Letztens habe ich schon geschrieben, dass es Zeit wird, die ganzen Sirupe aufzubrauchen, die man im Laufe des vergangenen Sommers gebraut hat, weil sie leider ab Weihnachten an Geschmack verlieren. Und da fand ich beim Durchforsten meiner Vorräte doch einen Johannisbeer-Zitronengras-Sirup. Toll! Ich wollte gleich ein Glas Saft machen, aber keine Chance!
Gestockt! Aber vollkommen. Also habe ich überlegt, was man mit diesem Sirup anstellen könnte. Und da fiel mir ein, dass sowohl Micha als auch Barbara so fesche Törtchen gemacht hatten. Also frisch ans Werk!
Für 6 Stück (Dessertringe mit 8 cm Durchmesser)
Für den Biskuitboden:
4 Eiklar
4 Eigelb
60 g Kristallzucker
35 g Mehl (glatt)
35 g Stärkemehl
1 Prise Salz
Staubzucker zum Bestreuen vom Backpapier
Füllung:
1/4 l Schlagobers aufgeschlagen
200 g griechisches Joghurt
1/2 Tonkabohne, feinst gerieben
3 Gelatineblätter
je 1 EL Vanillezucker und Orangenzucker (nur Vanillezucker geht natürlich auch)
Saft einer Orange
Johannisbeerspiegel:
Pistazien, gehackt
1/8 l gestockter Johannisbeersirup, erwärmt ... hat man ja gleich mal zur Hand! ;)
Wer das nicht hat, nimmt 1/8 l Johannisbeersirup und 1 EL Cassis, erwärmt beides, löst 1 1/2 Blatt Gelatine darin auf und gut isses.
Backrohr auf 200 Grad vorheizen.
Backblech mit Backpapier auslegen.
Eiklar aufschlagen, mit der Hälfte des Zuckers zu glänzender Baisermasse weiterschlagen. Eigelb mit der zweiten Hälfte des Zuckers und dem Salz aufschlagen, bis die Masse hellgelb wird. Erst den Eischneee vorsichtig, dann genau so vorsichtig die Mehl-Stärkemehlmischung unterheben. Auf das Backpapier streichen und 7 min. backen. (Fingerprobe: Der Teig muss sich elastisch anfühlen und darf nicht am Finger kleben, dann ist er fertig.)
In der Zwischenzeit ein weiteres Stück Backpapier mit Staubzucker bestreuen. Den Biskuitboden aus dem Rohr nehmen und sofort auf das Backpapier stürzen. Falls das Backpapier sich nicht vom Biskuitboden lösen sollte, kann man mit einem kalten, nassen Tuch über das heiße Papier streichen, dann geht das normalerweise recht leicht.
Auskühlen lassen. In dieser Zeit Dessertringe und Cremefüllung vorbereiten:
Für die Creme die Gelatineblätter in kaltem Wasser einweichen, einige Minuten stehen lassen. Orange auspressen. Saft erhitzen, Gelatine in dem Saft schmelzen, leicht überkühlen lassen.
Das Schlagobers schlagen, Joghurt mit dem Schneebesen einrühren, die Aromate ebenso. Dann den überkühlten Orangensaft mit der aufgelösten Gelatine unterheben. Eine halbe Stunde anziehen lassen.
Mit den Dessertringen Boden für die Törtchen ausstechen. Die Creme einfüllen und stocken lassen.
Nachdem es kalt genug war und mein Kühlschrank übervoll, habe ich die Törtchen abgedeckt und auf den Balkon zum Abkühlen gestellt - ja, gegen die Tiere von oben waren die Törtchen geschützt, aber dass da was von unten kommen könnte, daran habe ich nicht gedacht! Auf frischer Tat ertappt!
Das glaubt man ja nicht wie hoch so ein kleiner Hund werden kann! Aber ich war ausnahmsweise schneller.
Ich musste für den Johannisbeerspiegel meinen gestockten Sirup mit dem Stiel eines langen Eiskaffeelöffels herauskitzeln, den Sirup dann erwärmen und auf die Törtchen verteilen.
Jeder normale Mensch macht es aber so, wie ich oben beschrieben habe, nimmt Sirup, Cassis und Gelatine für den Spiegel. Man muss die Flüssigkeit allerdings ein bisschen anziehen lassen, denn sonst wäre sie zu flüssig und würde davonrinnen. Wenn sie schön dickflüssig ist, ist sie perfekt zum Verarbeiten.
Zum Servieren dekoriert man die Törtchen dann noch mit den gehackten Pistazien.
Bei mir blieb noch jede Menge Biskuit nach dem Ausstechen übrig. Entweder man nascht diese Reste mit ein wenig Marillenmarmelade oder man friert sie ein. Ich habe Letzteres gemacht. Und demnächst kommt auch ein Rezept, bei dem ich diese Biskuitreste verarbeite.
Am Sonntag gibt es wie immer die Sammlung von Sonntagssüß, heute zu finden bei mat und mi.
ich liebe deine not-törtchen :)
AntwortenLöschenDanke! :)
AntwortenLöschenTonkabohne finde ich ganz klasse. Witzig ist, dass sie jetzt eine Art Revival erfährt, nachdem früher häufiger damit gebacken wurde. Das erzählt z.B. immer ein älterer Onkel von mir, dessen Mutter (nein, nicht meine Großmutter, das wäre ja jetzt zu einfach) immer Plätzchen mit Tonkabohne gebacken hat. Er lässt diese Tradition jetzt an Weihnachten wieder aufleben und bekommt die Bohnen heute deutlich einfacher als z.B. vor 10 Jahren noch. Außerdem kann man mit Tonka herrlich Eis oder sogar Likör machen. Vielleicht sollte ich das auch mal probieren...
AntwortenLöschenHallo Julia,
AntwortenLöschenich habe Tonka-Bohnen erst vor einigen Jahren kennengelernt, davor waren mir die vollkommen fremd. Was mich freut: Sie wurden deutlich billiger. Vielleicht hängt das mit der vermehrten Nachfrage zusammen? Dass nun gleich größere Mengen eingekauft werden?
Einmal habe ich Tonka-Vanille-Sirup gemacht, für eine Freundin, die mag aromatisierten Kaffee so gern, allerdings ist der Sirup sehr schnell geschimmelt. Keine Ahnung, wie das passieren konnte, denn sonst halten meine Sirupe immer lang.
oh, dass sieht ja lecker aus! Ich koche/backe auch gerne mit Tonkabohne. Lass dir liebe Grüße aus dem Wonderland da,
AntwortenLöschenliebe Grüße Nicole
www.checkoutwonderland.com
Fein! Da haben wir ja ähnliche Vorlieben.
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