Eigentlich sind sie ja fast zu schön zum Essen. Am liebsten mag ich Artischocken, wenn sie an der Pflanze voll aufgeblüht sind und die wunderbar blaue Blüte Unmengen an Hummeln und anderen Insekten anlockt. Nachdem ich diesen Anblick leider nur selten habe, ist meine zweitliebste Variante die Artischockenblüte in der Vase. Und das, obwohl ich Artischocken wirklich gern esse! Aber manchmal ist Essen halt nicht das Wichtigste im Leben.
Als ich dieses Rezept gesehen habe, dachte ich, nein, das geht nicht. Artischocken und Sardellen. *urgs* Aber doch, das geht. Und wie das geht! Bei uns gab es pro Mensch eine gefüllte Artischocke als Vorspeise, was von der Menge gut gepasst hat - nein, eigentlich war es zu wenig, wir hätten lieber den Hauptgang weggelassen und dafür mehr von den Artischocken gehabt.
Wieder einmal muss ich ein Loblied auf dieses Kochbuch singen: "Eatdrink" von Klaus Kamolz sollte man sich kaufen. Klaus Kamolz, den viele Österreicher vom profil kennen, kocht sich durch alle möglichen Küchen, schaut vielen Köchen in den Kochtopf und zeigt auch eigene Rezepte. Ich habe jetzt schon viele Sachen nachgekocht und sie waren immer genial, so unglaublich manche auch geklungen haben. Vor allem ist das Kochbuch wunderbar österreichisch, es finden sich auch viele Bezugsquellen in dem Buch.
Das wie fast immer von mir abgewandelte Rezept:
Backrohr auf 180 Grad vorheizen.
Man atomisiert 4 Sardellen (eh schon wissen, die weißen sind die guten). Ich habe dann wie für Pangrattato 2 Scheiben altbackenes Ciabatta-Brot mit einem Zecherl Knofi grob gemahlen, einen Esslöffel gehackte Petersilie, grob gemahlenen schwarzen Pfeffer und so ca. 2 EL Olivenöl miteinander gut verrührt.
Von den Artischocken den Stiel abschneiden und ungefähr die obere Hälfte der Blätter abschneiden. Mit einem scharfkantigen Löfferl die Mitte der Artischocke samt dem Heu herauskratzen. Sofort in Zitronensaft eintunken. Wenn man nicht flink genug ist, kann man diese ganze Aktion auch in Zitronenwasser starten, dann wird die Artischocke auch nicht braun.
In das entstandene Loch füllt man die Brösel-Sardellenmischung ein.
Ich habe kleine feuerfeste Förmchen mit Deckel, in die genau eine Artischocke hineinpasst. Man kann die Artischocken natürlich auch in einen anderen Bräter stellen, sie sollten nur aufrecht stehen und der Bräter sollte einen Deckel haben. In die Form gibt man pro Artischocke 2 EL Weißwein und 1 EL Olivenöl. Artischocke in den Sud, Deckel drauf, ab ins Rohr für eine Stunde.
Zum Servieren träufelt man noch den Sud über die Artischocke. Mehr braucht's nicht zur Glückseligkeit.
Dieses Foto ist nun wirklich ein Anblick, der auf jeden Fall zu Heikes ugly food- Aufruf passt.
Ich stelle mich in die Ecke eine Runde schämen für dieses Bild - so ein gutes Essen und so ein grausliches Foto! Gute Gelegenheit, mich in eine zweiwöchige Osterpause zu verabschieden.
Lasst es euch gut gehen!
Sonntag, 1. April 2012
25 Kommentare :
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Kommentare zum Post
(
Atom
)
Das kann mich auch nerven: Tolles Essen (wie deine gefüllten Artischocken) und doofes Foto!
AntwortenLöschenDas machst du ganz richtig, dass du dich nicht ärgern läßt und dir Ferien gönnst!
Eine wunderschöne Zeit, liebe Turbohausfrau, und ruhig mal den Turbo rausnehmen ;)
Du weißt ja nun genau, wie gut eine Auszeit tun kann, nehme ich an. ;)
LöschenFür mich bist du übrigens nun untrennbar mit den Fotos von deiner Küche verbunden. Die vergesse ich mein Leben nie!
Nun gut, das letzte Foto ist nicht ganz so gelungen, dafür ist das erste umso schöner: Die Mini-Cocottes passen farblich perfekt zu dem violetten Ton der Artischocken ;-)
AntwortenLöschenIch wünsche Dir wundervolle Osterferien.
Liebe Grüße von Sabine
Ja, diese violetten Formen waren ein guter Griff - hat's bei Eduscho (Tchibo) um ganz wenig Geld gegeben.
LöschenLeider wüsste ich nicht einmal, wie man diese Artischocken besser fotografieren könnte. Die Dinger schauen irgendwie schlimm aus, wenn man sie zerlegt.
Auch dir schöne Ostern, liebe Sabine!
Schönes 1. Foto, ich finde Artischoken auch sehr schön und dekorativ, essen muss ich sie nicht unbedingt. Einen schönen Urlaub! lg, Friederike
AntwortenLöschenÜbrigens, der Bloggerin Elisabetta2 ist es mit Urheberrecht ähnlich ergangen, nur nicht so schlimm, wie dir mit den S.Knö.
Liebe Friederike, danke für das Lob für das erste Foto.
AntwortenLöschenDanke für den Hinweis! Welcher Blog ist Elisabetta2?
Tante Google weiß alles ;-) lg
LöschenIst mir mit Artischocke eben auch passiert. Roh sind sie so hübsch gekocht, mit einem Wort: ugly. Schöhöne Ferien !
AntwortenLöschenIrgendwie beruhigend, dass dir das auch passiert.
LöschenDanke für die Urlaubswünsche. :)
Schon gefunden und gesenft. Auf jeden Fall danke für deinen Hinweis!
AntwortenLöschenIch wünsche Dir und deinen Lieben wunderschöne Osterfeiertage!
AntwortenLöschenViel Zeit zum Entspannen und Erholen!
Und gaaaaaaaaaaaaaanz viele, bunte Ostereier ;)
Liebe Grüße Kerstin
Danke, liebe Kerstin! Es war tatsächlich so, wie du es mir gewünscht hast. :)
LöschenSchöne Osterfeiertage liebe Turbohausfrau!
AntwortenLöschenDanke dir, Sina. Hoffentlich hattest du auch schöne Ostern.
LöschenGna, ich war hier doch schon gewesen?
AntwortenLöschenGanz spassig, wie die Artischocken Schritt für Schritt optisch nachlassen :)
Ich hab gestern trotzdem welche gepflanzt :)
Du warst schon hier? Ich war auf Urlaub und weiß von nix.
LöschenLeider werden Artischocken bei mir auf Balkonien nix. Schade! Die Blüte würde viele Bienen und Hummeln anlocken.
Artischocken hab ich noch als ganz fiese 80er Erinnerung am Gaumen. Und dann noch Sardellen? Uäh. Ich kann mir ganz schwer vorstellen, daß die Kombi gut gehen soll.
AntwortenLöschenDas konnte ich mir auch nicht vorstellen. Aber man lernt ja zum Glück immer noch dazu. ;)
LöschenHallo Turbohausfrau :)
AntwortenLöschenGanz kleinlaut komme ich angekrochen und will eigentlich schon sei Wochen einen Gruß hinterlassen. Nur spielt der Rabenhaushalt gerade etwas verrückt und im Winter ist dann auch bei mir eher Ruhezeit... Aber ich schweife ab. Was ich sagen wollte: Deine halbtrockenen Tomaten sind einfach super geworden! :D Wir haben jetzt noch ein oder zwei Gläser und meine ganzen Befürchtungen haben sich buchstäblich in Rauch aufgelöst. Die Tomaten halten sich super über den Winter und das Aroma ist einwandfrei :) Danke dir nochmals für den guten Tip.
Es freut mich sehr, dass du dich noch einmal meldest und dass dir die Tomaten geschmeckt haben.
LöschenIch habe (wie fast immer) zu wenige von den Paradeisern eingekocht. Dafür freu ich mich jetzt schon wieder auf vollreife Paradeiser. Hat also auch Vorteile, wenn man mit dem Stauraum haushalten muss.
Ich wollte ja schon viel eher ein Lebenszeichen lassen. Nur steppt bei uns dermaßen der Bär, dass ich oft abends zu müde für alles bin.
LöschenNoch Tomaten übrig haben wir übrigens auch nur, weil ich mich so lange nicht rangetraut habe ;)
Das kenne ich gut, dass man abends manchmal nichts mehr kann außer sich flach aufs Sofa zu legen. Einfach mal tief durchatmen!Alles Liebe!
AntwortenLöschenDanke ^^ Langsam bekomme ich auch wieder Luft. Das Licht am Ende des Tunnels, wie es so schön heißt. ;)
LöschenDas freut mich für dich! :)
LöschenKrass, das letzte Bild ;-) Dafür ist das erste umso schöner. Gibt's überhaupt schöne Bilder von gekochten Artischocken?
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