Sonntag, 25. November 2012

Trüffel, Trüffel, Trüffel

Also ganz so schlecht ist es dann doch nicht, wieder in Wien zu sein. Wobei ich schon zugeben muss, dass ich länger nachdenken musste, was ich schön daran finden kann, dass der Urlaub vorbei und nun Winter ist. Eingefallen ist mir anfangs nur, dass ich im Schlafzimmer den Rollladen nicht runterlassen muss, sondern es reicht, wenn ich die Vorhänge zuziehe, die Sonne brennt mir trotzdem nicht um 5.00 Uhr morgens herein. No ja, über diese Erkenntnis hat sich die Freude deutlich in Grenzen gehalten.
Doch dann erinnerte ich mich, dass doch im November immer der Trüffelmarkt  in Wien stattfindet. Und tatsächlich war gestern der letzte Tag. Das ist doch genau der richtige Ort, wenn man sparen will, was wir uns nach dem Urlaub ganz fest vorgenommen haben ...

Spannende Erkenntnis: Es gibt Trüffel, die ungenießbar sind. Sie werden von den Suchhunden genau so wie die essbaren Trüffel angezeigt, daher wurden ein paar von den Dingern ausgestellt. Angeblich verursachen diese Trüffel sogar Bauchschmerzen.



Es gibt Sommer- und Wintertrüffel. Im Aussehen würde ich sie nicht unterscheiden können. Diese Wintertrüffel hier stammen aus Kärnten.

Ganz erstaunt war ich, dass es in der Gegend, in der ich aufgewachsen bin, auch Trüffel gibt. Von meiner Mutter hatte ich so etwas schon gehört und nun bin ich tatsächlich stolze Besitzerin einer Trüffel von dort.

Hier Wintertrüffel aus Ungarn. 

Das sind die begehrten weißen Trüffel.

Hier die De Luxe-Variante der weißen Trüffel, die sind nämlich riesig! Da habe ich nicht einmal nach dem Preis gefragt, denn wahrscheinlich hätte es mich vom Hocker gehauen.


Es gab auch viele Lebensmittel mit Trüffel: Trüffelsalami, Trüffelkäse in diversen Varianten, Trüffelhonig, Trüffelnudeln und alle möglichen anderen konservierten Sachen.

Mit einem Trüffelsucher habe ich sehr lange gesprochen. Er hat drei Trüffelhunde und zu meiner großen Freude werden die ausschließlich über positive Bestärkung trainiert. Seine Hunde waren eigentlich immer Jagdhundmischlinge, sogar ein Kettenhund, den er aus Ungarn gerettet hat, war dabei.


Und nun wieder daheim zeige ich euch, wie man Trüffeleier macht. 

Trüffel haben den unglaublichen Vorteil, dass man nicht kochen können muss. Die schmecken so markant, dass man sie über viele Gerichte einfach drüberhobeln kann. Also ein schlichtes Risotto und ein Stückerl Trüffel drübergehobelt, fertig. Gute (!) Nudeln kochen, in Butter schwenken, Trüffel drüberhobeln und gut.

Für die Trüffeleier die Eier in ein gut schließendes Gefäß geben, am besten mit einem "Stoßdämpfer" dazwischen, damit sie nicht zerbrechen, wenn man unbedacht das Gefäß aus dem Kühlschrank nimmt. Dann legt man die Trüffel zu den Eiern, Deckel drauf, ab in den Kühlschrank und ein paar Tage stehen lassen.
Weiße Trüffel sollte man übrigens nicht lagern, sondern sofort verwenden, schwarze Trüffel halten sich schon ein bis zwei Wochen, wenn sie wie mein Trüffel am Vortag ausgegraben wurden.
Mit den Eiern kann man dann eine Eierspeis machen, die nach Trüffeln schmeckt, oder pochierte Eier oder was auch immer. Wenn man einen intensiveren Trüffelgeschmack will, kann man noch Trüffel auf alles hobeln. Von Heike gibt es den Tipp, über diese Spinatknöderln Trüffel zu hobeln.

Wenn ich mir so anschaue, was ich mit meinem winzigen Trüffel so für Ideen habe, dann sollte ich meinen Hund auf seine alten Tage noch zum Trüffelhund abrichten. ;)

12 Kommentare :

  1. Trüffel ist schon was feines. Ich habe auch erst ein paar Rezepte mit Trüffel ausprobiert ;-)
    Auf euren Trüffelmarkt bin ich fast ein bißchen neidisch.

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    1. Viel Erfahrung hab ich auch nicht mit Trüffeln, denn trotz des Marktes sind die Preise immer noch stolz. Das ist auch die einzige Gelegenheit im Jahr, wo ich Trüffel kaufe, weil ich kenn mich zu wenig aus und mich könnte man grandios mit chinesischem Zeugs über den Tisch ziehen.

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  2. Vielen Dank für diesen schönen, informativen Bericht. Bitte nächstes Jahr nochmal vom Trüffelmarkt berichten und bitte etwas früher, damit ich meinen Sohn dahin schicken kann ;-)

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    1. Zu Befehl! Werde ich nächstes Jahr nicht im November auf Urlaub fahren. Will eh niemand weg, so schön wie diese Zeit in Wien ist ... ;)

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  3. Wusste nicht, dass es einen Trüffelmarkt in Wien gibt.
    Bei einheimischen Trüffeln ist auch grosse Vorsicht geboten, damit man nichts verkauft bekommt, was weniger Aroma als ein Dosenchampignon hat. Das kann einem in Alba, ausserhalb des offiziellen Trüffel-Marktes auch passieren.
    Ich finde diese Übersicht ganz gut:
    http://www.trueffel-seminar.de/kunde.html

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    1. Danke für den Link!
      Der Markt findet nur ein paar Mal im Herbst statt, ich weiß gar nicht, ob es immer drei Samstage im November sind wie in diesem Jahr. Und ich bin wirklich froh über diesen Markt, eben weil ich mich nicht gut auskenne und man mir sonst was andrehen könnte.

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  4. preise sind heuer auch extrem hoch, weil's sehr wenig gibt, letztes jahr fast die hälfte. wir haben uns heuer auch nur eine sehr kleine alba geleistet und unseren gästen eine cremige polenta damit "versüßt".
    dass du das nicht wusstest, liebe eline, glaube ich dir jetzt nicht ;-)
    http://www.esskultur.at/index.php/2011/11/17/last-chance-wiener-trueffelmarkt/
    (siehe kommentare)
    danke für den link zum trüffel-seminar, der ist gut.

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    1. Katha, sei nicht so streng. Man darf ab und zu auch was vergessen. ;)

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  5. Da krautere ich eine Woche lang im Keller mit meinen Adventskränzen rum und hier geht die Trüffelpost ab. Ich könnte jetzt grad ein pochiertes Ei mit Trüffel futtern, so locker zum Frühstück.

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    1. Aber dein Adventkranz ist sehr schön geworden! Da würde ich glatt eine Trüffel dafür geben, wenn ich so einen hätte.

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    2. Du, wenn Du nicht so verflucht weit weg wärst, würde ich Dir glatt einen machen.

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  6. Ich biete schwarze und weisse Trüffel zum verkauf an. Die Trüffel stammen aus serbien und haben eine sehr gute Qualität.
    Für mehr Infos,melden Sie sich bitte unter dieser Nummer
    0041763303897

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