Um Ostern herum waren wir in New York. Das Essen war teilweise ausgezeichnet, aber mit dem Frühstück hatten wir fast immer ein Problem - nur zähe, weiße Laberln, die man hier jedem Bäcker um die Ohren schlagen würde, wässriger Kaffee, Marmelade, die nur nach Zucker schmeckte. Cipriani in der Nähe unseres Hotels war eine rühmliche Ausnahme mit ausgezeichnetem Espresso.
Einmal waren wir in einem kleinen Lokal und haben dort Shakshuka bekommen - nicht unbedingt das, was wir normalerweise zum Frühstück essen, aber eine Offenbarung gegen das Meiste, was wir sonst gefunden haben. Nun wollte ich das natürlich mal nachkochen. In den Untiefen des Internet gibt es ca. 1 Million Rezepte dafür, weil Shakshuka ein traditionelles arabisches und auch jüdisches Essen ist. Und welches Rezept hat mir am besten gefallen? Das vom Otto, ja, vom -lenghi. Ich trau mich's ja schon bald nicht mehr, seinen Namen in diesem Blog zu schreiben ... Eigentlich hatte ich seine Kochbücher auch schon ganz hinten verstaut, um nicht immer wieder seine Sachen nachzukochen, dann springt er mich direkt im Internet an! Also kann ich nicht anders, als wieder einmal ein Rezept von ihm zu posten.
Zutaten für 4 Personen:
190 ml Olivenöl (Turbohausfrau: 1 EL)
2 große Zwiebeln, geschält und in Scheiben geschnitten
2 rote und 2 gelbe Paprika, entkernt und in Streifen geschnitten
4 TL Zucker
1/ TL Kreuzkümmel
2 Lorbeerblätter
6 Stängel Thymian, die Blättchen gehackt
2 EL glatte Petersilie, ebenfalls Blätter gehackt
1 Bund frischer Koriander, Blätter gehackt
6 reife Tomaten, grob gehackt
1/2 TL Safranfäden
1 Prise Cayennepfeffer (Turbohausfrau: 1 TL Espelette)
Salz und Pfeffer
Bis zu 250 ml Wasser (Turbohausfrau: bei mir war gar keines nötig)
8 Freilandeier (Turbohausfrau: 4 Stück)
In einem Topf den Kreuzkümmel bei großer Hitze zwei Minuten trocken rösten. Öl dazugeben und die Zwiebeln für zwei Minuten mitbraten. Paprika, Zucker, Lorbeerblätter, Thymian, Petersilie und zwei Esslöffel Koriander dazugeben und auf hoher Stufe braten, bis der Paprika eine schöne Farbe angenommen hat. Tomaten, Safran, Cayennepfeffer, Salz und Pfeffer dazu. Bei schwacher Hitze 15 Minuten köcheln, wenn nötig, mit Wasser aufgießen. Die Konsistenz soll der einer Pasta-Soße entsprechen. Eventuell nachwürzen - Shakshuka sollte stark und würzig schmecken.
Ottolenghi bereitet die vier Portionen dann auf dem Herd in einzelnen Pfannen zu und nimmt pro Person 2 Eier. Ottolenghi lässt die Pfannen auf kleiner Hitze 10 bis 12 Minuten auf dem Herd.
Ich habe ofenfeste Formen genommen, das Shakshuka hineingegeben, jeweils eine kleine Kuhle gemacht und dort ein Ei hineingeschlagen. Bei mir waren die Formen 15 min. im auf 200 Grad vorgeheizten Ofen und die Eier waren perfekt - das Eiweiß gestockt, das Eigelb noch schön flüssig.
Zum Abschluss wird alles mit frischem Koriander bestreut und mit Brot serviert.
Wer Ottolengi in einem Video Shakshuka kochen sehen will, kann das hier beim Guardian tun.
Und weil's so schön schnell geht, Shakshuka zuzubereiten, nehme ich das Rezept für die "Cucina Rapida":
Schönes Rezept. Zum Frühstück wäre mir zuviel Koriander drin. Kann man ja weglassen.
AntwortenLöschenGenau, kann man weglassen. Oder halt nicht zum Frühstück essen. ;)
AntwortenLöschenIn der Zutatenliste fehlt der Kümmel. Wieviel kommt davon denn rein?
AntwortenLöschenWem das zu korianderlastig ist (mir z.B. ;-)): Ich nehme statt der Blätter gerne auch die Stiele. Die sind nicht so intensiv und haben ein zarteres Aroma.
Oha! Danke für den Hinweis! Ich werde es in der Zutatenliste gleich ändern. 1/2 Teelöffel Kümmel soll rein.
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschenjetzt muss ich mal kurz klugscheißen: Iatte mich wegen des Kümmels gewundert und mir das Video von Ottolenghi angschaut. Siehe da: Cumin! Also Kreuzkümmel, nicht Kümmel.
Ansonsten tolles Rezept, werde ich ganz sicher bald ausprobieren!
Danke! Das kommt von meinen schlechten Englischkenntnissen ... *schäm*
AntwortenLöschenIch geh das gleich im Rezept ändern.
hi!
AntwortenLöschenNimmst Du ganzen (zerstoßenen?) oder gemahlenen Kreuzkümmel? Gefällt mir sehr gut, werde ich nachher mal ausprobieren! :-)
lG mene
Hallo Mene!
AntwortenLöschenNun hab ich noch einmal in dem Link vom Guardian nachgeschaut, um nichts Falsches zu verbreiten: ganze Samen nimmt Ottolenghi.
Koriander ist super, davon kann man nicht "zu viel" in rigendetwas machen. Ich bin da ganz auf einer Wllenlänge mit Hernn Ottolenghi. ;)
AntwortenLöschenABER: viel wichtiger und der Grund weshalb ich hier in dem eher alten Beitrag poste. Du warst also in New York und fandest die Frühstückskultur eher mies? Dann kann ich nur hoffen, dass du einfach Pech hattest, oder dein Geschmack zur Frühstückszeit tatsächlich ganz anders ist als meiner, denn ich bin sehr begeistert von dem was dort aufgetischt wird. Trifft ganz genau meine Vorlieben. Aber wer in der Grand Central Station frühstückt hat wohl andere Ansprüche... ;)
Ähm, nein, wir haben nicht im Grand Central gefrühstückt. Ganz in der Nähe waren wir beim Cipriani, der übrigens erstaunlich günstig war beim Frühstück und wirklich gut. Sonst fand ich nur noch den Markt am Union Square toll - so richtig knackige Vollkornweckerln und tollen Käse! Sonst diese schrecklich weichen Weißbrotdinger waren alle nicht mein Ding.
AntwortenLöschenWo frühstückt man gut in NY?
An die Grand Central dachte ich, da die Fotos auf der verlinkten Cipriani Seite von dort sind, oder? Den Union Square mag ich auch sehr gern, nicht nur wegen dem Farmer's Market.
AntwortenLöschenEine so vielfältige Brotkultur wie hier gibt es dort tatsächlich nicht da hast du recht, aber man bekommt schon einiges wie ich finde - man muss nur schauen und findet dann auch italienische, französische und sogar deutsche Bäckereien.
In der Regel bin ich mit einem Bagel und Joghurt mit Cranola und Früchten zum Frühstück auch schon sehr zufrieden. Wenn ich nicht zuhause sondern auswärts Frühstücken war, standen Rühreier immer ganz oben auf meiner Wunschliste. Oder Pancakes. Ich mag süßes Frühstück sehr gern. Ich weiß nicht ob ich tatsächlich Empfehlungen aussprechen kann, aber es gibt schon den ein oder anderen Ort, an dem man ganz gut frühstücken kann. Ich habe ganz im Norden Manhattans gewohnt, in den Washington Heights, wo hauptsächlich Emigranten aus Puerto Rico und der Dominikanischen Republik leben. Alles etwas ärmlicher und dafür günstiger. Bei mir um die Ecke gab es einen winzigen Frühstücksladen bei denen ich mit 3 Dollar einen Kaffee, Rührei, Toast und etwas Obst bekommen habe. Das macht mich schon glücklich. Auch sehr schön zum Essen sind die Morningside Heights, auf der Westseite des Central Park zwischen 100 und 125 Straße. Bei Kaffee muss man sich erst ein wenig orientieren und vor allem die Cafés finden, die Kaffee nicht in Pappe, sondern Porzelan servieren. Da habe ich besonders den Süden des East Village bevorzugt. Und außerhalb Manhattans, in Williamsburg, Brooklyn gibt es den vermutlich besten Bagelladen in ganz New York. Großes Empfehlung und eine sehr schöne Ecke - wenn auch derzeit groß im Wandel.
Wow! Na das nenne ich eine ausführliche Antwort!
AntwortenLöschenWir haben in der 42nd Street im Hotel "The New York Helmsley" gewohnt, zwei Straßen weiter war der Cipriani, der ist schräg gegenüber von Grand Central. Mehr als frühstücken waren wir beim Cipriani aber nie, weil das hätte unsere Geldbörse nur schlecht ausgehalten. In Grand Central direkt waren wir nur einmal in der Oyster Bar essen, aber da war ich auch eher enttäuscht - eine Touristenfalle erster Klasse! Da haben wir sehr viel besser an weniger prominenten Stellen gegessen. Im Chelsea Market zum Beispiel haben wir exzellenten Fisch schnabuliert.
Wenn ich wieder das Glück haben werde, nach NY zu fliegen, dann werde ich mich vertrauensvoll um genauere Adressen an dich wenden. Washington Heights sagt mir gar nichts. Wir waren halt an den üblichen Touristenpunkten und nicht einmal da überall - die hatten tatsächlich die Brooklyn Bridge, über die wir natürlich eng umschlungen bei Sonnenuntergang Richtung Manhattan gehen wollten, zugehängt! Echt keck! Also irgendwann müssen wir auf jeden Fall hin, um das noch zu erledigen. Und Macy's ruft eigentlich jetzt schon wieder nach mir ...
Eine so enorme Stadt wie NY lernt man nicht in knapp zwei Wochen, die wir dort waren, kennen, da muss man wirklich einige Zeit dort leben, denke ich.
Hallo,
AntwortenLöschenDas Shakshuka-Rezept ist toll. Wir haben ein anderes hier, aus einem G+U-vegetarischen Kochbuch und es ist ein Lieblingsrezept meiner Tochter, die Vegetarierin ist. In NY waren wir auch schon, aber da ist es uns nicht untergekommen. Gruß Kirsten
Hallo Kirsten,
AntwortenLöschendieses Shakshuka schmeckt mir auch besser als das in New York. Die vielen Gewürze und Kräuter sind schon sehr fein!
Mal sehen ob ich bis morgen noch ne antwort bekomme :D Glaubst du ich kann in eine große Pfanne einfach 4 Eier reinhauen? Hab ja nicht so viele extra Formen... also ich hab nicht mal zwei kleine Formen für jeweils eine Portion... oder wäre das nötig?
AntwortenLöschenKlar kriegst du eine Antwort. ;)
LöschenJa, das geht sicher! Musst halt Abstand halten, damit die Eier nicht ineinander rinnen und du ein einziges großes Spiegelei mit vier Eigelb hast.