Heute kommt mein eigentlicher Grund, warum ich gestern die Gemüsesuppe nach Ottolenghi gekocht habe - nämlich sein Melanzani-Risotto. Er betont bei seinem Rezept, dass es die Qualität des Fonds ist, die darüber entscheidet, ob der Risotto wunderbar oder mittelmäßig schmeckt. Nachdem mich die Suppe doch nicht zu 100 % überzeugt hatte, habe ich sie noch einmal kräftig einreduziert, weil es ohnehin zu viel Suppe war.
Zutaten für 4 Personen (Und da ist es wieder, mein Mengenproblem mit Ottolenghi - für 2 Personen war es ein bissi viel, wahrscheinlich eher 3 Portionen)
2 mittelgroße Melanzani
130 ml Olivenöl
grobes Meersalz
1 mittelgroße Zwiebel, fein gehackt
2 Koblauchzehen, zerdrückt
200 g Risottoreis
120 ml Weisswein
750 ml Gemüsefond, erhitzt
abgeriebene Schale von einer Bio-Zitrone
2 EL Zitronensaft
20 g Butter
50 g Parmesan,gerieben
Salz, schwarzer Pfeffer
10 Basilikumblätter, in Streifen geschnitten
Eine Melanzani mehrmals einstechen, rundherum grillen, bis sie schwarz und zusammengefallen ist. Dauert laut Ottolenghi eine Stunde, bei mir nur eine halbe. Auskühlen lassen, die Schale aufschneiden und das Fruchtfleisch auslösen.
Die zweite Melanzani in Würfel schneiden und in 80 ml Olivenöl portionsweise goldgelb braten. 80 ml sind sehr viel Olivenöl, also frittieren die Würfel mehr als dass sie braten. Jedenfalls wenn sie eine schöne Farbe haben in ein Sieb füllen, salzen, zur Seite stellen.
Für den Risotto die Zwiebel in den restlichen 50 ml Olivenöl andünsten, Knoblauch mitrösten, dann den Reis dazu und umrühren, bis jedes Reiskorn von einer Ölschicht überzogen ist. Den Wein zugießen und vollständig einkochen lassen. Dann immer schöpferweise die erhitzte Suppe zugießen und rühren, rühren, rühren, bis der Risotto eine schön schlatzige Konsistenz hat.
Die Hälfte der Zitronenschale, den Zitronensaft, die gebratenen Melanzaniwürfel, das Melanzanifleisch, die Butter und einen Großteil des Parmesans gut einrühren. Deckel drauf, 5 min. rasten lassen.
Ottolenghi fügt am Ende noch 3/4 TL Salz zum Risotto, das war bei mir aber nicht nötig, da ich ja die Suppe wie gestern beschrieben bereits gesalzen hatte. Man kann ja in jedem Fall kosten, ob Salz und Pfeffer noch nötig sind.
Zum Servieren mit dem restlichen Parmesan, dem Basilikum und der Zitronenschale bestreuen.
Dieser Risotto bescherte mir die erstaunliche Erkenntnis, dass nicht einmal ich alle Ottolenghi-Rezepte haben muss: Die Farbe ist durch die sehr dunkle Suppe schrecklich - schaut aus, wie schon einmal gegessen. Das lässt sich sicher beheben, wenn man einen anderen Fond verwendet, aber das kann's ja dann auch nicht sein, dass man extra die Suppe in der langwierigen Version kocht, damit man dann eine andere nimmt. Wenn es stimmt, dass dieser Risotto von der Qualität des Fonds abhängt, dann ist wahrscheinlich das der Grund, warum ich ihn relativ langweilig gefunden habe. Auf jeden Fall bin ich um eine Erfahrung reicher.
Das ist aber aergerlich, weil du recht viel Aufwand betrieben hast. Wenn ich mich recht erinner, war AT von diesem Rezept schwer begeistert.
AntwortenLöschenIch hab Glueck, ich hab's eh nicht so mit Risotto :)
Muss ich direkt mal bei AT schauen. Vielleicht hatte sie einfach einen besseren Fond?
AntwortenLöschenSehr schade! Ich ärgere mich auch immer tierisch, wenn ich so viel Aufwand betreibe und dann schmeckts nicht so besonders.
AntwortenLöschenViele Grüße und schöner Tag noch,
Juliane
Ja, ärgerlich war es, aber kein Weltuntergang. ;)
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