Mittwoch, 2. Juli 2025

Foodierückblick auf Juni 2025

Gegessen 
 

Ja, die können kochen im Mochi! Ich war mit einer Freundin dort und wir sind in dem überaus kuscheligen Schanigarten gesessen. Dieser Platz dort ist echt so nett! Die teilweise französischen Balkone und die hübsch renovierten Häuser wirken ungemein pariserisch! Aber wir sind ja wegen des Essens hier, daher: Meine Freundin hat sich Hähnchen Karaage bestellt, ich Garnelen auf Salatherzen. Beides war enorm erfreulich! Die Hendlstücke waren sehr saftig, dazu eine scharfe Mayo. Bei mir war der Salat total gut mariniert. Die wunderbar glasig gebratenen Garnelen waren ebenfalls mit einer Mayo getoppt. Echt tolles Essen!


Um jemandem gscheiten Kaffee mitzubringen, war ich in der Kaffeefabrik, meinem mittlerweile seit 13 Jahren vertrauten Kaffeegeschäft. Nachdem ich mich mit Filterkaffee gar nicht auskenne, habe ich mich beraten lassen und bin dann bei Taramesa gelandet. Bei dem trocknen die Bohnen in der Schale und werden nicht wie sonst geschält getrocknet. Nicht nur die Melange, die ich dort getrunken habe, sondern auch der Kaffee, den ich mitgenommen habe und schon verkosten konnte, waren wie immer toll!

Mit einer anderen Freundin war ich im Motto auf der Mahü. Sie hat Spargelsuppe gegessen, ich Flammkuchen mit Speck. Ihre Suppe hat ihr sehr geschmeckt, mir mein Flammkuchen ebenso. Am Nachbarstisch fanden sie meinen Flammkuchen so schön, dass sie ihn auch bestellt haben, auch denen hat er geschmeckt. Was mir besonders gefallen hat: Marinierte Salate mit jeder Menge Kräutern waren auf dem Flammkuchen. Das Saure macht sich extrem gut zum fetten Speck. 
Notiz an mich: Wenn ich wieder einmal klassischen Flammkuchen mit Speck backe, muss ich das auch so machen.

Eines der ältesten Kaffeehäuser Wiens, das seit 1880 besteht, ist das Wortner im 4. Bezirk. Nachdem es einen freien Platz im großen Gastgarten gab, bin ich auf einen Kaffee reingefallen. Letztes Jahr musste das Café leider den Gang zum Konkursgericht gehen, was kein Wunder ist, denn die Wiedner Hauptstraße wurde umgestaltet und war eine einzige Baustelle. Nun scheint das Café gut zu laufen, was mich sehr freut. Der Kaffee war jedenfalls sehr gut und ich komme gern wieder

Noch ein klassisches Wiener Kaffeehaus ist das Diglas in der Wollzeile. Seine wohl berühmteste Spezialität sind die WCs, denn das sind Milchglastüren, die durchsichtig sind, bis man die Türe versperrt, denn dann wird durch Lichteinstrahlung die Türe undurchsichtig. Abgesehen davon ist es ein ganz klassisches Innenstadtcafé, wo ich mir eine Melange gegönnt habe. Der Kellner war sehr nett, der Kaffee gut, also alles so, wie es sein soll.

 

Sehr erfreulich war der Kaffee im Café Kunsthalle am Karlsplatz. Und das Sitzen unter den riesigen alten Bäumen ist schon ein Vergnügen. Da fällt es einem gar nicht so arg auf, was der Karlsplatz doch für eine Verkehrshölle ist. Muss ich mir merken, wenn ich wieder mal am Naschmarkt bin, dass es dort so angenehm ist.
 

 

 




Gekauft

Nachdem ich mich mit einer Freundin zum Markteln auf dem Karmelitermarkt getroffen habe, musste ich natürlich zum Standl vom Ströck gehen, denn dort bekommt man mit Sicherheit das Kittseer Holzofenbrot und das liebe ich sehr! 
Man kriegt das tatsächlich auch in der Ströck-Filiale am Viktor Adler Markt, aber letztes Mal hat mir jemand das letzte Brot vor der Nase weggeschnappt und das um 10.00 Uhr. Also dort sollte man es vorbestellen.
Wie immer eine Freude ist das Standl vom Krautwerk am Karmelitermarkt. Eine wirklich schöne Auswahl an Gemüse und Obst, aber auch bunten Eiern bekommt man dort. Und die Kunden warten enorm diszipliniert beim Anstellen. Hach, was liebe ich diesen Markt! Das ist schon ein anderes paar Schuhe als bei meinem Markt ums Eck!

Aber es gibt auch am Favoritner Schreimarkt erfreuliche Standln. Dieses hier ist immer so eine Freude, weil es heimische Blumen von einer niederösterreichischen Gärtnerin gibt. Sie haben auch einige wenige Gemüse wie Erdäpfeln und Karotten und Kräuter. 

 

 

 

 

Am Naschmarkt war ich auch noch. Eine sehr, sehr erfreuliche Neuerung: Am Samstag gibt es am Kettenbrückenmarkt ein neues Standl mit Pilzen. Und was für welchen! Eine unglaublich tolle und schöne Auswahl an Wild- und Zuchtpilzen bietet ein junger Mann aus der Slowakei an. Ich hatte leider schon alles, was ich einkaufen wollte, aber ich bin sicher, da muss ich bald wieder hin. Das, was man auf dem Foto sieht, ist ja noch nicht alles, es ging dann ums Eck noch weiter, zum Beispiel mit Enoki-Wildpilzen, die ich auf jeden Fall probieren möchte. Und den Igelstachelbart habe ich auch gleich ins Auge gefasst.
 

 

  


Gekocht

Nun ist die Beerenzeit losgebrochen und ich hatte schon längste Zeit arges Rysteribs-Bedürfnis. Als es die ersten heimischen Ribisel gab, habe ich also welche angesetzt und seither fast jeden Tag Joghurt mit Rysteribs und Zitronenverbene gefrühstückt. Sehr fein und wärmste Empfehlung! Ich mein, wer braucht schon fertig gekauftes Fruchtjoghurt, wenn man so etwas essen kann. 
 

Einige Male konnten wir in diesem Sommer grillen. Eine immer willkommene Beilage war Couscous mit mediterranem Gemüse. Einfach Coucous quellen lassen, Gemüse in Olivenöl andünsten, würzen, alles mischen, fertig. 

Und das uralte Posting hat jetzt ein Foto, das ein bissi schöner ist als das von damals.

 

 

Meinen geliebten Weichsel-Nuss-Strudel habe ich wie jedes Jahr gebacken. Sehr, sehr fein war er und wird ganz sicher auch im nächsten Jahr wieder auf dem Tisch stehen.


 





 

Sehr schnell landete dieses Spargel-Erdäpfelragout abermals auf unseren Tellern. Hier eine Variante, in der das Ragout mit einem Rest geriebenem Käse (Comté) bestreut ins Rohr gewandert ist, darauf verteilt habe ich nach dem Backen einige Zwergen-Fleischlaberl. Bestreut dieses Mal mit Petersilie, denn mein Kerbel, der ein typisches Frühlingskraut ist, hat schon aufgegeben. 





 

Nachdem so warmes Wetter wie in diesem Monat immer nach frischem Essen ruft, kamen diese Papardelle mit Feta und Zucchini auf den Speiseplan. Ich bin immer wieder erfreut, wie limettig-frisch dieses Essen schmeckt. Wie gemacht für diese Jahreszeit.

 

Auch sehr gern mögen wir Clafoutis, einen der netten französischen Puddingkuchen. Am ersten Tag löffelt man den lauwarm, sollte wider Erwarten etwas übrig bleiben, kann man am zweiten Tag Stücke wie bei sonstigen Kuchen schneiden. Ich hatte dieses Mal das Glück, dass ich weiße Kirschen ergattern konnte, deswegen schauen die so bleich aus − das muss so ausschauen und sie schmecken sehr, sehr gut.

 

Es war wieder einmal an der Zeit, einen Käseigel zu machen: Ich hab Liptauer aus richtig gutem Brimsen vom Anton macht Kes gezimmert. Mehr braucht man nicht an einem lauen Sommerabend, den der Turbohausmann und ich auf Balkonien verbracht haben. 

 

 

 

 

 

Der erste Marillenkuchen ist immer der beste! Ich habe diesen nach dem bewährten Rezept gebacken und war sehr zufrieden. Nachdem ich das erste Stück essen musste, als der Kuchen noch schön warm war, daher brauchte ich einen Löffel dafür, weil die schön reifen Marillen beim Backen ganz weich geworden waren.

 



Nachdem es bei MeinLachs wieder einmal die Möglichkeit gab, so richtig, richtig guten Lachs zu ordern, habe ich zugeschlagen. Wie immer bei dieser Gelegenheit habe ich Latkes mit Lachs und Schnittlauchrahm gemacht. Und natürlich meine Spaghetti mit Räucherlachs. Ungeräucherten Lachs gab es dieses Mal auch und der war ebenfalls großartig. Also in jedem Fall große Empfehlung. Und Notiz an mich: Ende September kann man wieder für Anfang Oktober bestellen. 

 

 



 

Bitte meine Walderdbeeren haben im Juni getragen wie net gscheit! Und echt groß waren die Beeren. Die weißen Walderdbeeren haben sich mittlerweile ganz schön ausgebreitet. Einmal ging sich sogar diese Biskuitroulade mit Erdbeeren und (ebenfalls selbstenem) Basilikum aus. Ich hab nicht die ganze Creme in die Roulade gefüllt, sondern ein bissi auf die Seite getan, die gab es am nächsten Tag zu Rhabarber-Erdbeer-Kompott. War ein netter und unkomplizierter Abschied von der Rhabarber-Saison.







Gelesen

Mit Erschütterung habe ich die Umfrage meiner Lieblingszeitung zum Vertrauen in die Wissenschaft gelesen. Gerade mal 40 % der Befragten halten Wissenschaft für objektiv. Nur mehr 20 % sind der Meinung, dass Politik der Wissenschaft folgen soll. Ufff! 
Nur so kurz zum Verständnis: Wissenschaft hat in jeder Disziplin die Pflicht, sich selber zu hinterfragen. Wenn es sein muss, kann bereits erforschtes Wissen wieder umgekrempelt werden. Und zwar in jeder Disziplin. Woher also die Idee stammt, dass man der Mathematik mehr vertrauen kann als der Politologie, ist mir schleierhaft. Aber nachdem Meinungen immer bombenfest sitzen, sind sie wohl im Gegensatz zu Wissenschaften nicht revidierbar und ich werde damit lernen müssen.





Gesehen



Der Film Ich will alles - Hildegard Knef kam pünktlich zum 100. Geburtstag der Knef heraus. Es ist eine Doku, die nicht nur ein Denkmal für die Schauspielerin/Sängerin/Autorin Hildegard Knef setzt, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte zeigt. Vom Ende des zweiten Weltkriegs bis zu den späten Tagen der Knef, die von Krankheit gezeichnet waren, hat mich der Film mitgenommen auf den Lebensweg der ersten öffentlichen Frau im Filmgeschehen. Was mir sehr gut gefallen hat: Der Film lässt der Knef ein Feigenblatt an und reißt ihr nicht gnadenlos alles herunter. Es wird sehr achtsam mit dem Andenken an diese großartige Frau umgegangen.

Was ich für mich mitgenommen habe, ist der Satz von der Knef: Das Leben schuldet uns nichts als das Leben; den Rest haben wir selber zu tun.

Der Film startet am 4.7. in den österreichischen Kinos.



Noch einen Film über eine tolle Frau kommt demnächst in die Kinos: Die letzte Botschafterin heißt er und es ist eine Doku über Manizha Bakthari. Sie ist Feministin, war Journalistin, lehrte an der Universität in Kabul Journalimus, wurde dann als Botschafterin in den nordischen Ländern eingesetzt und schließlich für Österreich bestellt. Bis die Taliban 2021 in Afghanistan die Macht ergriffen. Sie bekam zwar bald danach ein Schreiben von einem untergeordneten Taliban, dass sie nicht mehr Botschafterin sei, aber das hat sie nie anerkannt. Sie arbeitet weiter als Botschafterin und setzt sich für die Rechte der afghanischen Frauen ein. Sie musste aus den noblen Räumlichkeiten der ehemaligen Botschaft ausziehen und hat nur mehr einen Mitarbeiter, der alles von Sekretär bis Fahrer übernimmt. Sie selber ist sehr engagiert im "Daughters Program", bei dem Mädchen in Afghanistan im Geheimen Bildung trotz allem ermöglicht wird. Sie selber nimmt an internationalen Veranstaltungen teil und ist sehr bemüht, politischen Widerstand gegen die Taliban zu organisieren.

Erstaunlicherweise sind in dem Film auch Szenen aus Afghanistan zu sehen. Diese stammen vom Handy einer jungen Frau, die am "Daughters Program" teilnimmt. Verstörend sind ehemalige Werbeplakate aus Afghanistan, wo allen darauf sichtbaren Frauen Augen und Mund wegradiert wurden. Eine ganz normale Szene von einem Markt zeigt weibliche Modepuppen, die Plastiksackeln über den Köpfen haben. Alles sehr symbolträchtige Aufnahmen!

Der Film stammt von Natalie Halla, die hiermit bereits ihren neunten Dokumentarfilm gedreht hat. 

Filmstart in Österreich ist der 15.8.2025.

 




Seit der Rezension des Buches Kräuter für den Gourmetgärtner weiß ich, dass es weißen Borretsch gibt. Ich suchte immer wieder, aber finden konnte ich ihn nicht. Siehe da, dieses Jahr wächst der auf Balkonien! Es scheint sich also um eine mögliche Spielart des blau blühenden Borretsch zu handeln, der halt mal mutiert. Er schmeckt übrigens ganz genau so wie der blaue. Alle meine Borretsch, von denen ich jedes Jahr einige habe, säen sich von selber in den Ritzen der Bodenplatten aus.

Sonst so: Die Wolken in meinem Leben lichten sich weiterhin. Ich hoffe, es geht noch mehr bergauf, ein bissi könnte ich durchaus noch ertragen. Ich wäre nach fast einem Jahr heftigen Tiefschlägen des Schicksals nun bitte mehr als reif für ein Dauer-Hoch. 

Ich hoffe, bei euch ist alles okay? Ich schick ein Zwickerbussi!

Donnerstag, 26. Juni 2025

Spargel-Carbonara

Ja, ich weiß, die Spargelzeit ist eigentlich schon vorbei, aber da war tatsächlich noch ein Rest Spargel im Gemüsefach, eingehüllt in ein feuchtes Hangerl, und siehe da, auf diese Weise hatten die paar Stangen zwei Wochen überstanden. Man braucht echt einen guten Spargelbauern, damit das möglich ist! Ich hatte einmal Spargel im Supermarkt gekauft, der war am nächsten Tag schon erledigt. Dieser, der nun verarbeitet werden musste, war vom frisch gestochen vom Brandenstein, da passt die Qualität immer. 

Spargel und Speck sind sehr gute Kombinationen, dieses Mal habe ich sie mit Pasta verarbeitet. Das Ergebnis war so unglaublich gut, dass es sicher in der nächsten Spargelsaison wieder auf den Tisch kommt. Schnell gehen tut es auch noch, also was will man mehr. Nun brauch ich ein Posting, damit ich nicht vergesse, wie ich das gemacht hab.



 
Für 2 Personen
200 g Spaghetti
1 EL Olivenöl 
4-5 Stangen Spargel (Dicke: klassic, also ca. 250 g)
2 Hände voll Bauchspeck, gewürfelt
2 Eigelb
2 Hände voll Parmesan
Salz
Pfeffer
Basilikum 
 
Salzwasser für die Nudeln zustellen. Während der anderen Arbeitsschritte die Spaghetti garen, aber 2 min. kürzer als auf der Packung angegeben. Abseihen, ca. 1/8 l Nudelwasser auffangen.
 
Die Speckwürferl im Olivenöl bei mittlerer Hitze anrösten. Währendessen den Spargel schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Wenn die Speckwürferl knusprig braun sind, aus der Pfanne haben und auf Küchenrolle zwischenlagern. Den Spargel in das Fett geben und auch rundherum braun braten.
 
In einer Schüssel, die groß genug ist, um das gesamte Essen reinzubringen, die Eigelb mit einer Handvoll Parmesan und frisch gemahlenem Pfeffer verrühren. 1-2 EL Nudelwasser mit einrühren.
 
Pasta abgießen und zur Ei-Mischung in die Schüssel geben, alles wieder und wieder wenden, bis die Nudeln mit der Ei-Mischung komplett überzogen sind. Wenn nötig, löffelweise Spargelwasser dazugeben. Speck und Spargel mit dazugeben, noch einmal gründlich mischen, bis alles gleichmäßig verteilt ist. Mit zerzupften Basilikumblättern bestreuen. Mit dem restlichen Parmesan servieren.
 


 

Freitag, 20. Juni 2025

[Rettungsaktion] Sour Cream

Wir retten dieses Mal das Grillen. Ob es da etwas zu retten gibt? Oh ja! Genug! Man schaue sich nur mal diese Massen an fertig mariniertem Fleisch an oder die Grillsaucen, Kräuterbutter etc. Ich versuche dieses Mal, ganz im Sinne der Rettungen zu bleiben: Keep it simple! Das ist gerade beim Grillen sehr einfach, denn Marinaden, Grillsaucen oder Kräuterbutter sind echt easy zu machen. So wie meine Sour Cream zu gegrillten Erdäpfeln.

Ein Dankeschön an Sylvia von Brotwein fürs Organisieren der Rettung und ein ebenso großes Danke an Britta und ihren Mann für die Hilfe bei der Technik und das Banner. 

 


Für 4 Portionen:

125 g Sauerrahm
250 g Topfen (40 %)
1 TL Salz
1 Prise weißer Pfeffer
1 Mokkalöfferl Zucker
1 TL Apfelessig

 

Die Zubereitung ist ebenso überschaubar wie die Zutatenliste: Man verrührt alles und schmeckt dann noch einmal ab.

 

 


 

Weil es sich gerade anbietet, zwei Grill-Tipps: 

Wenn Senf einmal offen ist, beginnt sich Flüssigkeit abzusetzen. Die ist Teil vom Senf und sollte da wieder rein. Im Glas rührt man einfach um, dann hat man wieder den Senf so, wie man ihn will. In der Tube geht es noch einfacher: Man schüttelt einfach die Tube vor dem Öffnen, damit sich alle Bestandteile wieder mischen.  

Käsekrainer werden ganz besonders gut, wenn man sie vor dem Grillen oft einsticht. Dadurch bildet sich dann wie oben auf dem Foto so eine knusprige Käsekruste. Ich nehme dafür einfach den kleinen Dreizack, mit dem man heiße Erdäpfel schält. Ich weiß nicht, ob dieses Ding einen speziellen Namen hat, daher mache ich ein Foto. Jedenfalls sticht man damit etliche Male in die Wurst, bevor sie in die Pfanne oder auf den Grill kommen.



 

 

Und nun die Liste der MitretterInnen:

Brittas Kochbuch - Mediterranes Brot mit Oliven und getrockneten Tomaten 

Barbaras Spielwiese - Pantera Rosa 

Brotwein - Spargel-Mairübchen-Salat 

Anna Antonia-Herzensangelegenheiten - Kräuterbutter x 2 

CorumBlog 2.0 - Erdbeer-Ketchup 

Cahama - Stockbrot vom Grill 

Kaffeebohne - Eingelegte rote Zwiebeln

Donnerstag, 12. Juni 2025

Fisolen mit Schalotten, Kapern und Salzzitrone

Eigentlich macht man dieses Rezept mit Haricots verts, ganz jungen Fisolen. Ja, eh. Aber die muss man in Wien erst einmal finden. Zum Glück gibt es aber jede Menge Fisolen zu kaufen, die natürlich auch gehen, bloß muss man sie ein wenig länger garen. Und sie schmecken ein wenig grober als die in Frankreich an jedem Eck den ganzen Sommer über erhältlichen Haricots verts. Das Rezept hält es problemlos aus, dass man die nicht so fein aromatischen Haricots, sondern kräftigen Fisolen verwendet.

Rezeptquelle: Le Sud 



Für 2 größere Portionen 
(auf dem unteren Foto diese Menge für 4 Beilagenportionen)
 
400 g Fisolen, geputzt und von den harten Stielansätzen befreit
5 EL Olivenöl
4 mittelgroße Schalotten, abgezogen und in dünne Scheiben geschnitten
2 Knoblauchzehen, abgezogen und fein gehackt
30 g Salzkapern, eingeweicht, gewaschen, abgetropft und grob gehackt
2 EL Schale von Salzzitronen, fein gehackt
2 EL Rot- oder Weißweinessig 
1-2 EL Harissa 
Meersalzflocken


In einem großen Topf gesalzenes Wasser zum Kochen bringen. Die Fisolen 5 Minuten darin blanchieren, bis sie hellgrün und bissfest gegart sind. Abgießen und beiseite stellen.

In einer großen Pfanne bei mittlerer Temperatur 4 EL (60 ml) des Öls erhitzen. Die Schalotten unter häufigem Rühren darin anbraten, bis sie weich sind und anfangen zu bräunen (etwa 5 Minuten). Knoblauch sowie Kapern dazugeben und 1 Minute mitbraten. Eingelegte Zitronen, Essig und Harissa unterrühren. Die Bohnen sowie 2 EL Wasser hinzufügen und die Pfanne schwenken, bis die Bohnen mit der Mischung überzogen sind. Alles noch mal heiß werden lassen und das Gericht auf einen Servierteller geben. Mit dem restlichen Olivenöl beträufeln und mit Salzflocken würzen. Warm oder raumtemperiert servieren.

Serviervorschlag: Saltimbocca, Polenta und diese Fisolen dazu − himmlisch!


Donnerstag, 5. Juni 2025

[Kochbuchbesprechung] Le Sud von Rebekah Peppler


Die Autorin Rebekah Peppler hat das gemacht, wovon viele Amerikaner träumen: Sie ist nach Frankreich ausgewandert. Nun liegt ihr mittlerweile drittes Kochbuch über die französische Küche vor. Sie zeigt Rezepte aus der Region Provence-Alpes-Cóte d'Azur, wo sie sich von Long Covid erholt hat.

Das Buch ist schön gemacht: Es vermittelt so viel südfranzösischen Lebensstil! Die Fotos sind sehr stimmungsvoll und setzen Meer, Apéritif, das Licht, die Märkte und überhaupt alles, was man sich als Urlaub in Südfrankreich in Kombination mit Essen vorstellt, in Szene. Das ist auch die Stärke des Buches: Da will man hin, dort will man sich die Sonne auf den satten Bauch scheinen lassen, so fühlt sich Urlaub an.

Die Rezepte sind alle denkbar einfach aus dem Handgelenk zu schütteln und ich habe keines gefunden, in dem es Stolpersteine gibt. Man muss keine besonderen Kochtechniken beherrschen, auch die Zutaten bekommt man einfach − am besten auf einem schönen Markt, der schon ein wenig von Urlaubsstimmung vermittelt. Es finden sich sowohl bereits bewährte als auch neue Rezepte der französischen Küche.

Gegliedert sind die Rezepte in die Kapitel "Apéritifs + Cocktails", "Vorspeisen", "Fleisch und Fruits de Mer", "Pasta + Sandwiches", "Gemüse", "Salate", "Etwas Süßes" und "Käse + mehr". Dazu finden sich Einschübe zu spezifischen Themen, die südfranzösische Küche betreffen, z. B. über den typischen Wein der Region, den Rose, oder unkomplizierte Snacks. Die Rezepte sind eher fleischig-fischig, aber es finden sich auch viele vegetarische Gerichte.

Die Fotos in dem Buch stammen von Joann Pai. Wenn man gern richtig feminine Mood-Fotos mag, sollte man einen Blick auf die Homepage machen, dann bekommt man auch gleich einen Vorgeschmack, was einen im Buch erwartet.


Wollen wir kochen gehen? 













 

Salat mit frischen Kräutern

Für das Foto hab ich den Salat gleich mitten in meinen Topf-Kräutergarten gestellt. Da rein durften Petersilie, Minze, Dille, Fenchelkraut und Schnittlauch. Daraus wurde ein schöner Frühsommersalat.







Marinierter Chevre mit rotem Pfeffer

Das ist so ein Rezept, wie ich es mir für den Sommer auf Balkonien vormerken werde: Einige wenige Zutaten, im Handumdrehen gemacht und es ist doch viel mehr als einfach Käse zum Salat. In diesem Fall habe ich den Käse auf Linsensalat gebettet, dazu ein Stück Baguette oder französisches Landbrot und ein nettes Essen steht am Tisch. Sowohl Salat als auch Käse bereitet man irgendwann vor und man muss sie nur mehr servieren.



 Meine Liebslingspasta fern des Meeres

Das ist ein ganz typisches Gericht aus dem Buch: Sardellen, Kapern, Salzzitronen und mehr Umami-Bomben sorgen für enorm viel Geschmack. Eigentlich wollte ich dieses Rezept vorstellen, aber Frau Magentratzerl war schneller


 






Sauce Gribiche

Eine der klassischen Saucen zu Spargel ist Sauce Gribiche. Sehr treffend ist sie im Buch als Vinaigrette mit Textur beschrieben. Also wenn man Gusto auf Säuerliches mit was drinnen hat, dann ist die die richtige Wahl.

Es gibt übrigens eine eigene Anleitung für das Kochen von Eiern im Kochbuch, was ich für Koch-AnfängerInnen für wichtig halte.

Pochiertes Fischfilet mit Mayo

Das war ein ganz, ganz feines Essen. Sorry für das Foto, das dem so gar nicht gerecht wird. zum Glück habe ich vom Pochiersud gleich mehr gemacht und eingefroren, so wird es beim nächsten Mal noch einfacher gehen.

Pommes

Dazu ein weiteres Rezept aus dem Buch, nämlich Pommes. Die werden zweimal frittiert, was sie besonders knusprig macht.

 

Haricots verts mit Schalotten, Kapern und eingelegter Zitrone

Haricots sind recht junge, zarte Fisolen, die ich leider nicht bekommen habe, sondern nur schlicht und einfach normale Fisolen. Die wurden aber zu einer sehr genialen Beilage durch die vielen Aromen, die sich hier treffen. Dieses Rezept werde ich im nächsten Posting vorstellen.

Auch für Salzzitronen findet sich ein Rezept im Buch. 

 

 

 

Was es nach dem Essen zu sagen gibt: Ich gestehe, dass ich anfangs schon gedacht habe, ob ich ein Kochbuch brauche, in dem sich tatsächlich ein Rezept für Dosensardinen findet, auf die man ein wenig Piment d`Espelette streut. Aber es ist ein richtig feines Sommerkochbuch, das mich innerlich einstimmt auf Abende auf meinem Balkonien, an denen man eben nur einen Salat und Dosensardinen mit Baguette isst. Das ist ein Lebensgefühl, das es wert ist, dass man es einfängt. Vor allem aber: Dieses Kochbuch nimmt die Angst vor französischer Küche. Also wenn ihr jemanden kennt, der frankophil ist oder einen Urlaub in Frankreich plant, dann schenkt ihr bzw. ihm dieses Kochbuch. Eine schönere Urlaubsvorbereitung kann ich mir nicht vorstellen.


Infos zum Buch
ISBN: 978-3-7913-9337-7
Erschienen am 16.4.2025
Format: 18,9 x 24,6cm
Umfang: 280 Seiten
Hardcover, Pappband

 

Vielen Dank an den Verlag, der mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.