Mit einer anderen Freundin war ich im Motto auf der Mahü. Sie hat Spargelsuppe gegessen, ich Flammkuchen mit Speck. Ihre Suppe hat ihr sehr geschmeckt, mir mein Flammkuchen ebenso. Am Nachbarstisch fanden sie meinen Flammkuchen so schön, dass sie ihn auch bestellt haben, auch denen hat er geschmeckt. Was mir besonders gefallen hat: Marinierte Salate mit jeder Menge Kräutern waren auf dem Flammkuchen. Das Saure macht sich extrem gut zum fetten Speck.
Notiz an mich: Wenn ich wieder einmal klassischen Flammkuchen mit Speck backe, muss ich das auch so machen.
Noch ein klassisches Wiener Kaffeehaus ist das Diglas in der Wollzeile. Seine wohl berühmteste Spezialität sind die WCs, denn das sind Milchglastüren, die durchsichtig sind, bis man die Türe versperrt, denn dann wird durch Lichteinstrahlung die Türe undurchsichtig. Abgesehen davon ist es ein ganz klassisches Innenstadtcafé, wo ich mir eine Melange gegönnt habe. Der Kellner war sehr nett, der Kaffee gut, also alles so, wie es sein soll.
Sehr erfreulich war der Kaffee im Café Kunsthalle am Karlsplatz. Und das Sitzen unter den riesigen alten Bäumen ist schon ein Vergnügen. Da fällt es einem gar nicht so arg auf, was der Karlsplatz doch für eine Verkehrshölle ist. Muss ich mir merken, wenn ich wieder mal am Naschmarkt bin, dass es dort so angenehm ist.
Gekauft
Nachdem ich mich mit einer Freundin zum Markteln auf dem Karmelitermarkt getroffen habe, musste ich natürlich zum Standl vom Ströck gehen, denn dort bekommt man mit Sicherheit das Kittseer Holzofenbrot und das liebe ich sehr!Man kriegt das tatsächlich auch in der Ströck-Filiale am Viktor Adler Markt, aber letztes Mal hat mir jemand das letzte Brot vor der Nase weggeschnappt und das um 10.00 Uhr. Also dort sollte man es vorbestellen.Wie immer eine Freude ist das Standl vom Krautwerk am Karmelitermarkt. Eine wirklich schöne Auswahl an Gemüse und Obst, aber auch bunten Eiern bekommt man dort. Und die Kunden warten enorm diszipliniert beim Anstellen. Hach, was liebe ich diesen Markt! Das ist schon ein anderes paar Schuhe als bei meinem Markt ums Eck!
Aber es gibt auch am Favoritner Schreimarkt erfreuliche Standln. Dieses hier ist immer so eine Freude, weil es heimische Blumen von einer niederösterreichischen Gärtnerin gibt. Sie haben auch einige wenige Gemüse wie Erdäpfeln und Karotten und Kräuter.
Am Naschmarkt war ich auch noch. Eine sehr, sehr erfreuliche Neuerung: Am Samstag gibt es am Kettenbrückenmarkt ein neues Standl mit Pilzen. Und was für welchen! Eine unglaublich tolle und schöne Auswahl an Wild- und Zuchtpilzen bietet ein junger Mann aus der Slowakei an. Ich hatte leider schon alles, was ich einkaufen wollte, aber ich bin sicher, da muss ich bald wieder hin. Das, was man auf dem Foto sieht, ist ja noch nicht alles, es ging dann ums Eck noch weiter, zum Beispiel mit Enoki-Wildpilzen, die ich auf jeden Fall probieren möchte. Und den Igelstachelbart habe ich auch gleich ins Auge gefasst.
Gekocht
Nun ist die Beerenzeit losgebrochen und ich hatte schon längste Zeit arges Rysteribs-Bedürfnis. Als es die ersten heimischen Ribisel gab, habe ich also welche angesetzt und seither fast jeden Tag Joghurt mit Rysteribs und Zitronenverbene gefrühstückt. Sehr fein und wärmste Empfehlung! Ich mein, wer braucht schon fertig gekauftes Fruchtjoghurt, wenn man so etwas essen kann.
Einige Male konnten wir in diesem Sommer grillen. Eine immer willkommene Beilage war Couscous mit mediterranem Gemüse. Einfach Coucous quellen lassen, Gemüse in Olivenöl andünsten, würzen, alles mischen, fertig.
Und das uralte Posting hat jetzt ein Foto, das ein bissi schöner ist als das von damals.
Meinen geliebten Weichsel-Nuss-Strudel habe ich wie jedes Jahr gebacken. Sehr, sehr fein war er und wird ganz sicher auch im nächsten Jahr wieder auf dem Tisch stehen.
Sehr schnell landete dieses Spargel-Erdäpfelragout abermals auf unseren Tellern. Hier eine Variante, in der das Ragout mit einem Rest geriebenem Käse (Comté) bestreut ins Rohr gewandert ist, darauf verteilt habe ich nach dem Backen einige Zwergen-Fleischlaberl. Bestreut dieses Mal mit Petersilie, denn mein Kerbel, der ein typisches Frühlingskraut ist, hat schon aufgegeben.
Nachdem so warmes Wetter wie in diesem Monat immer nach frischem Essen ruft, kamen diese Papardelle mit Feta und Zucchini auf den Speiseplan. Ich bin immer wieder erfreut, wie limettig-frisch dieses Essen schmeckt. Wie gemacht für diese Jahreszeit.
Auch sehr gern mögen wir Clafoutis, einen der netten französischen Puddingkuchen. Am ersten Tag löffelt man den lauwarm, sollte wider Erwarten etwas übrig bleiben, kann man am zweiten Tag Stücke wie bei sonstigen Kuchen schneiden. Ich hatte dieses Mal das Glück, dass ich weiße Kirschen ergattern konnte, deswegen schauen die so bleich aus − das muss so ausschauen und sie schmecken sehr, sehr gut.
Es war wieder einmal an der Zeit, einen Käseigel zu machen: Ich hab Liptauer aus richtig gutem Brimsen vom Anton macht Kes gezimmert. Mehr braucht man nicht an einem lauen Sommerabend, den der Turbohausmann und ich auf Balkonien verbracht haben.
Der erste Marillenkuchen ist immer der beste! Ich habe diesen nach dem bewährten Rezept gebacken und war sehr zufrieden. Nachdem ich das erste Stück essen musste, als der Kuchen noch schön warm war, daher brauchte ich einen Löffel dafür, weil die schön reifen Marillen beim Backen ganz weich geworden waren.
Nachdem es bei MeinLachs wieder einmal die Möglichkeit gab, so richtig, richtig guten Lachs zu ordern, habe ich zugeschlagen. Wie immer bei dieser Gelegenheit habe ich Latkes mit Lachs und Schnittlauchrahm gemacht. Und natürlich meine Spaghetti mit Räucherlachs. Ungeräucherten Lachs gab es dieses Mal auch und der war ebenfalls großartig. Also in jedem Fall große Empfehlung. Und Notiz an mich: Ende September kann man wieder für Anfang Oktober bestellen.
Bitte meine Walderdbeeren haben im Juni getragen wie net gscheit! Und echt groß waren die Beeren. Die weißen Walderdbeeren haben sich mittlerweile ganz schön ausgebreitet. Einmal ging sich sogar diese Biskuitroulade mit Erdbeeren und (ebenfalls selbstenem) Basilikum aus. Ich hab nicht die ganze Creme in die Roulade gefüllt, sondern ein bissi auf die Seite getan, die gab es am nächsten Tag zu Rhabarber-Erdbeer-Kompott. War ein netter und unkomplizierter Abschied von der Rhabarber-Saison.
Gelesen
Mit Erschütterung habe ich die Umfrage meiner Lieblingszeitung zum Vertrauen in die Wissenschaft gelesen. Gerade mal 40 % der Befragten halten Wissenschaft für objektiv. Nur mehr 20 % sind der Meinung, dass Politik der Wissenschaft folgen soll. Ufff!
Nur so kurz zum Verständnis: Wissenschaft hat in jeder Disziplin die Pflicht, sich selber zu hinterfragen. Wenn es sein muss, kann bereits erforschtes Wissen wieder umgekrempelt werden. Und zwar in jeder Disziplin. Woher also die Idee stammt, dass man der Mathematik mehr vertrauen kann als der Politologie, ist mir schleierhaft. Aber nachdem Meinungen immer bombenfest sitzen, sind sie wohl im Gegensatz zu Wissenschaften nicht revidierbar und ich werde damit lernen müssen.
Gesehen
Der Film Ich will alles - Hildegard Knef kam pünktlich zum 100. Geburtstag der Knef heraus. Es ist eine Doku, die nicht nur ein Denkmal für die Schauspielerin/Sängerin/Autorin Hildegard Knef setzt, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte zeigt. Vom Ende des zweiten Weltkriegs bis zu den späten Tagen der Knef, die von Krankheit gezeichnet waren, hat mich der Film mitgenommen auf den Lebensweg der ersten öffentlichen Frau im Filmgeschehen. Was mir sehr gut gefallen hat: Der Film lässt der Knef ein Feigenblatt an und reißt ihr nicht gnadenlos alles herunter. Es wird sehr achtsam mit dem Andenken an diese großartige Frau umgegangen.
Was ich für mich mitgenommen habe, ist der Satz von der Knef: Das Leben schuldet uns nichts als das Leben; den Rest haben wir selber zu tun.
Der Film startet am 4.7. in den österreichischen Kinos.
Noch einen Film über eine tolle Frau kommt demnächst in die Kinos: Die letzte Botschafterin heißt er und es ist eine Doku über Manizha Bakthari. Sie ist Feministin, war Journalistin, lehrte an der Universität in Kabul Journalimus, wurde dann als Botschafterin in den nordischen Ländern eingesetzt und schließlich für Österreich bestellt. Bis die Taliban 2021 in Afghanistan die Macht ergriffen. Sie bekam zwar bald danach ein Schreiben von einem untergeordneten Taliban, dass sie nicht mehr Botschafterin sei, aber das hat sie nie anerkannt. Sie arbeitet weiter als Botschafterin und setzt sich für die Rechte der afghanischen Frauen ein. Sie musste aus den noblen Räumlichkeiten der ehemaligen Botschaft ausziehen und hat nur mehr einen Mitarbeiter, der alles von Sekretär bis Fahrer übernimmt. Sie selber ist sehr engagiert im "Daughters Program", bei dem Mädchen in Afghanistan im Geheimen Bildung trotz allem ermöglicht wird. Sie selber nimmt an internationalen Veranstaltungen teil und ist sehr bemüht, politischen Widerstand gegen die Taliban zu organisieren.
Erstaunlicherweise sind in dem Film auch Szenen aus Afghanistan zu sehen. Diese stammen vom Handy einer jungen Frau, die am "Daughters Program" teilnimmt. Verstörend sind ehemalige Werbeplakate aus Afghanistan, wo allen darauf sichtbaren Frauen Augen und Mund wegradiert wurden. Eine ganz normale Szene von einem Markt zeigt weibliche Modepuppen, die Plastiksackeln über den Köpfen haben. Alles sehr symbolträchtige Aufnahmen!
Der Film stammt von Natalie Halla, die hiermit bereits ihren neunten Dokumentarfilm gedreht hat.
Filmstart in Österreich ist der 15.8.2025.
Seit der Rezension des Buches Kräuter für den Gourmetgärtner weiß ich, dass es weißen Borretsch gibt. Ich suchte immer wieder, aber finden konnte ich ihn nicht. Siehe da, dieses Jahr wächst der auf Balkonien! Es scheint sich also um eine mögliche Spielart des blau blühenden Borretsch zu handeln, der halt mal mutiert. Er schmeckt übrigens ganz genau so wie der blaue. Alle meine Borretsch, von denen ich jedes Jahr einige habe, säen sich von selber in den Ritzen der Bodenplatten aus.
Sonst so: Die Wolken in meinem Leben lichten sich weiterhin. Ich hoffe, es geht noch mehr bergauf, ein bissi könnte ich durchaus noch ertragen. Ich wäre nach fast einem Jahr heftigen Tiefschlägen des Schicksals nun bitte mehr als reif für ein Dauer-Hoch.
Ich hoffe, bei euch ist alles okay? Ich schick ein Zwickerbussi!