"Esst's ihr gar kein Fleisch mehr?", hat mich letztens jemand gefragt, weil im Blog immer weniger Fleischrezepte zu finden sind. Doch, tun wir. Fisch so etwa einmal pro Woche und Fleisch eher weniger. Mit ein Grund ist, dass Fleisch einkaufen umständlich ist, wenn man nur welches aus artgerechter Tierhaltung kauft. Ich hab ein paar Quellen, z. B. Merkur (keine Fleischtheke, nur abgepacktes Fleisch), am Samstag am Naschmarkt den Meiringer (man muss am Samstag am Vormittag Zeit haben), den Thum (nur vormittags geöffnet) oder den Ringl, der zu meiner großen Freude auch Abfallfleisch für Hunde verkauft, daher kaufe ich dort am liebsten. Der größte Fleischverbraucher bei uns im Haushalt ist nämlich mein 12-kg-Monster. Unglaublich, was der vertilgen kann! Der braucht so viel Fleisch in der Woche wie wir Menschen in einem halben Jahr. Deswegen freue ich mich wirklich, dass ich für ihn Fleisch aus artgerechter Tierhaltung kaufen kann.
Was für mich ein richtiges Winterwohlfühlessen ist: Polpette, die
italienischen Fleischbällchen. Eingraben könnte ich mich in denen -
speziell in diesen! Das Rezept habe ich bei der lieben Zorra
gefunden. So ganz getraut habe ich dem anfangs nicht, weil die
Fleischbällchen nicht angebraten werden, sondern lediglich in der Sauce
ziehen. Ich dachte, so ohne Röstaromen wird das vielleicht langweilig
schmecken, aber man kann Zorra vertrauen!
Ich habe gleich die doppelte Menge gemacht, was eine kluge Entscheidung war, denn nun schlummern noch zwei Portionen fix und fertig im Tiefkühler, wenn einmal Seelentrost nötig ist.
Wie fast immer findet sich hier eine abgewandelte Version, das Original findet sich im Link.
Für die Fleischbällchen:
250 g gemischtes Faschiertes
1 Ei
50 g Parmesan, gerieben
Salz
Pfeffer
Cayennepfeffer
ca. 2 EL Semmelbröseln
1 Knoblauchzehe, gehackt
Petersilie, gehackt
Für die Sauce:
Olivenöl
2 Knoblauchzehen, ganz oder in Scheiben
frisches Basilikum
1 Dose Schälparadeiser (400 g)
200 g Spaghetti
Salz
Für die Fleischbällchen alle Zutaten in einer Schüssel gut vermischen. Bällchen formen, auf ein Brett legen, das in den Kühlschrank passt, abdecken und gut durchkühlen lassen.
Für die Sauce 2 - 3 EL Olivenöl in einen breiten Topf (es sollen
nachher ja noch die Fleischbällchen da reinpassen) geben, Knoblauchzehen
und Basilikum dazugeben. Bei mittlerer Hitze anbraten. Der Knoblauch
soll keine Farbe annehmen. Tomaten dazugeben und bei kleiner Hitze 20-30
Minuten köcheln. Alles pürieren.
Dann die Polpette in
die Sauce geben und 30 Minuten sacht köcheln lassen. Um Himmels Willen nicht
rühren, sonst produziert man Sauce Bolognese!
In der Zwischenzeit die Spaghetti in Salzwasser kochen. Nudeln mit Fleischbällchen und Paradeissauce servieren. Man könnte sicher noch Parmesan drüberstreuen, aber das war nicht nötig, denn für uns war es so perfekt. Mehr wäre uns zu viel gewesen.
Ein perfektes Wohlfühlessen. Ich lege mich dazu ;-) (Bei mir gibt's als Trostessen ausser Pasta auch oft Pizza oder Chili...)
AntwortenLöschenDa bringst du mich auf eine Idee: Chili habe ich schon eeeewig nicht mehr gegessen! Muss ich gleich mal auf meine To-Do-Liste setzen.
LöschenAh Polpette, wirklich ein Wohlfühlessen, mag ich auch sehr gern. Im Sommer sogar nur 'pur' ohne Pasta. Ich lass sie auch nur ziehen, allerdings kommen bei mir noch geröstete Pinienkerne rein und gaaaaaaanz viel Basilikum. Bis es das wieder bei mir gibt wird wahrscheinlich noch einiges an Zeit vergehen. Wenn die eigenen Paradeiser reif sind und es Basilikum im Überfluss gibt. Ach, da fang ich gleich zu träumen an...
AntwortenLöschenDu hast recht: Im Sommer in ein Baguette rein und ein tolles Essen ist fertig.
LöschenLeider komm ich nicht ohne Dosenparadeiser über den Winter. Dadurch, dass wir so viel weg waren im vergangenen Jahr, habe ich auch keine Paradeiser eingekocht. :(
Ich auch nicht. Hab zwar eingekocht, reicht aber nie aus. Und Dosenparadeiser sind praktisch und 1000mal besser als das 'frische' Zeug, das man momentan bekommt
LöschenAch ja, die frischen Paradeiser derzeit ... Da hätte ich lieber Hunger als dass ich die essen mag.
LöschenBeim Einkochen beneide ich immer Leute mit einem Haus, wo man genug Platz hat, um viel unterzubringen. Leider muss ich mich da immer zusammenreißen und kann nicht so, wie ich gern würde. Hat aber den Vorteil, dass mir eigentlich nie irgendwas selbst Eingekochtes kaputt wird. ;)
Das könnt ich auch wieder mal machen, aber erst mal muss die fleischlose Zeit vergehen.
AntwortenLöschenSieht wieder mal köstlichst aus!
Danke! :)
LöschenIch drück dir ganz superfest die Daumen, dass du deine guten Vorsätze alle durchhältst!
Ich könnt mich reinlegen, in diese leckeren Fleischbällchen!
AntwortenLöschenIch habs sie bisher auch immer angebraten und dann in der Sosse gar ziehen lassen, könnte es ja auch mal ohne anbraten versuchen...
Danke für die Idee :)
Mich hat das auch erstaunt, wie gut die Fleischbällchen schmecken, auch wenn man sie nicht anbrät.
LöschenDie Idee kann ich leider nicht für mich beanspruchen. ;)
Das ist auch ein heißgeliebtes Essen bei uns.......und das mit den Dosentomaten ist im Winter allemal besser als im Moment die Tomaten aus dem Handel...Ich hab bisher meine Bällchen auch immer angebraten...werd ich das nächste mal nicht tun.....soviele Blogger können sich nicht irren:-))
AntwortenLöschenLG
martina
Na hoffentlich schmeckt's dir dann auch. Ich bin immer ganz geknickt, wenn jemand schreibt, dass ein Rezept, das ich gepostet habe, nicht gelungen ist oder blöd geschmeckt hat.
Löschenwelche Freude, wenn im TK noch eine eine Dose mit Polpette vorfindet !
AntwortenLöschenSchon, gell?
LöschenDie Erfindung eines Tiefkühlers ist etwas Tolles.
Oh mein gott sieht das lecker aus :-)!
AntwortenLöschenIch hätte auch gerne eine Portion.. oder vielleicht zwei?
Liebe Grüße sende ich dir,
Dani
Nein, nein, musst du selber kochen. Meine Fleischbällchen geb ich nicht her, da bin ich eigensinnig. ;)
LöschenIch muss mir deinen Blog jetzt genauer anschauen, weil da sah ich etwas mit Hundekekesen! Das ist doch genau so wichtig wie Fleischbällchen. ;)
Einfach nur wunderbar - das liebt meine ganze Familie!!!
AntwortenLöschenVielleicht magst du mal schauen, so mach ich sie ;-) :
http://wolke-sieben-doris.blogspot.de/2012_01_01_archive.html
Ganz liebe Grüße,
Doris
Liebe Doris, vielen Dank für deinen Link, den werde ich mir gleich einmal anschauen. Man kann nie genug Fleischbällchen-Rezepte haben!
LöschenEin schönes Wochenende wünsche ich!
Soulfood! Bisschen Sardellenfilets tun den Bällchen auch gut. Muss ich unbedingt mal wieder machen. Danke für die Erinnerung ;-)
AntwortenLöschenGruß Tom
Sardellenfilets? Jetzt, wo du das schreibst, finde ich die Idee auch toll. Wieso fällt mir so selten so etwas ein?
LöschenIch danke dir für die Idee und wünsche ein schönes Wochenende.
Ja, mache ich sehr oft auch an "normale" Tomatensauce. Gibt dem Ganzen so den letzten Umami-Kick ;-)
LöschenMan nennt Sardellenfilets ja nicht zu unrecht den italienischen Suppenwürfel. Wenn man nicht zu viel nimmt, kann man die fast überall reintun. Ich scheitere oft daran, dass ich die feinen weißen Filets nicht finden kann. Wenn wir in Italien sind, kaufe ich oft viele Gläschen und bring sie mit nach Wien.
LöschenDarum fahr ich für sowas immer nach Frankreich z.B. nach Straßbourg. Da bin ich in 1,5 Stunden und die haben einfach eine unglaublich Auswahl an Allem. Kein Vergleich zu den deutschen Supermärkten. Die haben da echt super Sardellen-Filets in Salz. Auch große Gläser...
LöschenJa, ja, ja, gib's mir nur! o.o
LöschenHach ja...Wohlfühlessen. Die Fleischbällchen schmecken ohne Anbraten ganz erstaunlihc gut, die Tomatensauce lässt auf Sommer hoffen und ich muss mal wieder einen TK-Vorrat anlegen...
AntwortenLöschenJa, genau, ein Sommer-Vorschau-Essen ist das. Hier in Wien ist der Himmel seit Tagen nur grau. Wenigstens sind wir gestern spät abends bei klarem Himmel draußen gestanden und haben gehofft, irgendwas vom Meteoriten zu sehen.
LöschenHach jaaa, das wäre auch etwas für mich. Und das Schöne daran: G. mag keine Tomatensauce, ich darf diese Köstlichkeit dann ganz alleine essen.
AntwortenLöschenMag keine Tomatensauce? So kann man leben? o.o
LöschenIch darf dafür alle Innereien allein essen, Geflügel, dem man ansieht, dass es einmal ein Tier war, ebenso.
Darüber würde ich mir keinen Kopf machen.......Essen ist mal generell Geschmackssache....und wenn ich ein Rezept von einem Blog nachkoche , weiß ich schon mal sicher ...einem ist es bis jetzt gelungen.Bei einer Zeitung oder Kochbuch muss das nicht so sein.
AntwortenLöschenUnd wenn ich z.B kein Broccoli mag such ich mir auch kein RZ mit Broccoli oder ich tausche was aus........wenns dann blöd schmeckt bin ich selbst schuld.(Hat dir wirklich schon mal jemand geschrieben, dass das Essen blöd geschmeckt hat?????? unfassbar)
Ich wünsche dir ein schönes WE
LG
Martina
Nein, geschrieben hat das noch niemand. Mein Freundes- und Bekanntenkreis liest zwar hier im Blog, schreibt aber nie etwas. Und ehrlich gesagt ist mir dann der direkte Kontakt auch lieber, wenn mir wer sagt, dass das nicht ganz das Erwartete gewesen ist.
LöschenIrgendwie hab ich gerade Kopfkino: Wenn man unter jedem zweiten Posting stehen hätte, dass das Essen ein Krampf war, dann hört man wahrscheinlich nach einem Monat auf zu bloggen.
Ich hatte ja auch Bedenken, dass es ohne Anbraten eine fade Angelegenheit gibt. Aber wie du jetzt auch bestätigen kannst, sie sind schmackhaft! Muss sie auch wieder mal machen.
AntwortenLöschenSo wirst du wieder erinnert, was du vor Urzeiten einmal gekocht hast. ;)
LöschenMeine Nachkochliste ist lang und wird immer länger, daher dauert es oft eine Weile, bis die Sachen wirklich auf den Tisch kommen, aber sie kommen ganz sicher.
Super Rezept. Hat der ganzen Familie geschmeckt. Gibt es jetzt häufiger....
AntwortenLöschenOh, die liebe Frau Huber! *freu*
LöschenFind ich schön, wieder von dir zu lesen.
Fleischbällchen kann man gar nicht oft genug essen. Das ist so richtiges Wohlfühlessen.
Und komisch, obwohl eigentlich die gleichen Zutaten...
LöschenEs ist ein riesiger Unterschied zur Bolognese...
Da hast du wohl recht! Ich denk mir das auch oft, dass es ganz unglaublich ist, was man aus denselben Zutaten für verschiedene Gerichte kochen kann. Und es ist auch ein Unterschied, was verschiedene Menschen aus demselben Rezept machen. Vor vielen Jahren hatte ich von meiner Schwägerin ein Kuchenrezept und sie war erstaunt, als sie den Kuchen bei mir gekostet hat, weil der total unterschiedlich ausschaute und schmeckte.
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