Eine Mojo (ausgesprochen: moxo) ist eine kanarische Würzsoße. Die kanarische Küche hat durch die geografische Lage und die politische Zugehörigkeit sowohl spanische als auch nordafrikanische Einflüsse, was man bei den Zutaten dieser Soße gut erkennen kann. Rezepte gibt es wahrscheinlich so viele wie bei uns von Knödeln oder ähnlichen Standardgerichten. Dieses Rezept hier ist ein buntes Mischmasch und hat keine bestimmte Quelle.
Die ursprüngliche Variante war, Mojo rosso oder Mojo verde einfach mit Erdäpfeln zu essen - schmeckt auch sehr gut, aber uns war nach Fleisch zumute, also gab es gegrillte Lammkotelettes dazu, außerdem noch gegrillte Zucchini.
Der aktuelle Grund, warum ich das Rezept hier poste: Der Gärtner-Blog hat aufgerufen zu einem Kochevent mit dem Thema Aubergine. Wir in Österreich kennen keine Auberginen, wir nehmen dafür Melanzani! ;) Und Melanzani gehören zu meinen Lieblingsgemüsesorten, wie man an meinem Stichwortverzeichnis unschwer erkennen kann. Egal, ob vor Fett triefend in Mousaka, schwarz gegrillt wie hier oder sonst wie - Melanzani gehen immer!
Zutaten für 4 Portionen:
1 mittelgroße Melanzani, gegrillt und geschält
1 rote dickfleischige Paprikaschote, gegrillt und geschält
1 großer Fleischparadeiser
2 EL Mandelblättchen
1 rote Chilischote
1 TL Kreuzkümmel, geröstet und danach gemörsert
1 Knoblauchzehe
1 Bund Minze (nur die Blättchen)
1 Zitrone (Saft + Schale)
Salz, Pfeffer, Zucker, Olivenöl
Die Melanzani unbedingt rundherum einstechen, bevor man sie grillt. Eine mittelgroße ist bei mir in ca. einer halben Stunde unter dem Grill schön zusammengefallen und damit gar. Wenn die Melanzani ausgekühlt ist, kann man sie gut schälen.
Beim Paprika ist es noch einfacher - man grillt den einfach, bis er rundherum schwarz ist. Paprika nachher in ein luftdicht verschlossenes Plastiksackerl oder eine luftdicht schließende Dose geben. Wenn der Paprika ausgekühlt ist, kann man ihn leicht schälen. Sollten Stellen vom Fruchtfleisch schwarz sein, dann diese wegschneiden.
Den Paradeiser über kreuz einschneiden, blanchieren, schälen. Die Kerne und das schlatzige Innenleben entfernen.
Kreuzkümmel ohne Fett anrösten. Überkühlt im Mörser zu Pulver zermahlen.
Mandelblättchen ebenfalls ohne Fett anrösten.
Minze waschen und die Blättchen abzupfen - mein Bund hatte übrigens 10 Stiele. Das klingt jetzt viel, vor allem habe ich die kräftig schmeckende marokkanische Minze verwendet, aber dennoch hat die Minze nicht im Geschmack dominiert, sondern hat der Mojo eine schön frische Note gegeben.
Wenn der Chili sehr scharf ist, die Kerne entfernen, das entschärft ein wenig. Sonst einfach nur den Stiel herausdrehen und ab damit in den Mixer.
Alle Zutaten in ein Mixgefäß geben, 3 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer, Zitronensaft und -schale sowie eine Prise Zucker dazugeben und alles pürieren.
Wenn nötig, noch einmal mit den Gewürzen abschmecken. Die Soße wird kalt serviert, also genau richtig für die letzten schönen Tage - wir haben tatsächlich unseren bereits eingewinterten Grill noch einmal rausgeholt und in Betrieb genommen. Und so, wie es derzeit ausschaut, werden wir ihn noch das ein oder andere Mal in diesem wunderschönen Herbst verwenden
Ich liebe diese Moje, habe aber bisher nur auf den Kanaren die grüne eben mit Kartoffeln verputzt.
AntwortenLöschenAlles was ich hier vorgesetzt bekam, war nicht dasselbe, ich werde mal deine probieren.
Oder hast du auch ein Rezept für grüne?
Leider habe ich für die grüne Mojo nur ungetestete Rezepte zu bieten, also bin ich da nicht wirklich eine Hilfe. Die Rezepte sind halt extrem unterschiedlich wie bei der roten - die einen nehmen jede Menge Koriander, die anderen Avocados. Am besten einfach googeln und schauen, was Vertrauen erweckend ausschaut. ;)
AntwortenLöschenDas klingt super und das Bild im Mixer ist großartig! Ich habe gerade Melanzani hier, das könnte noch etwas werden.
AntwortenLöschenNa dann verrat, wie's euch geschmeckt hat, wenn du die Soße wirklich nachzimmerst. :)
AntwortenLöschenJa, wir grillen morgen auch noch einmal. Wenn ich die Zeit finde, probier' ich Deine Mojo aus.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Sus
Hab grad gesehen, dass noch jemand genau dieselbe Mojo beim Auberginen-Event hatte. Schade. Ich dachte, meine Idee sei einzigartig.
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