Mittwoch, 13. Juli 2011

Marillenmarmelade und eine Gelierprobe der anderen Art

Eigentlich ist Marmelade keine Kunst. Eigentlich. Aber bei den Marillen ist es anders. Da bin ich eigen. Marillenmarmelade muss einen Hauch Säure haben. So wunderschön die französischen Marillen sind, die man hier an jedem Eck kaufen kann: bei mir kommen die nicht in die Marmelade. Sie sind wunderbar süß, aber es fehlt ihnen das gewisse Etwas. Außerdem sind sie nicht am Baum gereift und ich finde das ziemlich irre, dass wir unsere Wachauer Marillen nach Frankreich verkaufen und Frankreich dafür seine Marillen hier. Gerade um die Wachauer Marille scheint so ein G'riss zu sein, dass man die nicht einmal in Wien kaufen kann. Entweder, man fährt in die Wachau, um sie direkt von dort zu holen, oder man muss wohl nach Frankreich. Nachdem Frankreich doch etwas weit ist, bleibt uns also nichts anderes übrig, als jährlich einen Ausflug in die Wachau zu machen. Hach, was sind wir arm!

Und hier gleich eine Grundregel für Marillenmarmelade: ein paar Kerne müssen rein. Also nicht ganze, sondern das Innere. Bei mir kommen auf 1 kg Marillen ca. 5 Kerne. Die bleiben dann auch in den Gläsern drinnen. Sie haben so einen wunderbaren Mandel-Geschmack und der Blausäuregehalt ist so gering, dass keine Gefahr besteht, sich damit zu vergiften.

Zutaten:
1 Kilo Marillen (ohne Kerne gewogen)
5 Kerne
1 Packung Gelierzucker 2:1

So und nicht hellgelb soll Marillenmarmelade ausschauen!


Die Marillen in einen Einkochtopf geben und pürieren, Gelierzucker und die Kerne einrühren, 3 Minuten sprudelnd kochen lassen. Gelierprobe machen, Marmelade in Twist-Off-Gläser fülllen, für eine halbe Stunde auf den Deckel stellen.

Und nun kommt's: Während man das letzte Glas befüllt, läutet das Telefon - Büronummer, also eventuell wichtig. Deckel schnell, schnell zudrehen, Glas auf den Kopf stellen, ins Arbeitszimmer laufen. Und wenn man dann zurück in die Küche kommt, findet man eventuell so etwas vor:
Das ist dann der Härtetest, denn wenn die Marmelade auf der Steinplatte stockt und nicht durch die ganze Küche rinnt, geliert die Marmelade wirklich gut ...

4 Kommentare :

  1. für eine orange Marmelade brauchts orangenfarbene Früchte. Den bleichen Jumbo-Luxusfrüchtchen aus Frankreich fehlen die rotane Backen.

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  2. Also bei uns gibt es schön welche mit schicken Bäckchen, aber innen sind die alle blässlichst.

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  3. Das mit den Kernen ist mal einen Versuch wert. Heuer gab's nur wieder ganz gewöhnliche aus eigenen Marillen. Aber trotzdem herrlich.

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  4. Eigene Marillen sind was Tolles. Die haben den Vorteil, dass man sie genau dann ernten kann, wenn sie vollreif sind. Hätt ich auch gern!

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