Mittwoch, 8. Juni 2011
Brunnenkressesuppe
Brunnenkresse war in meiner Kindheit etwas, das ich nicht leiden konnte - zum Bach auf der anderen Straßenseite gehen und für Mutterns Kocherei Grünzeug holen. Dabei war es so viel spannender, die kleinen Krebse zu beobachten - wenn es die armen Viecher jetzt noch geben würde, würden sie genau so im Kochtopf landen wie die Brunnenkresse, die ich nun voll Freude auf Balkonien ziehe. Das ist übrigens gar kein Problem, denn das Einzige, was Brunnenkresse braucht, ist viel Feuchtigkeit - einen Untersetzer unter den Topf und schauen, dass da Wasser drinnen steht. Die Brunnenkresse wird so zum Dauergast, der sich immer wieder aussät.
Die Idee, Suppen mit Haferflocken zu binden, habe ich von Claudia Schmidt. Ich finde das weitaus eleganter als die gute alte Einbrenn zu machen.
Noch ein Outing: Ende Mai war ich in München und konnte einerseits um den Viktualienmarkt nicht herumgehen, andererseits aber auch nicht am "Platzl", das derzeit außer dem Hofbräuhaus fast nur mehr Schuhbeck-Lokale und -Geschäfte beherbergt. Bei "Schuhbecks Schokoladen" war ich noch tapfer und habe nur Valrhona-Sachen erstanden, allerdings im Gewürzegeschäft war es um mich geschehen! Unter anderem bin ich nun Besitzerin eines Glases Schuhbeck-Instantsuppe - und ich muss sagen, sie schmeckt. Für eine schnelle Suppe wie diese hier kann man sie gut verwenden.
Und Suppe um diese Jahreszeit? Jaaaa, passt super, weil in Wien hagelt es und schüttet wie mit Schaffeln.
Zutaten für 4 Personen:
1 kleine Zwiebel
1 EL Butter
2 EL Haferflocken
1/2 Liter Gemüsesuppe
1/4 l Schlagobers
100 g Flusskrebse
1 großen Bund Brunnenkresse
Die gehackte Zwiebel in der Butter anschwitzen, Haferflocken kurz mitrösten, mit Suppe aufgießen und alles verkochen lassen. Schlagobers dazugeben, einmal aufkochen lassen. Die abgezupften Brunnenkresse-Blätter in die Suppe geben und aufmixen. Die Flusskrebse ein paar Minuten in der Suppe ziehen lassen.
*hust* Dass da Flusskrebse drinnen sind, muss man mir einfach glauben, weil sehen kann man sie nicht wirklich ... Aber da die Brunnenkresse hier die Hauptrolle spielt, kommt die Suppe zum Dauerevent "Balkonbewohner".
2 Kommentare :
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Wow, Brunnenkresse auf'm Balkon. Daran hatte ich auch schon mal gedacht, aber mir wegen praller Sonnenlage nicht getraut. Braucht Brunnenkresse viel Platz (großen Topf) und steht sie bei dir schattig? Samen hätte ich da...
AntwortenLöschenVielen Dank für's Mitmachen bei Balkonbewohner, auch wenn bei vielen Foodie-Lesern angesichts des Wörtchens 'Instantsuppe' rote Alarmlampen anspringen werden... ;-)
Ja wart erst mal, wenn ich im Herbst eigenen Knollenziest und Topinambur ernten werde. :D
AntwortenLöschenBrunnenkresse mag Sonne! Bei mir steht sie westseitig, also knallt ihr von Mittag bis zum Sonnenuntergang die Nachmittagssonne drauf. Das hält sie problemlos aus. Der Topf muss nicht groß sein, allerdings ist es bei kleinen Töpfen schwieriger, sie durchgehend feucht zu halten.
Ja, ich weiß, dass ich für die Instantsuppe sicher Ohrfeigen bekommen werde, aber ich hab halt nicht immer Zeit, dass ich alles selber mache, weil ich noch neben meinem Hausfrauendasein so einen klitzekleinen Nebenjob habe, deshalb durfte nach einigen Jahren nun wieder mal dieses eine Glas bei mir einziehen. Mir ist Ehrlichkeit wichtiger als den Schein zu wahren. ;)