Eigentlich weiß ich nicht, wie man den schreibt - den hat die Oma so genannt und hochdeutsch heißt er Milchrahmstrudel. Aber ich bin mir ganz sicher, dass Omas Millirahmstrudel besser schmeckt!
Man braucht übrigens eine Form mit Rand, in die man den Strudel legen kann. Einfach Backblech geht nicht, weil über den Strudel nach der halben Backzeit ein Guss drüberkommt, der sich bei einem Blech einfach nur im Rohr verteilen würde.
Und nachdem es heute Temperaturen wie in Sibirien hat, war ich richtig froh, dass ich das Backrohr anheizen konnte. Mein Raubzug über den Naschmarkt hat mich in einen Eiszapfen verwandelt, das Gemüse war gefroren, als ich daheim ankam, der Fisch ebenso.
Letzten Sonntag habe ich Joghurt-Tonka-Törtchen gebacken, da ist einiges an Biskuitteig übrig geblieben. Den habe ich eingefroren und heute in der Früh aus dem Tiefkühler geholt. Diese Reste wurden nun verarbeitet.
Ich habe einmal versprochen, ich mache eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Fotos, wie man Strudelteig auszieht. Ich muss gestehen, bisher ist es mir einfach nicht gelungen. Früher habe ich immer den Teig aus meinem Schul-Kochbuch gemacht, das hat 1A geklappt, aber ich finde das Kochbuch nicht mehr. Und die beiden Rezepte, die ich in der Zwischenzeit ausprobiert habe, haben nicht wirklich funktioniert. Ich hoffe, ich hab es nicht verlernt und muss nun in Schande versinken, weil ich groß geredet habe. Aber ich verspreche, sobald ich ein Rezept gefunden habe, mit dem es klappt, kommt wirklich die Anleitung. Bis dahin lebe auch ich mit Strudelblättern aus dem Supermarkt.
Zutaten für 2 Strudeln:
1 Packung Strudelblätter (= 4 Blätter)
50 g Rosinen, in 2 EL Rum für ein paar Stunden eingeweicht
200 g Biskuitreste, in Würfel geschnitten (ersatzweise Toastbrot)
1 Vanilleschote
1/8 l Milch
60 g Butter (zimmerwarm)
60 g Staubzucker
250 g Topfen (kein Magertopfen)
1/4 l Sauerrahm
3 Eier, getrennt in Eiweiß und Eiklar
1 Bio-Zitrone, Schale fein gerieben
1 Prise Salz
Für den Guss:
1/4 l Milch
50 g Zucker
2 Eier
Butter zum Bestreichen der Strudelblätter und des Strudels (ca. 3 EL)
Backpapier zum Auslegen der Strudelform
Biskuit in ca 1 cm große Würfel schneiden. Vanilleschote aufschlitzen, das Mark herauskratzen, Mark und Schote in das Achtel Milch geben, alles einmal aufkochen und auskühlen lassen. Dann die Schote herausnehmen und die Vanillemilch über die Biskuitwürfel leeren.
Backrohr auf 180 Grad (keine Umluft) vorheizen.
Butter und Staubzucker schaumig rühren, Eigelbe nacheinander einrühren. Topfen und Sauerrahm in diese Masse rühren, ebenso Rosinen, Salz und Zitronenschale.
Eiklar aufschlagen, mit dem Zucker zu einer glänzenden Baisermasse weiterschlagen. Eiklar vorsichtig unter die Buttermasse heben, dann die Biskuitwürfel behutsam einmengen.
3 EL Butter schmelzen.
Strudelform mit Backpapier auslegen.
Ein Strudelblatt auf ein Geschirrtuch legen, ordentlich mit Butter einpinseln, ein zweites Blatt drauflegen. Die Ränder abermals mit Butter einstreichen, damit die Ränder nach dem Einrollen gut aneinander kleben.
Die Hälfte der Fülle auf 2/3 des Strudelblatts verteilen, die Ränder links und rechts über die Fülle klappen und den Strudel mit Hilfe des Geschirrtuchs einrollen. Strudel so in die Form legen, dass die Naht unten ist. Mit den beiden übrigen Strudelblättern und der zweiten Hälfte der Fülle einen weiteren Strudel formen. Die Strudel noch einmal mit Butter bepinseln.
Ca. 25 min. backen.
Dann Milch mit Zucker und Eiern gut verschlagen, über die Strudel gießen und noch einmal 25 min. backen. Sollte der Strudel zu sehr bräunen, kann man ihn mit Alufolie abdecken.
Noch heiß mit Zucker bestreut servieren. Schmeckt natürlich auch kalt nicht so schlecht, aber ich finde ihn ganz heiß und frisch aus dem Backrohr am allerbesten.
Tobias sucht wieder einmal Wochenendrezepte, da darf mein Strudel mitmachen.
Hmmmmm himmlisch - gib mir Bescheid wenn der Kaffee fertig ist !!!
AntwortenLöschenLG Doris
Mein Strudelteigrezept (http://diekuechenschabe.blogspot.com/2011/12/steirischer-erdapfelstrudel.html) nach Plachutta klappt eigentlich immer.
AntwortenLöschenMillirahmstrudel möchte ich auch schon lange mal machen, vielleicht trau ich mich mit deinem Rezept drüber. Auf jeden Fall kommt´s auf meine Nachkochliste, die dank deines Blogs schon ziemlich lang ist ...
Doris, hast du nicht eine zu weite Anreise nur für einen Kaffee? ;)
LöschenUschi, danke! Das nach Plachutta wäre eigentlich mein nächster Test gewesen. Das hätte ich mir ja denken können, dass du nicht so ketzerisch bist und Strudelblätter kaufst. :D
Millirahmstrudel - das wär jetzt was! Kommt auf die Liste :-)
AntwortenLöschenFreut mich! :)
AntwortenLöschenBitte ohne Rosinen aber mit Vanillesauce oder so
AntwortenLöschenAhhh! Die Frau mit dem vergoldeten Schokomousse! ;)
AntwortenLöschenAlso ich mag Millirahmstrudel nicht so gern mit Vanillesoße. Zu Topfenstrudel oder Apfelstrudel und allen möglichen anderen Gerichten immer gern.
Jo ggggggg...nur das sind fremde Federn;-)
AntwortenLöschenAber meine Minitopfenaufläufe waren auch super, und sind komplett weg..und das ohne Rezeptur...stolz schau;-)
Ich wieder brauch zu normalem Strudel nix dazu, aber zu einem Milchrahmstrudel oder echter Millirahm;-) mag ich das gern, erinnert mich an Kindheit.
Ich nehme auch das Rezept für die Minitopfenaufläufe. *ganz lieb schau*
AntwortenLöschenDas íst einfach:
AntwortenLöschenNimm das Rezept dass ich dir für die gefüllten Blätterteige gegeben hab, rühr nach "Bedarf" Gries, Vanillejoghurt und ev noch Eischnee dazu, ..
Ich habs in gebutterten Silikonmuffinförmchen gebacken, 20 Minuten etwa.
Die marinierten Erdbeeren sind einfach mit Marillenlikör vom Schüller [http://www.brennerei-schueller.at/) verfeinert worden, Zuckerzugabe ist da nicht mehr notwendig.
Mjmammi! Blätterteig und Topfen sind schon im Haus für deine Topfenteilchen. Und diese Aufläufe probiere ich sicher auch bald aus. Du machst mir Back-Stress! :D
AntwortenLöschenAuf sowas hoffe ich ja immer, während ich euch österreichische Blogs lese. Danke, liebe Turbohausfrau. Auf Biskuit/Toastbrot wäre ich nie gekommen...
AntwortenLöschenIn Bayern habe ich auch schon einmal so etwas gegessen. Ich glaube, da können wir Österreicher nicht sagen, den Millirahmstrudel hätten wir erfunden. ;)
AntwortenLöschenMan merkt diese Würfel in der Masse kaum, aber sie geben dem Strudel eine recht gute Stütze, außerdem ist das eine perfekte Resteverwertung.
Aber nur weil Sina so goldig ist, gab es das Mousse mit Blattgold. ;-)
AntwortenLöschenAhhh, du bist der Künstler mit dem Schokospray, gell? Sina hat mir damals den Link geschickt und mir sind die Augen halb rausgefallen, was ihr da zaubert.
AntwortenLöschenWas genau muss ich tun, um bei euch eingeladen zu werden? ;)
Meine Einladungsmeisterin ist Sina! ;-)
AntwortenLöschenDann werde ich ihr sagen, sie muss mich das nächste Mal zu euch mitnehmen. Also bitte zwei bis drei Portionen mehr machen! :D
AntwortenLöschenggggggggg;-)
AntwortenLöschenSina, hat's in den Ohren geklingelt? ;)
AntwortenLöschennein in den Ohren nicht...;-)
AntwortenLöschenHa da habe ich ja über einem Jahr eh dein Rezept gesehen.
AntwortenLöschenAber zum Unterschied von dem, das ich gestern gemacht habe, ist da viel viel mehr Topfen drinnen, genau das will ich ja nicht, dass es dann wohl ziemlich nach Topfen schmeckt.
Aber ich wird das mal probieren, wenn ich wieder Besuch bekomme...ggg
Jetzt schau ich noch nach dem genialen Strudelteig.
Hallo! Falls sich dein Strudelteigproblem noch nicht gelöst hat: was hattest du denn für ein Schulkochbuch? Ich hätte hier eine "Maria Voigt" sowie ein "Müller-Walser" anzubieten. Lg Elisabeth
AntwortenLöschenLiebe Elisabeth,
Löschendank "Österreich vegetarisch" habe ich wieder mit dem Strudelziehen angefangen. Der Teig geht wunderbar zu ziehen, weil er viel Öl enthält und geschmeidig ist, sodass er nur so über die Handrücken rutscht. Nachdem ich das Ziehen nun kann, habe ich den Ölanteil kontunierlich gesenkt, nun hab ich einen Teig, der recht stabil ist, sodass ich auch etwas aufstreichen kann wie eine Farce. Aber es ist sehr lieb, dass du mir die Kochbücher anbietest! Danke! :)