffer
Backrohr auf 180 Grad vorheizen.
Den Lauch gut reinigen und die äußeren Blätter entfernen. Auf die Länge einer Bratform zuschneiden. Beim Putzen darauf achten, dass die Enden vom Lauch nicht ganz abgeschnitten werden, sondern noch so viel vom Strunk erhalten bleibt, damit die Stangen nicht auseinanderfallen. Die gesäuberten Lauchstangen werden in einer Schicht in eine Bratform gelegt.
Das Öl bei kleiner Hitze erwärmen. Die Knoblauchzehen in feine Scheibchen schneiden und ein paar Minuten in dem warmen Öl garen, bis der Knoblauch anfängt zu duften. Alles über dem Lauch verteilen. Von der Zitrone die Schale abreiben, auf dem Lauch verteilen, ebenso Zucker und Rosinen. Der Saft der Zitrone auspressen, zum Gemüsefond geben und damit den Lauch aufgießen. Salzen, pfeffern und die ganzen Thymianzweige auf den Lauch legen.
Die Form mit Alufolie abdecken und ins Rohr schieben. Zur Gardauer habe ich oben schon etwas geschrieben.
Wenn der Lauch weich ist, hebt man ihn aus der Form. Die Thymianzweige wegwerfen. Die Garflüssigkeit wird abgeseiht und eingekocht, bis sie dickflüssig ist. Im Kochbuch wird sie über den Lauch gegossen, ich habe sie extra in einer Sauciere serviert. Tulum über den Lauch bröseln. Wir haben den Lauch lauwarm gegessen, was sehr gut geschmeckt hat. Im Kochbuch wird er ausgekühlt serviert.
Bei uns gab es dazu immer Fladenbrot, hier arabisches Fladenbrot (fertig gekauft, mit Wasser besprenkelt und im ohnehin heißen Rohr aufgebacken). Türkisches Fladenbrot ist aber die bessere Variante, da man damit den Saft so fein auftunken kann.
Vielen Dank an die liebe Zorra fürs Anstupsen! Natürlich passt dieses Gericht hervorragend zum Sultan-Blog-Event, dieses Mal ausgerichtet von Ninivepisces.
Lustig, das "Pismek" habe ich auch gerade ausgeliehen und der Lauch lächelte mich an ;-) Obwohl ich ihn optisch ja geflochten besser finde... das passende türkische Fladenbrot habe ich schon so oft gebacken, aber noch nie verbloggt. Ist wirklich kinderleicht. Ich hole es nach widme es dann dir :-)
AntwortenLöschenJa hey, das ist ja ein Service, wenn ich ein Fladenbrot gewidmet kriege. So etwas freut mich immer sehr! Ich sag jetzt schon mal dankeschön.
LöschenOch siehste, das Buch hab ich zuhause - und den Lauch noch nicht gemacht. Ich wollte, aber irgendwie ist er nach hinten gerutscht in meiner gedanklichen Nachkochliste. Mir gehts wie Dir...ich habe schon einiges aus dem Buch gekocht - maches gar schon öfter, aber auch noch nichts verbloggt. Mal sehen, ob sich das noch ändert ;-)
AntwortenLöschenDer Lauch schaut weder spektakulär aus noch klingt er so, aber die Geschmacktskombination ist wirklich sehr fein.
LöschenLahmacun hat mir auch sehr gut geschmeckt aus dem Kochbuch. Eine Linsensuppe habe ich auch in guter Erinnerung.
Ist ja lustig, das ist binnen kurzer Zeit schon das zweite vegetarische Lauch-Rezept, das mich anlacht. Wanderte gerade auf die unendliche Nachkochliste!
AntwortenLöschenNun bin ich neugierig: Was ist denn das zweite? Ich bin gerade lauchsüchtig.
LöschenDas hier: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/das/rezepte/index.html?rid=8348 Sah im TV gut aus.
LöschenDas ist lieb von dir1 Danke für den Link. Das schaut tatsächlich gut aus, aber die garen den Lauch überhaupt nur 15 Minuten. Okay, die garen nicht im Rohr, sondern in der Pfanne, das macht schon einen Unterschied. Muss ich irgendwann testen.
LöschenEin Jamie Oliver-Rezept mit Lauch habe ich noch auf meiner Liste, das muss ich vorher noch abarbeiten. ;)
Richtig leckeres Rezept! Das mir sehr gut gefällt und ich auch noch nicht entdeckt hatte. Geht für alle Jahreszeiten und ist ein leichtes schnelles Essen, nur halt die Zeit im Backofen. Danke und liebe Grüße
AntwortenLöschenIngrid
Liebe Ingrid,
Löschendas stimmt, das geht sicher für alle Jahreszeiten. Wenn ich besser damit leben könnte, im Hochsommer eine Stunde das Backrohr aufzudrehen, dann wäre es sicher sehr fein, am Abend auf der Terrasse zu sitzen und den Lauch kalt zu essen.
Ich träum nicht mehr vom Frühling, sondern gleich vom Sommer! :)
Sieht wirklich schmackhaft und köstlich aus. Wäre doch was für den aus Sultans Küchen-Event. ;-)
AntwortenLöschenDanke, Zorra! Sowohl für das Lob als auch fürs Erinnern. Ich bau sofort ein Banner ein und eile zum Event.
LöschenIch versuch grad wieder, mit Turbo unterwegs zu sein, und ab einem gewissen Alter kommt es dann, dass man so etwas vergisst.
ich esse Lauch total gerne!! auf diese Weise kenne ich ihn aber noch nicht! klingt auf jeden Fall total lecker und sieht auch so aus. danke für dieses schöne Rezept!
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Ann-Katrin
Liebe Ann-Katrin,
Löschendas freut mich, dass dir das Rezept gefällt. Lauch ist wirklich etwas Feines. Ich entdecke den gerade für mich. Man muss wirklich nur die richtigen Rezepte haben, dann kann man sich mit vielem anfreunden.
Schaut wirklich gschmackig aus auf dem ersten Foto! Zum Schaf- oder Kuhkäse: mein Türke sagt: Schaf. Und er schmeckt auch fast wie Feta, aber beschwören könnt ich es nicht und auf der Packung stand nix Genaues drauf - ich werde das noch rausfinden!
AntwortenLöschenAuf jeden Fall hast du mich dran erinnert, das wieder mal zu kochen, ich will ohnehin etwas mehr Gemüse und weniger Fleisch essen.
Hallo Uschi,
Löschenbei mir war das so eine kleine Blechdose, wie ein Fass geformt. Und eben weil da Kuh draufstand, habe ich extra noch einmal nachgefragt.
Bei uns ist es so, dass wir fast gar kein Fleisch mehr essen. Fisch ja, aber Fleisch alle paar Wochen einmal. Das wird sich zur Grillsaison aber sicher dramatisch ändern. ;)
danke, liebe Turbohausfrau, fürs Einreichen dieses feinen Gemüsegerichtes. Ich bin ganz fasziniert von den vielen Gemüse-Varianten, da könnte man glatt zum Vegetarier werden und würde nichts vermissen! Diesen Lauch werde ich sicherlich mal nachmachen, ist doch Lauch ein beliebtes Gemüse hier im Haus
AntwortenLöschenGrüßle von Ninive
Aber gern doch, liebe Ninive! Es stimmt, es wäre kein Problem, sich vegetarisch zu ernähren, die Vielfalt ist scheinbar endlos. Man braucht nur die richtigen Rezepte.
LöschenBoah, das hört sich ja total lecker an :-) Toll! Das wird nachgemacht :-)
AntwortenLöschenDanke für das tolle Rezept!
lg Lola
Liebe Lola,
Löschendas freut mich, wenn die das Rezept gefällt. Ich kann es wirklich sehr empfehlen: Einfach zu kochen und die Aromen harmonieren wirklich perfekt.
Dieses Rezept ist der Hammer... hab mir jetzt gleich das dazugehörige Buch bestellt! Eine traumhafte so schnell gemachte Vorspeise, die einfach nach mehr schmeckt!
AntwortenLöschenHallo Sandra!
LöschenJa, gell, das ist gut! Wir haben es mittlerweile auch schon mit griechischem Feta statt mit Tulum gegessen. Auch so schmeckt es ausgezeichnet.
Wirst sehen, an dem Kochbuch wirst deine Freud haben. Es sind wirklich viele gute Rezepte drinnen.