Samstag, 20. Oktober 2012

Palatschinken mit beschwipsten Preiselbeeren

Schön langsam leide ich unter der bekannten Bloggerkrankheit namens Rezeptstau. Vor allem weil jetzt gerade die Zeit im Jahr ist, in der die Märkte voll sind mit so tollem Obst und Gemüse, am liebsten würde ich alles einkochen, was mir zwischen die Finger kommt. Irgendwie ist es aber auch ein Glück, wenn man nur eine Wohnung und damit keine grandiosen Lagermöglichkeiten hat, denn sonst würde ich bald zu nichts anderem kommen außer kochen.

Die Preiselbeermarmelade habe ich schon vor einer Weile eingekocht, bin aber nicht dazugekommen, das Rezept zu posten. Nachdem die Preiselbeeren nun gut durchgezogen sind, habe ich das erste Glas geöffnet und das Palatschinkenrezept war gleich ein Volltreffer. Das kann aber auch nicht anders sein, weil viel Fett und Zucker ergeben immer was Feines. Wie sagte Julia Child? "If you're afraid of butter, use cream!" Und hier sind gleich beide Sachen drinnen.

Dieses Preiselbeerrezept ist im Gegensatz zu meiner normalen Preiselbeermarmelade nicht für Kinder geeignet, denn es ist ordentlich Schnaps drinnen.
Ich könnte mich reinknien in diese Preiselbeermarmelade. Durch den Gelierzucker 3:1 und den Schnaps sind die Preiselbeeren recht herb. Mir schmeckt das außerordentlich gut - bittere oder herbe Sachen sind genau mein Ding.


1 kg Preiselbeeren (Gewicht nach dem Verlesen)
1 Zimtstange
4 Sternanis
2 Muskatblüten
Saft und Schale von 2 Bioorangen
1 Packung Gelierzucker 3:1
1/16 l Vogelbeerbrand

Die Preiselbeeren verlesen, waschen. Von den Orangen die Schale mit einem Sparschäler abschälen, Saft auspressen. Die Preiselbeeren mit den anderen Zutaten außer dem Schnaps gut verrühren und über Nacht Saft ziehen lassen. Am nächsten Tag ein paar Minuten sprudelnd kochen, Gelierprobe machen, die Gewürze herausfischen und den Schnaps einrühren. In sterilisierte Schraubverschluss-Gläser füllen, Gläser gut zuschrauben und eine halbe Stunde auf den Deckel stellen.



Zutaten für 4 Palatschinken (an und für sich sind das 4 Portionen, aber ich hätte kein Problem, diese Menge auch allein zu verdrücken):

1 kleines Glas beschwipste Preiselbeeren

Creme:
1 El Zucker
3 Stängel Zitronenthymian
1/2 Becher Sauerrahm
1/2 Becher Schlagobers (ungeschlagen)

Zitronenkaramell:
20 g Zucker
1 Tl abgeriebene Zitronenschale

Palatschinken:
80 g glattes Mehl
200 ml Milch
1 Ei
30 g Zucker
Salz
Butter zum Backen
Staubzucker zum Bestreuen.

1 EL Zucker mit 50 ml Wasser zu Sirup kochen. Den Zitronenthymian dazugeben und eine halbe Stunde im Sirup ziehen lassen. Thymian entfernen und den Sirup mit Sauerrahm und Schlagobers sehr gut verrrühren.
Ein kleines Stück Backpapier herrichten. Für den Zitronenkaramell den Zucker in einem kleinen Topf schmelzen und karamellisieren. Zitronenschale hineinreiben und den Karamell rasch auf das Backpapier leeren. Abkühlen lassen. Wenn der Karamell hart ist, zerbröckeln und zur Seite stellen.
Für die Palatschinken das Mehl mit Milch, Ei,  Salz und Zucker verrühren. 20 Minuten quellen lassen. Eine Palatschinkenpfanne erhitzen. Pro Palatschinke 1 guten TL Butter darin zerlassen und nacheinander aus dem Teig 4 dünne Palatschinken backen.
Die Palatschinken mit Preiselbeeren und etwas Creme füllen, zusammenklappen. Mit der restlichen Creme und Preiselbeeren garnieren, den zerbröselten Zitronenkaramell drüberstreuen, anzuckern.



Ich hab selten so gute Palatschinken gegessen, daher eine unbedingte Nachkochempfehlung! 

Quelle für die Palatschinken: essen und trinken
Preiselbeermarmelade: selber zusammengezimmert


8 Kommentare :

  1. Das Rezept mops ich mir , da sind meine Süßschnäbel, bestimmt begeistert. Wenn es mit den Preiselbeeren nicht klappt da probiere ich vielleicht Cranberries, die habe ich gerade entdeckt und könnte mir vorstellen, die so zu servieren. Vielen Dank für's Rezept und liebe Grüße und schönes Wochenende Ingrid

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  2. Das geht ganz sicher auch mit Cranberris. Die sind ja die gezüchtete Variante von den wilden Preiselbeeren.
    Wenn du minderjährige Süßschnäbel hast, kannst du ja die Marmelade ohne Schnaps einkochen. Oder den Schnaps von Anfang an mitkochen, dann verschwindet viel vom Alkohol.
    Viel Spaß beim Nachkochen und ein schönes Wochenende!

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  3. Antworten
    1. Das war der mit Abstand kürzeste Kommentar in meinem Blog. :D

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  4. Volle Palatschinken-Deluxe-Version, liebe Turbohausfrau. Danke! :-)

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    1. Die waren wirklich sowas von gut! Der Göttergatte hat schon nachgefragt, wann wir - haha, wir, ja klar - das wieder kochen. :D

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