Sonntag, 29. April 2012

Schokokuchen nach David Lebovitz

Die angelsächsischen und amerikanischen Kuchen sind für mich, die mit österreichischen flauschig-flaumigen Kuchen aufgewachsen ist, immer noch ungewohnt, denn bei denen flauscht und flaumt nix. Im Gegenteil: das cremige Innenleben ist das, was solche Kuchen ausmacht. Dieser hier ist noch besonders fies, man sollte den nämlich laut Autor noch 2 Tage rasten lassen, damit er noch pampiger wird. Und das mir! Ein Schokokuchen im Haus und ich muss warten, damit er möglichst unflauschig wird.
Na gut, ich habe es ausgehalten und zwei Tage nicht gekostet und das Ergebnis war unglaublich gut. Total fein cremig-schokoladig, "very rich", aber dafür packt man auch nicht mehr als ein Stück pro Tag, was ja auch nicht unbedingt ein Nachteil ist.
Was eine recht gute Idee war: Ich habe dazu ein Kompott aus Mango und Orangensaft gezimmert, in dem ich einen Tag eine getrocknete, angedrückte Chili ziehen habe lassen. Dieses Gimmick war dann das Tüpfelchen auf dem I.

Neue Schoki im Test: Lindt mit 72 % Kakaoanteil - Test bestanden, darf wiederkommen


Zutaten:
250 g Zartbitterschokolade
115 g Butter
100 g Zucker
4 große Eier
2 EL Mehl (Turbohausfrau: glattes)
Prise Salz

Backrohr auf 180 Grad vorheizen.

Eine Kastenform mit Butter bestreichen, zusätzlich unten einen Streifen Backpapier einlegen. Ich habe rundherum Backpapier eingelegt, was kein Fehler war, weil der Kuchen wirklich sehr weich war, so konnte ich den mit dem Papier gut aus der Form heben.

Im Wasserbad Schokolade und Butter zusammen schmelzen. Vom Herd nehmen und überkühlen lassen, dann die Hälfte des Zuckers, Eidotter und Mehl einrühren.

Mit einem Mixer das Eiweiß mit Salz aufschlagen, bis sich weiche Spitzen bilden, dann den restlichen Zucker mit einrühren, bis das Eiweiß eine feste, glänzende Baisermasse geworden ist.

Baisermasse mit einem Gummihund vorsichtig unter die Schokomasse heben. Teig in die Kastenform füllen und 35 Minuten backen. Der Stäbchentest funktioniert nicht, weil die Masse ja innen feucht sein soll. Ich habe mich genau an die 35 Minuten gehalten und das hat bestens geklappt. Der Kuchen ist schön aufgegangen, aber beim Auskühlen in sich zusammengefallen. Auch das soll so sein, denn sonst wird das nix mit dem cremigen Innenleben.

So schaut das direkt nach dem Backen aus, bald ist nur mehr die halbe Höhe vorhanden.

Für das Kompott habe ich eine Orange ausgepresst, eine Mango in Würfel geschnitten. Beides war sehr süß, wenn man weniger süße Früchte hat, muss man möglicherweise nachzuckern. Orangensaft erhitzen und auf die Hälfte einreduzieren, Mangowürfel und eine angedrückte Chilischote in den heißen Saft geben, darin über Nacht marinieren. Die Chilischote hat wirklich nur einen Hauch Schärfe abgegeben, was sehr gut zu Kompott und Kuchen gepasst hat.

Mit Minze behübscht servieren.


Wahrscheinlich passt auch ungesüßtes Schlagobers gut zu dem Kuchen. Ich werde das bald einmal testen müssen, glaub ich. Schön langsam gewinnen diese innen weichen Kuchen meine Sympathie.

Fräulein Text sammelt heute die Beiträge zur Initiative Sonntagssüß und der Kuchen darf dabei sein.

8 Kommentare :

  1. ╔╗.....♥
    ║═╗aaaaanz viele liebe
    ╚═╝.╠╣ERZLICHE Grüße in den Sonntag
    von Kerstin ☸ڿڰۣ-

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    1. Liebe Kerstin,
      auch dir einen schönen Sonntag und ganz liebe Grüße! :)

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  2. Also ich mag innen weiche Kuchen. Flaumig-flauschig mag ich hingegen weniger, aber ich bin ja auch Amerikanistin ;) Zwei Tage warten, das pack ich allerdings nicht.

    Liebe Grüße
    Nadja

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    1. Und ich mag die amerikanische Küche immer mehr. Was ich gerade entdecke: alle möglichen Sachen in einem Weckerl (Brötchen) einzupacken. Wir hier haben nur langweilige Wurst- oder Käsbrote. Die amerikanische Küche bietet eine wahnsinnige Vielfalt. Und da taste ich mich gerade heran.

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    2. Stimmt, da hast du recht. Die sind viel kreativer als wir - dabei sagt man immer, dass sie keine Kultur haben...

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    3. Oh je, "keine Kultur" kann wohl nur jemand sagen, der keine Ahnung von deren Kultur hat. Nur muss ich gestehen, dass ich einiges schon für gewöhnungsbedürftig halte und ich vieles anders machen würde, aber so geht es mir mit vielen anderen Kulturen auch.

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  3. Schokokuchen mit Warten? Chapeau für's Durchhalten, ich hätte das sicher nicht geschafft!!

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  4. Das Leben kann einen auf harte Proben stellen! Das war eine davon. ;)

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